FIDE trifft bulgarischen Sportminister

von André Schulz
27.06.2017 – Eine hochrangige Delegation mit FIDE- und ECU-Offiziellen traf sich am vergangenen Montag mit dem bulgarischen Minister für Jugend und Sport, Krasen Kralev. Der Minister hatte die Offiziellen eingeladen, um sich ein Bild in der Sache des suspendierten bulgarischen Schachverbandes zu machen. In der Amtszeit von Silvio Danailov als ECU-Präsident wurde offenbar über eine Million Euro veruntreut.

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Auf Einladung des bulgarischen Sportministeriums traf sich am vergangenen Montag eine hochrangige Delegation der FIDE mit FIDE-Vizepräsidenten Georgios Makropoulos, ECU-Präsident Zurab Asmaiparashvili und ECU-Generalsekretär Theodoros Tsorbatzoglou mit dem bulgarischen Minister für Jugend und Sport, Krasen Kralev. Gegenstand der Unterredung war ein Gedankenaustausch zum suspendierten bulgarischen Schachverband. 

Während der Amtszeit von Silvio Danailov als Präsident der Europäischen Schachunion soll der bulgarische Schachverband, ebenfalls unter der Leitung von Silvio Danailov, dem bulgarischen Sportministerium vorgegaukelt haben, die Offenen Turniere in Albena seien offizielle ECU-Meisterschaften und dadurch über eine Million Euro an finanzieller Unterstützung veruntreut haben. Das Geld soll über Slowenien auf das Konto einer Firma "European Union LLC", registriert in einer Offshore-Zone in Delaware, transferiert worden sein. Die Firma hieß sicher nicht zufällig so wie die European Chess Union, hat mit dieser aber nichts zu tun.

Die Ethik-Kommssion der FIDe hat den Fall untersucht und Danailov daraufhin für 18 Monate gesperrt. Da der Bulgarische Schachverband sich dem Beschluss nicht unterwarf, wurde er aus der FIDE ausgeschlossen. Auch die ECU schloss den bulgarischen Schachverband aus. Eine Klage des Bulgarischen Schachverbandes beim Sportgerichtshof in Lausanne (CAS) gegen die FIDE und den Auschluss wurde abgewiesen.  

Sportminister Kralev sicherte die Unterstützung der Regierung zu, um herauszufinden, wie groß das Ausmaß des mutmaßlichen Betruges ist. Im Juli 2017 läuft die Lizenz des Bulgarischen Schachverbandes aus und soll nicht verlängrt werden, wenn der Fall nicht aufgeklärt ist.

Die FIDE-Offiziellen trafen sich auch mit bulgarischen Schachfreunden, darunter GM Kiril Georgiev. Er und andere wurden vom bulgarischen Verband unter Danailov gesperrt, nachdem sie den Vorgang öffentlich gemacht hatten.

 

Meldung bei FIDE...

CAS dismissed Appeal...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren