FIDE-Weltmeisterschaft, Partie 1: Remis

von Klaus Besenthal
09.04.2023 – Die 1. Partie der FIDE-Weltmeisterschaft zwischen Ian Nepomniachtchi und Ding Liren ist am Ostersonnntag remis ausgegangen. 49 Züge wurden in der kasachischen Hauptstadt Astana gespielt, dann war die Teilung des ersten zu vergebenden Punktes in diesem Match besiegelt. Die 2. Partie, mit Ding als Weißspieler, folgt am Ostermontag (11 Uhr deutscher Zeit), bevor die Spieler am Dienstag einen Ruhetag einlegen werden. | Foto: Anna Shtourman / FIDE

ChessBase 18 - Megapaket ChessBase 18 - Megapaket

Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..

Mehr...

FIDE World Championship 2023

In dieser 1. Wettkampfpartie hatte der Chinese Ding Liren kurzzeitig einige Probleme, fing sich aber schnell wieder, bevor er dann sicher in den Remishafen gelangen konnte. 

 

 

Kritiker könnten jetzt fragen, ob Magnus Carlsen mehr aus dem zwischenzeitlich vorhandenen kleinen weißen Vorteil gemacht hätte... | Foto: Anna Shtourman / FIDE

Endspiele von Fischer bis Carlsen

Lassen Sie sich vom Endspielexperten Dr. Karsten Müller die Finessen der Weltmeister präsentieren und erklären.

Mehr...

Der "erste Zug" wurde von einem Mann namens Askhat Oralov, seines Zeichens kasachischer Minister für Kultur und Sport, ausgeführt; beobachtet wurde die Szene von FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich, der praktisch sein ganzes Erwachsenenleben als hochrangiger Funktionär dem russischen Putin-Regime gedient hat | Foto: Stev Bonhage / FIDE  

Die aktuelle Situation dürfte viele Leser an die Zeit vor 30 Jahren erinnern, als sich der Schachweltmeister Garri Kasparov, so ist es prosaisch in seinem Wikipedia-Eintrag formuliert, "von der FIDE getrennt" hatte. In der Folge gab es dann mehrere "FIDE-Weltmeister" und eben den "Weltmeister" Garri Kasparov. In drei Wochen nun wird es wieder einen FIDE-Weltmeister geben - Ding oder Nepo. Und es wird Magnus Carlsen geben, für den sich ein informeller "Titel", den dann alle benutzen werden, wohl erst noch herausbilden muss. 

Carlsen habe "keine Lust" mehr - das ist die Formel, mit der sein Verzicht auf die FIDE-Weltmeisterschaft meist erklärt wird. Doch es könnte mehr dahinter stecken. Der Mann ist ja selbst schon zu einer Art Marke geworden, was sich nicht zuletzt in der Play Magnus Group manifestiert hat - als börsennotiertes Wirtschaftsunternehmen. Carlsen ist, wie auch immer man es betrachten mag, Millionen wert. Und wer weiß: Vielleicht wollte er, wollten die Geldgeber des o.g. Unternehmens auch einfach nicht mehr dabei zusehen, wie eine offenbar maßgeblich von Russland geführte Organisation wie die FIDE diese "Marke" praktisch kostenlos für ihre Zwecke nutzt. So hätte sich dann auch dieser Weltmeister "von der FIDE getrennt" - anders als vor 30 Jahren Kasparov nicht im offenen Streit, sondern auf eine eher leise Art, aber ebenfalls konsequent und mit gutem Grund.

Stand

 

Partien

 

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.