FIDE World Cup: Blübaum und Donchenko erreichen die 3. Runde

von Klaus Besenthal
05.08.2023 – Am Freitag standen bei dem Turnier in Baku die Tiebreaks der 2. Runde auf dem Programm. Der prominenteste Spieler unter den dabei Ausgeschiedenen dürfte der Russe Alexander Grischuk sein: Er verlor sein Match gegen den Iraner Bardiya Daneshvar letztlich mit 4:5 (Foto von Maria Emelianova/Chess.com). Besser erging es zwei DSB-Spielern: Matthias Blübaum gewann gegen den Russen Paravyan mit 2,5:1,5 und Alexander Donchenko hat den Polen Bartel nach insgesamt neun Partien mit 5:4 ausgeschaltet. Es sind in den Stichkämpfen aber auch weitere drei Deutsche ausgeschieden: Frederik Svane (gegen Ivan Cheparinov), Niclas Huschenbeth (gegen David Navara) und Dmitrij Kollars (gegen Ruslan Ponomariov). - Die ersten klassischen Partien der 3. Runde beginnen am Samstag um 13 Uhr deutscher Zeit.

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FIDE World Cup 2023

Mit David Anton Guijarro musste, neben Grischuk, noch ein weiterer Spieler aus der erweiterten Weltspitze die Segel streichen: Der Spanier unterlag dem Aserbaidschaner Gadimbayli.

Matthias Blübaum brauchte nur zwei Tiebreakpartien, um den Russen David Paravyan zu besiegen. In der Weißpartie erlangte der deutsche Großmeister früh eine äußerst komfortable Stellung, in der sein Gegner kaum noch etwas Aktives unternehmen konnte - besonders fatal, wenn in einer Rapidpartie auch noch die Zeit knapp ist:

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Es sind also vier Deutsche glücklich in der 3. Runde angekommen. Vincent Keymer spielt dort gegen den Iraner Tabatabaei, Rasmus Svane trifft auf Tin Jingyao (Singapur), Matthias Blübaum spielt gegen Vidit Santosh Gujrathi (Indien) und Alexander Donchenko bekommt es mit Parham Maghsoodloo (Iran) zu tun.

Die Ukrainer Korobov und Ivanchuk, deren Teilnahme aus den bekannten Gründen zunächst in Frage gestanden hatte, haben die 3. Runde erreicht. Mit Ruslan Ponomariov, 5:3-Sieger gegen Dmitrij Kollars, ist noch ein dritter Ukrainer qualifiziert. 

Weitere Favoriten mit prominenten Namen haben ebenfalls die 3. Runde erreicht: David Howell, Andrey Esipenko, Anish Giri, Etienne Bacrot, Wesley So, Nils Grandelius, Arjun Erigaisi, Vladimir Fedoseev, Maxime Vachier-Lagrave, Le Quang Liem, David Navara (4:2 gegen Niclas Huschenbeth) und Hikaru Nakamura.

Man könnte denken, dass man sich um absolute Topstars wie Wesley So und Hikaru Nakamura keine Sorgen würde machen müssen, wenn sie sich denn mal einem Stichkampf stellen müssen, und die gestrigen Ergebnisse scheinen das auch zu bestätigen, aber ein Blick in die Partien spricht eine ganz andere Sprache.

Nakamura stand in seiner Partie gegen den Inder Karthik Venkataraman, die er schließlich gewinnen und so in die 3. Runde gelangen sollte, zwischenzeitlich glatt auf Verlust. Die Sache wäre aber nicht leicht zu sehen gewesen:

Für Hikaru Nakamura geht es in Runde 3 mit einem Match gegen den Ungarn Gledura weiter | Foto: Maria Emelianova/Chess.com

Noch klarer stand Wesley So gegen den Türken Emre Can auf Verlust, doch der übersah hartnäckig die Schwachstelle f7 in Sos Stellung - bevor er ganz den Faden verlor. Am Ende ging es wild zu, mit dem glücklichen Ende für Wesley So:

Partien

Frauenturnier

Bei den Frauen hat die favorisierte Kasachin Bibisara Assaubayeva ihren Stichkampf gegen Gong Qianyun aus Singapur gewonnen. In Runde 3 trifft Assaubayeva auf Elisabeth Pähtz. Weiterhin im Turnier vertreten ist auch die Frauenweltmeisterin der FIDE: Ju Wenjun gewann gegen Eva Repkova (Slowakei). 

Dagegen kann Kateryna Lagno ihren Ehemann Alexander Grischuk auf der vorzeitigen Heimreise nach Russland direkt begleiten. Lagno verlor nämlich, reichlich überraschend, ihren Stichkampf gegen Mary Ann Gomes (Indien).

Mit Nana Dzagnidze ist eine weitere prominente Spielerin ausgeschieden: Die Georgierin verlor gegen Klaudia Kulon (Polen). 

Kulon (links) gegen Dzagnidze | Foto: Anna Shtourman

Besser erging es Alexandra Kosteniuk: Die neuerdings für den Verband der Schweiz spielende Russin gewann den Tiebreak gegen die Chinesin Tianqi Yan.

Partien des Frauenturniers

Turnierseite

K.-o.-Bäume (Open und Frauen) auf der Seite der FIDE


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.