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Ein langes Turnier nähert sich langsam seinem Ende. Der FIDE World Cup ist wahrlich ein Mammut-Turnier mit acht Runden zu je zwei langen Partien plus Stichkampfrunde im Offenen Wettbewerb. 206 Spieler haben die Herausforderung angenommen, im Frauen World Cup waren es 103 Spielerinnen. Dort ist die Entscheidung schon zwei Tage früher mit dem Sieg von Aleksandra Goryachkina gefallen. Hier wird noch um die Entscheidung gekämpft.
Magnus Carlsen hat im Schach schon so gut wie alles gewonnen, den World Cup aber noch nicht. Das soll sich nun ändern. Der Weltranglistenerste hat sich auf einen guten Weg gemacht, auch wenn er zwischendurch ausgerechnet gegen Vincent Keymer eine schachliche und mentale Krise erleiden musste. Am Ende nahm er auch diese Hürde, unter Schwierigkeiten. Im Interview zu jener Runde wurde dem Norweger noch einmal gewahr, dass er diese langen klassischen Partien eigentlich überhaupt nicht mag. Zumindest, wenn er sie auch noch verliert, darf man ergänzen.
Im Finale sitzt dem 32-Jährigen nun der 18-jährige Inder Praggnanadhaa gegenüber, einer von diesen indischen "Wunderkindern", von denen es eine ganze Reihe gibt, und die inzwischen den Kinderschuhen entwachsen sind und sich anschicken, die vorderen Plätze der Weltrangliste zu erobern. Gukesh ist Nummer acht der tagesaktuellen Weltrangliste, Praggnanadhaa Nummer 23, Erigaisi Nummer 30 und Nihal Sarin wird auch bald die 2700 überschreiten. Spätestens in fünf Jahren werden die jungen Leute alle in den Top20 zu finden sein.
Attack like a Super Grandmaster
In this Fritztrainer: “Attack like a Super GM†with Gukesh we touch upon all aspects of his play, with special emphasis on how you can become a better attacking player.
In der ersten Finalpartie hatte Magnus Carlsen keine große Mühe, das Spiel mit Schwarz auszugleichen und die ruhige Partie später im Endspiel zum Remis zu führen. Aus Praggnanandhaas Perspektive spielte der Inder gegen den Weltranglistenersten auf Augenhöhe mit.
Die Frage vor der zweiten Partie war, ob Carlsen nun versuchen würde, mit dem Vorteil der weißen Steinen einen Sieg zu erzwingen oder ob er es auf einen Stichkampf ankommen lassen würde.
In einer Zeit, wo die meisten Partien nach 1.e4 ins Giuoco Piano führen, wählte Carlsen das ebenso altehrwürdige Vierspringerspiel. Nach dem Rubinsteinzug 5...Sd4 und frühem Damentauch entstand ein symmetrisches und völlig ausgeglichenes Endspiel mit je zwei Türmen und zwei Läufern. Das kommende Remis konnte man hier schon riechen und es wurde nach einer Spielzeit von eineinviertel Stunden und 30 Zügen in einem perspektivlosen Läuferendspiel dann auch amtlich. Morgen sieht man sich im Stichkampf wieder.
Magnus Carlsen takes a quiet draw with white against Praggnanandhaa and sends the final to tiebreaks. The winner of the #FIDEWorldCup will be decided tomorrow!
— International Chess Federation (@FIDE_chess) August 23, 2023
📷 Maria Emelianova pic.twitter.com/aJw1vvoFnK
Magnus Carlsen erklärte im Interview sein zurückhaltendes Spiel in den beiden regulären Finalpartien mit Unwohlsein, vermutlich durch eine Lebensmittelvergiftung hervorgerufen. Inzwischen fühle er sich aber dank der Unterstützung der Organisatoren etwas besser als am Vortag.
Pragnanandhaa sieht dem Stichkampf zuversichtlich entgegen:
Im der ersten Partie des kleinen Finales vermittelte Fabiano Caruana gestern keinen guten Eindruck. Mit Schwarz geriet der US-Großmeister aus der Eröffnung heraus in eine passive Stellung und stellte die Partie dann frühzeitig ein. Nach über drei Wochen Dauerschach darf man auch mal müde sein.
Navigating the Ruy Lopez Vol.1-3
Spanisch ist eine der ältesten Eröffnungen überhaupt und genießt von Clubebene bis hin zur Weltspitze unvermindert hohe Popularität. In dieser DVD-Reihe präsentiert der amerikanische Super-GM Fabiano Caruana im Gespräch mit Oliver Reeh ein komplettes Repertoire.
Aber Caruana war nicht gewillt, die Flinte ins Korn zu werfen. Für die zweite Partie hatte der Vizeweltmeister von 2018 gegen Abasovs geliebtes Sizilianische Zweispringerspiel eine giftige Nebenvariante vorbereitet, die zu wilden Varianten führte und ihm aus der Eröffnung heraus eine Mehrqualität gegen einen Bauern einbrachte. In einem anspruchsvollen Endspiel führte er die Partie zum Gewinn.
Das Turnier wurde größtenteils von den beiden WGMs Irene Sukandar (Indonesien) und Irina Krush (USA) kommentiert, die diese Aufgabe sehr souverän meisterten.
Irina Krush im Gespräch:
Partien Offenes Turnier
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