Fischer-Random-WM: Nakamura und Nepomniachtchi im Finale

von Klaus Besenthal
30.10.2022 – In den am Samstag gespielten Halbfinals des Turniers in Reykjavik gab es zwei klare Sieger: Hikaru Nakamura gewann gegen Nodirbek Abdusattorov die ersten drei Partien, so dass gar kein viertes Spiel mehr ausgetragen werden musste; Ian Nepomniachtchi verlor zwar die erste Partie gegen Magnus Carlsen, siegte danach aber ebenfalls dreimal hintereinander zum Endstand von 3:1. Das Finale am Sonntag (16 Uhr) lautet nun also "Naka gegen Nepo". | Fotos: FIDE / David Llada

ChessBase 18 - Megapaket ChessBase 18 - Megapaket

Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..

Mehr...

World Fischer Random Chess Championship

Hat Ian Nepomniachtchi mit seiner Art stets schnell zu ziehen Magnus Carlsen aus dem Konzept gebracht? Der offizielle Turnierbericht von diesem Halbfinale legt das jedenfalls nahe. Carlsen, der beim "normalen" Schach stets die Bedenkzeit möglichst knapp gehalten sehen möchte, scheint beim Fischer Random gerne länger nachdenken zu wollen - die Schnellschachbedenkzeit scheint ihm dieses Mal nicht gefallen zu haben.

Speziell war die Situation natürlich in der vierten Partie, in der das Spiel des Weltmeisters (im klassischen Schach!) dadurch belastet wurde, dass er unbedingt hätte gewinnen müssen, um noch im Rennen zu bleiben. Nepo, als Weißer, konnte sich das ab einem gewissen Zeitpunkt einfach genüsslich ansehen, ohne noch viel tun zu müssen:

 

 

Endspiele von Fischer bis Carlsen

Lassen Sie sich vom Endspielexperten Dr. Karsten Müller die Finessen der Weltmeister präsentieren und erklären.

Mehr...

Nach seiner verheerenden Niederlage im letzten WM-Kampf gegen Carlsen scheint Nepo keinesfalls am Boden zerstört zu sein - er ist im Gegenteil seither äußerst erfolgreich

Carlsen hingegen scheint in eine Sinnkrise geraten zu sein

Der hoch gelobte Jungspund Nodirbek Abdusattorov fand in dem alten Haudegen Hikaru Nakamura seinen Meister. Nakas Rezept laut eigener Aussage: Er interessiert sich weder fürs Geld noch für den Titel, sondern will mit Spaß an der Freud einfach Schach spielen.

Partie 2 beispielsweise gewann Naka, so sieht es zumindest aus, vollkommen unangestrengt:

 

 

Für diese Sechsjährige war es sicher ein großer Moment in ihrem Leben, als sie Nakas ersten Zug ausführen durfte

Partien

 

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.