Leserbriefe:
Mir sind die Gedankengänge des Psychologen Anders Ericsson sehr
sympathisch die besagen, dass großartige Leistung vor allem auf Fleiß
basieren. Allerdings ist eines seiner Beispiele an den Haaren herbeigezogen
und schlicht und ergreifend falsch.
"Auch minder intelligente Menschen können Höchstleistungen auf bestimmten
Gebieten erzielen. Andersen führt als Beispiel den Schachweltmeister Bobby
Fischer an, der trotz eines verhältnismäßig geringen IQs von 90 bester
Schachspieler seiner Zeit wurde." Diese Aussage ist meiner Meinung nach
schlicht und ergreifend falsch.
Bobby Fischer hatte sicherlich im sozialen und emotionalen Bereich riesige
Schwächen, aber sicherlich nicht im geistigen Bereich. In einem Nachruf nach
seinem Tod im 64. Lebensjahr stand, dass sein IQ 190 betrug, was ich für
wesentlich wahrscheinlicher halte.
Es ist meiner Meinung nach kein Makel, einen IQ von 90 zu haben. Unredlich
ist es aber, einem verstorbenen, sehr bekannten Schachweltmeister, der sich
nicht mehr gegen diese Vorwürfe wehren kann, dies zu unterstellen, ohne dies
schriftlich zu belegen, um seine Theorien zu bestärken.
Mit freundlichen Grüßen Ihr Walter Rädler
Vorstand SC Vaterstetten
Die Thesen von Herrn Ericsson sind durchaus umstritten
und auch dürftig belegt. Insbesondere die Behauptung, dass Bobby Fischer
einen IQ von 90 gehabt haben soll, ist nach allgemeinem Kenntnisstand
unbewiesen. Im Gegenteil, andere Quellen sagen ihm einen IQ von über 180
nach: (siehe auch die Eingabe „IQ Bobby Fischer“ bei google):
http://www.kids-iq-tests.com/famous2.html
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,grossbild-377111-317165,00.html
Fragen Sie doch mal im Artikel, ob jemand weiß, ob und
wann und mit welchem Ergebnis bei Fischer ein IQ-Test gemacht wurde.
Stephan Klock
Bamberg