Am 4. Spieltag ihres Grand Prix in Nikosia zeigten sich die Teilnehmerinnen ganz besonders entscheidungsfreudig. Vier der fünf Partien fanden eine Siegerin, nur eine Partie endete mit der Punkteteilung.

Es war Zhu Jiner, bis dato Spitzenreiterin, die sich in ihrer Partie gegen die frühere Weltmeisterin Mariya Muzychuk mit einem Remis zufrieden geben musste. Mit den schwarzen Steinen strebte die Chinesin gegen die Englische Eröffnung einen Aufbau nach Art der Nimzoindischen Verteidigung an, was aber von Muzychuk mit der Mikenas-Variante (3.e4) unterbunden wurde. Die Ukrainerin entwickelte einiges Druckspiel am Damenflügel, doch Zhu Jiner hielt im Zentrum und am Königsflügel dagegen. In einem Endspiel mit Turm und Läufer auf jeder Seite endete die Partie durch Dauerschach schließlich remis.
Elisabeth Pähtz spielte mit den schwarzen Steinen gegen Nana Dzagnidze. Die Georgierin begann die Partie mit der Reti-Eröffnung und opferte hier nach Art des Wolgagambits einen Bauern am Damenfllügel. Elisabeth Pähtz hielt die Partie lange ausgeglichen, geriet dann aber in eine ungünstige Situation und fand sich nach einer forcierten Abwicklung in einer Verluststellung wieder.

Eine interessante Partie auf dem Gebiet einer geschlossenen Englischen Eröffnung lieferten sich Harika Dronavalli und Olga Badelka. Nach einer Nachlässigkeit ihrer Gegnerin gewann Harika mit einem taktischen Trick eine Qualität, setzte danach aber nicht entschlossen genug fort und musste noch einiges Gegenspiel zulassen. In einem kritischen Augenblick fand Badelka aber nicht die beste Lösung.

Aleksandra Goryachkina führt die Gesamtwertung der Grand Prix-Serie an und ist auch aufgrund ihrer Elozahl eine der Favoritinnen auf die Qualifikation zum Kandidatinnenturnier. Beim Turnier in Nikosia konnte sie sich aber mit drei Remis noch nicht recht in Szene setzten. In Runde vier kam die Russin nun aber gegen Stavroula Tsolakidou zum ersten Sieg.
In der Rossolimo-Variante der Sizilianischen Partien hatte die Griechin als Führerin der schwarzen Steine eine Qualität gegeben, um einen lästigen Springer auf e6 zu eliminieren und danach das Spiel ausgeglichen gestaltet. Nach intensiven gegenseitigen Angriffen landete Tsolakidou dann aber mit der Qualität weniger in einem verlorenen Endspiel.

Zum zweiten Sieg in Folge kam Anna Muzychuk gegen Divya Deshmuk. Hier wurden in der Caro-Kann Verteidigung die Damen früh getauscht. Muzychuk gewann im folgenden Endspiel einen Bauern und führte den Materialvorteil im Turmendspiel zum Sieg.
Ergebnisse
Tabelle
Partien
Gesamtstand des Grand Prix

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