Frauen Grand Prix in Großlobming: Anna Muzychuk übernimmt alleinige Führung nach packender vierter Runde

von Stefan Liebig
10.05.2025 – Anna Muzychuk zeigte eine großartige Leistung gegen die frühere Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk. Die Ukrainerin steht nun bei sehr starken 3,5 aus 4 und liegt einen halben Punkt vor Vaishali Rameshbabu, wiederum einen halben Punkt dahinter liegt Nana Dzagnidze. | Alle Fotos: Przemysław Nikiel

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Die vierte Runde des FIDE Women’s Grand Prix in Großlobming brachte nicht nur spannende Partien, sondern auch zahlreiche mutige Bauernopfer. Gleich drei der fünf Spiele waren von taktischer Risikobereitschaft geprägt – mit gemischten Ergebnissen. Am Ende des Tages stand Anna Muzychuk an der Tabellenspitze, nachdem sie sich überzeugend gegen Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk durchgesetzt hatte.

Kennen sich seit vielen Jahren: Anna Muzychuk und Alexandra Kosteniuk. | Foto: Przemysław Nikiel

Kosteniuk überraschte früh mit einer ungewöhnlichen Verteidigungsvariante im Franzosen, konnte aber Muzychuks präzisem Gegenspiel nicht standhalten. Bereits im Mittelspiel unterlief Kosteniuk ein schwerwiegender Fehler, nach dem sie in eine passive Stellung gedrängt wurde. Anna nutzte ihre Chancen konsequent, verbesserte ihre Stellung Zug um Zug und verwandelte ihren Vorteil sicher im Endspiel:

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Mit 3,5 aus 4 Punkten führt Anna Muzychunk das Turnier nun alleine an. Ebenfalls herausragend spielte Nana Dzagnidze, die in einem taktisch hochinteressanten Spiel Tan Zhongyi bezwang.

Ebenfalls in Topform zum Turnierauftakt: Nana Dzagnidze (links) – hier beim Sieg gegen Tan Zhongyi. | Foto: Przemysław Nikiel

In einer spannenden Partie opferte Dzagnidze einen Bauern am Königsflügel – scheinbar riskant, doch mit dem Ziel, die g-Linie für einen Gegenangriff zu öffnen. Ihr mutiges Spiel zahlte sich aus, denn Tan konnte ihre Stellung nicht halten. Ein sehenswerter Sieg, mit dem Dzagnidze sich auf Platz 3 schiebt:

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Einen wichtigen Achtungserfolg erzielte auch Olga Badelka, die nach zwei Niederlagen mit einem Sieg gegen Nurgyul Salimova in die Erfolgsspur zurückkehrte. Nach einem positionellen Mittelspiel nutzte sie die erste gegnerische Ungenauigkeit im Zeitdruck eiskalt aus und sicherte sich den vollen Punkt.

Vaishali musste Anna Muzychuk davonziehen lassen – sie remisierte gegen deren Schwester Mariya. | Fotos: Przemysław Nikiel

Vaishali Rameshbabu hingegen verpasste ihre Chance, in Führung zu gehen. Gegen Mariya Muzychuk ließ sie früh im Spiel eine Möglichkeit auf materiellen Vorteil aus, spielte stattdessen vorsichtiger – und ermöglichte damit ihrer Gegnerin, das Spiel auszugleichen. Obwohl Mariya später Druck ausübte, endete die Partie schließlich remis. Vaishali bleibt mit 3 Punkten dicht an der Spitze.

Lela Javakhishvili musste eine bittere Niederlage gegen Zhu Jiner hinnehmen. In einer bis dahin ausgeglichenen Partie unterlief der Georgierin ein folgenschwerer Fehler im Endspiel, der die Partie kippte. Zhu nutzte ihre Chance und holte ihren zweiten Sieg in Folge, womit sie sich ins Mittelfeld zurückkämpft.

In der fünften Runde kommt es zum Spitzenduell zwischen Mariya Muzychuk und Nana Dzagnidze. Weitere Paarungen: Zhu – Vaishali, Badelka – Javakhishvili, Kosteniuk – Salimova, Tan – Anna Muzychuk.

Ergebnisse

Tabelle

Partien

Turnierseite...

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Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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