Frauen Grand Prix München: fünf Remis und ein Kontersieg

von André Schulz
07.02.2023 – Eine turbulente fünfte Runde endete am Montag mit fünf Punkteteilungen und einem einem Sieg auf der "falschen" Seite. Zeitnot spielte in einigen Partien eine große Rolle. Alexandra Kosteniuk gab ihr erstes Remis ab und musste damit sehr zufrieden sein. Daniel Stock, Sportchef von Munich.TV, eröffnete die Runde mit dem symbolischen den ersten Zug. | Fotos: David Llada (FIDE)

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Alexandra Kosteniuk war in den ersten vier Runden die überlegene Spielerin beim Frauen Grand Prix in München. Die frühere Weltmeisterin gewann alle ihre Partien - gegen Alina Kashkinskay, gegen Elisabeth Pähtz, in Runde drei gegen Dinara Wagner und in Runde vier auch noch gegen Ex-Weltmeisterin Tan Zhongyi.

In Runde fünf erwischte Kosteniuk aber gegen Harika Dronavalli eine sehr schwierige Partie. In der Slawischen Abtauschvariante stand Kosteniuk mit Schwarz nach einer etwas ungenauen Eröffnung erst positionell schlechter und später auch glatt auf Verlust.

Alexandra Kosteniuk

Doch die frühere Weltmeisterin hatte noch ein paar Tricks in der Tasche...


 

 

 

Recht früh hatten indes Elisabeth Pähtz und Zhansaya Abdunalik ihre Partie mit dem Friedensschluss beendet. Die beiden Spielerinnen folgten in der Sveshnikov-Variante bis zum 27. Zug einer Partie Dominguez-Grischuk aus dem Jahr 2015. Dann endete die Partie im Dauerschach.

Einen harten Kampf lieferten sich Tan Zhongyi und Dinara Wagner.

Dinara Wagner

Die chinesische Exweltmeisterin hatte ihre Gegnerin mit der Katalanischen Eröffnung überrascht. Wagner verbrauch viel Zeit, über ihren 8. Zug dachte sie 45 Minuten nach, und geriet in eine schwierige Stellung. Tan Zhongyi opferte am Königsflügel einen Bauern für Angriff, doch Dinara Wagner verteidigte sich mit nur noch drei Minuten auf der Uhr aufmerksam und holte ihren zweiten halben Punkt.

Interview mit Dinara Wagner

In der Partie zwischen Nana Dzagnidze und Humpy Koneru hatte die Inderin mit den schwarzen Steinen gegen die Englische Eröffnung ihrer Gegnerin schon in der Eröffnung schnell die Initiative übernommen und einen Bauern gewonnen. Nach einigen ungenauen und wenig entschlossenen Zügen verflüchtigte sich der Vorteil jedoch und der Punkt wurde am Ende auch hier geteilt.

Zhu Jiner wählte gegen Anna Muzychuk das eher seltene Vierspringerspiel der Sizilianischen Verteidigung. Weiß hatte einen leichten Vorteil, den sie aber nicht ausbauen konnte. Die Partie endete im 38.Zug mit einer dreifachen Stellungwiederholung.

Mariya Muzychuk gegen Alina Kashlinskaya

So war die Partie zwischen Mariya Muzychuk und Alina Kashlinskaya die einzige, die entschieden wurde. In der Italienischen Partie hatte Kashlinskaya einen Bauern geopfert und stand danach bald auf Verlust. Doch dann...

 

 

 

Interview mit Alina Kashlinskaya

 

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Ergebnisse aus Runde 5

 

Tabelle nach Runde 5

 

Partien

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.