Frauenbundesliga: Königshofen stolpert, wird aber Meister

von André Schulz
28.04.2025 – Bad Königshofen setze sich in diesem Jahr im Dreikampf der Frauenbundesliga gegen Schwäbisch Hall und Baden-Baden durch und feierte seinen vierten Titelgewinn. Vor den finalen Runden führte Bad Königshofen mit zwei Punkten Vorsprung, leistete sich in der letzten Runde aber noch eine Niederlage gegen den Hamburger SK, die aber unbestraft blieb. | Fotos: SK Schwäbisch Hall

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Seit 15 Jahren wird die Deutsche Teammeisterschaft der Frauen quasi als Dreikampf ausgetragen, zwischen der OSG Baden-Baden, Schwäbisch-Hall und Bad Königshofen. Wie in der Bundesliga ist die OSG Baden-Baden mit 12 Meisterschaften auch bei den Frauen der Rekordmeister. Anfang der 2000e Jahr übernahm die OSG Baden-Baden, anfangs SC Baden-oos, dann OSC Baden-Baden, die Rolle des Top-Favoriten von der Elbersfelder SG. Nach Gründung der Frauenbundesliga konnte die Elbersfelder SG in den 1990er Jahren sechs Meisterschaften gewinnen, den letzten 1999. Baden-Baden holte mit seinem Frauenteam nach der Saison 2002/03 den ersten Titel.

Der SK Schwäbisch Hall konnte dreimal die Titelserie de Baden Badener unterbrechen, ebenso der SC Bad Königshofen.

Die Entscheidung, wer jeweils die Meisterschaft gewinnt, fällt so alljährlich vor allem in den drei Wettkämpfen untereinander. Aber nicht ganz. Die SF Deizisau haben schon starke Frauenteams ins Rennen geschickt. Die Rodewischer Schachmiezen und der Hamburger SK sind seit Jahrzehnten feste und spielstarke Größen in der Frauenbundesliga. Gerne erinnert man sich noch an die beiden Meistertitel gleich nach Gründung der Liga.

In der Saison 2018/19 und in der langen Pandemie-Sasion 2019-21 gewann Bad Königshofen zweimal hintereinander den Titel, ging dann aber leer aus. Zuletzt konnte Schwäbisch Hall mit seiner eingespielten georgischen Nationalmannschaft zweimal die Meisterschaft feiern. Nun war aber wieder einmal Bad Königshofen an der Reihe.

In der 3. Runde gewann Bad Königshofen das Spitzenspiel gegen Baden-Baden und bezwang in Runde sechs auch Titelverteidiger Schwäbisch Hall. Der Weg zur Meisterschaft war frei. Schwäbisch Hall schwächelte auch noch in der 7. und 8. Runde mit einer Niederlage gegen den notorischen Favoritenschreck Hamburger SK und einem Remis TuRa Harksheide. Baden-Baden blieb Königshofen mit zwei Punkten Rückstand aber noch als Verfolger im Nacken.

Die letzten drei Runden absolvierten die Frauenbundesliga zusammen mit der Bundesliga in Deggendorf. In den Runden 9 und 10 punkteten alle Spitzenvereine. In der letzten Runde trennten sich die Verfolger von Königshofen, Baden-Baden und Schwäbisch Hall mit 3:3 unentschieden. Königshofen stolperte in der Schlussrunde über das Team des HSK. Monika Socko, Sarah Papp und Lepu Coco Zhou holten volle Punkte für Hamburg. Jana Schneider lieferte sich mit Eline Roebers ein wildes taktisches Duell in einer Art Sizilanischen Drachenvariante und hatte das bessere Ende für sich.

In diesem 1.Teil liegt der Schwerpunkt auf Themen und Ideen, in Teil 2 und 3 geht es um konkretere Theorie!

Jana Schneider (7 aus 10) war hinter Karine Cyfka (8 aus 9) die beste Punktesammlerin für den neuen Meister. Die meisten Punkte in der ganzen Liga holte Josefine Heinemann für Baden-Baden mit 8,5 aus 11.

Vor den letzten drei Runden war der SV Hemer noch Letzter, rettete sich aber durch Sieg in den Abstiegsduellen gegen Seeblick Dippldiswalde und Löberitz. 

Endstand:

Mannschaft Sp MP BP BW
1. SC 1957 Bad Königshofen 11 20 50 169
2. OSG Baden-Baden 11 19 45 151½
3. SK Schwäbisch Hall 11 16 46 156½
4. Hamburger SK 11 15 38½ 138
5. SG Solingen 11 13 37 134½
6. Rodewischer Schachmiezen 11 13 34½ 115
7. TuRa Harksheide 11 9 29 106½
8. Schachfreunde Deizisau 11 8 29½ 111
9. SV Hemer 1932 11 6 23   78
10. SG 1871 Löberitz 11 5 24   92½
11. SZ Seeblick Dippoldiswalde 11 4 20   62½
12. FC Bayern München 11 4 19½   71

Ergebnisse Runde 15

Schachfreunde Deizisau 3 3 FC Bayern München
1 WGM 2296 GER Hanna Marie Klek 1 : 0 Svenja Butenandt GER 2167 WFM 1
3 IM 2317 GER Zoya Schleining ½ : ½ Tea Gueci ITA 2183 WIM 2
5 WGM 2266 UKR Evgeniya Doluhanova ½ : ½ Veronika Exler AUT 2161 WIM 4
6 WGM 2245 GER Elena Köpke 0 : 1 Jasmin-Denise Schloffer AUT 2201 WIM 6
9 WGM 2224 FRA Vera Nebolsina 1 : 0 Carolin Werner GER 1963 12
12 WIM 2088 LUX Fiona Steil-Antoni 0 : 1 Algi Acarbay TUR 2051 WCM 13
SK Schwäbisch Hall 3 3 OSG Baden-Baden
2 GM 2473 GEO Nino Batsiashvili ½ : ½ Alexandra Kosteniuk SUI 2482 GM 3
3 IM 2426 GEO Lela Javakhishvili ½ : ½ Elisabeth Pähtz GER 2405 GM 5
4 GM 2411 GEO Bela Khotenashvili ½ : ½ Dinara Wagner GER 2435 IM 6
6 IM 2377 ROU Irina Bulmaga ½ : ½ Mai Narva EST 2371 IM 8
8 IM 2371 TUR Ekaterina Atalik ½ : ½ Anna Zatonskih USA 2300 IM 13
9 IM 2390 FRA Deimante Daulyte-Cornette ½ : ½ Josefine Heinemann GER 2342 WGM 15
SC 1957 Bad Königshofen Hamburger SK
1 IM 2383 POL Aleksandra Maltsevskaya 0 : 1 Monika Socko POL 2369 GM 1
3 FM 2265 GER Jana Schneider 1 : 0 Eline Roebers NED 2383 IM 2
6 WGM 2334 GER Tatjana Melamed 0 : 1 Sarah Papp GER 2284 IM 5
9 WGM 2294 UKR Olga Babiy 1 : 0 Melanie Lubbe GER 2246 WGM 6
10 WGM 2265 BUL Viktoria Radeva ½ : ½ Antonia Ziegenfuß GER 2188 WIM 7
15 WFM 2075 UKR Marianna Grineva 0 : 1 Lepu Coco Zhou GER 2074 11
Rodewischer Schachmiezen TuRa Harksheide
2 IM 2436 GRE Stavroula Tsolakidou ½ : ½ Julia Antolak POL 2314 WGM 1
3 WGM 2376 POL Alicja Sliwicka ½ : ½ Lara Schulze GER 2320 FM 3
4 WGM 2251 GER Fiona Sieber ½ : ½ Aleksandra Lach POL 2225 WIM 4
5 IM 2285 SVK Zuzana Hagarova 1 : 0 Inken Köhler GER 2044 9
6 WGM 2217 CZE Julia Movsesian 1 : 0 Carina Brandt GER 2063 10
9 WIM 2179 GER Maria Schöne 1 : 0 Emily Rosmait GER 1967 12
SG Solingen 5 1 SZ Seeblick Dippoldiswalde
1 IM 2356 UKR Inna Gaponenko 1 : 0 Charis Peglau GER 2168 WFM 2
2 WGM 2326 GER Kateryna Dolzhykova 1 : 0 Dora Peglau GER 1919 4
4 WIM 2329 BEL Annmarie Mütsch 0 : 1 Katerina Bräutigam GER 2103 WFM 5
6 FM 2231 POL Liwia Jarocka 1 : 0 Mirjam Peglau GER 1983 8
7 WIM 2227 SWE Inna Agrest 1 : 0 Dr. Anita Just GER 1902 WFM 9
9 IM 2230 BEL Anna Zozulia 1 : 0 Sarah Peglau GER 1878 10
SV Hemer 1932 4 2 SG 1871 Löberitz
7 WFM 2084 POL Honorata Kucharska 1 : 0 Laura Rogule LAT 2269 WGM 2
9 WFM 2105 GER Michelle Trunz ½ : ½ Ilze Berzina LAT 2206 WGM 3
10 WGM 2101 CZE Eva Kulovana ½ : ½ Agnesa Stepania Ter-Avetisjana LAT 2057 WFM 4
12 2053 GER Tamila Trunz 1 : 0 Elina Otikova LAT 2071 WFM 6
13 WFM 2107 GER Dr. Elena Trunz ½ : ½ Alina Rath GER 2019 CM 7
14 WFM 1994 GER Alisa Frey ½ : ½ Rebekka Schuster GER 1833 9

Ergebnisdienst des Deutschen Schachbundes...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.
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