Frauenbundesliga startet am Wochenende
Am kommenden Wochenende startet die Frauenbundesliga in die Saison 2022/23. Spielerinnen und Verantwortliche hoffen auf eine reguläre Saison ohne coronabedingte Verlegungen wie in der vergangenen Spielzeit.
Die Favoriten der kommenden Saison sind auch die der letzten Saison. Zu nennen ist in erster Linie Titelverteidiger Baden-Baden gefolgt von Schwäbisch Hall und Bad Königshofen. Baden-Baden geht an den ersten sechs Positionen unverändert ins Rennen, verjüngt aber in jeder Saison seinen Kader ein wenig mehr. Neu im Team sind Mai Narva aus Estland und Teodora Injac aus Serbien, wodurch man gerade an Spieltagen, an denen viele Spielerinnen andere Verpflichtungen haben, noch variabler wird. Auch bei Bad Königshofen gab es nur punktuelle Änderungen. Spektakulärste Neuzugänge sind die polnischen Shootingstars Olga Kiolbasa und Aleksandra Maltesevskaya. Dazu spielen bei Bad Königshofen nach wie vor mit Jana Schneider und Dinara Wagner die aktuell neben Elisabeth Pähtz sicherlich formstärksten deutschen Spielerinnen.
Noch weniger tat sich beim Vizemeister aus Schwäbisch Hall, der weiterhin vor allem auf seine georgische Achse mit den Vizeolympiasiegerinnen Nino Batsiashvili, Lela Javakhishvili und Meri Arabidze setzt. Dazu kommt unter anderem die erfolgreichste Bundesligaspielerin der Vorsaison Ekaterina Atalik. Bekanntester Neuzugang ist Nataliya Buksa aus dem Olympiasieger-Team der Ukraine.
Hinter den drei “Schwergewichten” warten die “üblichen Verdächtigen” aus Hamburg, Rodewisch und Deizisau darauf, den Favoriten ein Bein zu stellen. Die zweite Hälfte der Liga wird eher nach unten schauen und um den Klassenerhalt spielen. Nominell sind sicherlich unter diesen Mannschaften Harksheide und Hemer am stärksten, doch kommt es hier besondere darauf an, wer von den gemeldeten Spielerinnen in welcher Runde zur Verfügung steht, da die Kader nicht so breit wie bei den Topmannschaften sind. Schwer einzuschätzen ist Aufsteiger Solingen. Wenn die ersten Sechs der Meldeliste regelmäßig spielen, darunter Inna Gaponenko, die aus Deizisau kam, Annmarie Mütsch und die jüngere Schwester des niederländischen Super-GMs Jorden van Foreest Machteld, wird man sicher mit dem Abstieg wenig zu tun haben. Nominell am schwächsten besetzt sind Leipzig, nach dem knappen Klassenerhalt in der Vorsaison unverändert am Start, und die Aufsteiger Erfurt und Bayern München.
Zum Saisonstart geht es für die Damen des SK Schwäbisch Hall direkt zu einem der Aufsteiger: in Solingen trifft man auf die Gastgeber sowie den SV Hemer. Neuer Reisepartner ist der FC Bayern München als jetzt vierte Mannschaft aus dem süddeutschen Raum. Trotz des illustren Namens tritt Bayern München mit einer reinen Amateurmannschaft an und freut sich, nach zwei Spielzeiten Abwesenheit wieder in der Bundesliga dabei zu sein. Schwäbisch Hall ist in beiden Begegnungen favorisiert, aber ein Selbstläufer sind die Matches gegen einen sicher hochmotivierten Solinger Aufsteiger und gegen den mit rumänischen Nationalspielerinnen gespickten SV Hemer nicht, auch wenn sich Solingen und Hemer sicher auf die Spiele gegen Bayern München konzentrieren werden.
Weiterhin gespielt wird in Harksheide und Erfurt. In Harksheide steht der Klassiker zwischen Hamburg und Baden-Baden im Mittelpunkt. Prominentester “Neuzugang” beim Hamburger SK ist nicht etwa eine Spielerin, sondern der neue Mannschaftskapitän Georgios “The big Greek” Souleidis, der den langjährigen Kapitän Andreas Albers ablöst. Harksheide hofft darauf, Deizisau erneut ein Bein stellen zu können, in der letzten Saison gab es ja ein überraschendes 3-3.
In Erfurt treffen die Gastgeber gemeinsam mit Bad Königshofen auf Rodewisch und Leipzig. Rodewisch hofft auf eine erneute Überraschung gegen Bad Königshofen, und die Begegnung Erfurt-Leipzig ist gleich eminent wichtig im Abstiegskampf.
Die Partien aus Harksheide werden bei Lichess und Chess24 übertragen. Aus Solingen wird es leider keine Liveübertragung der Partien geben aufgrund von Personalnöten der Gastgeber wegen der Herbstferien. Aus Erfurt gibt es noch keine Infos zu einer eventuellen Liveübertragung der Partien, eventuell lohnt sich ein Konsultieren der Erfurter Homepage.
Der komplette Terminplan der Saison kann hier abgerufen werden. Die Saison wird wieder mit einer zentralen Endrunde beschlossen, in der die letzten drei Runden gespielt werden. Diese findet Ende April in Bad Königshofen statt.
Auch den Schachtickerpreis für die beste Spielerin und die beste U23-Spielerin wird es in der kommenden Saison wieder geben, die Zusage von Raymund Stolze liegt bereits vor. Beide Vorjahressiegerinnen gehen wieder mit ins Rennen: Ekaterina Atalik (Schwäbisch Hall) in der offenen Klasse, und Inken Köhler (Harksheide) ist nach wie vor in der Nachwuchsklasse am Start.
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