Frauenpower im Cairns Cup

von André Schulz
03.02.2019 – Zehn der weltbesten Schachspielerinnen bestreiten in Kürze im Saint Louis Chess Club den "Cairns Cup", ein Turnier ähnlich wie der Sinquefield Cup, aber für Frauen. Mit dabei ist auch Elisabeth Pähtz.

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Einige der besten Schachspielerinnen der Welt treffen sich im Saint Louis Chess Club und spielen dort beim neu eingerichteten "Cairns Cup" mit. Das Turnier wird als klassisches Rundenturnier mit zehn Spielerinnen, also neun Runden im Modus jede gegen jede ausgetragen und dauert vom 5. bis 16. Februar. In dieser Besetzung ist es eines der stärksten Frauenturniere, die jemals in diesem Format durchgeführt wurden.

Der Saint Louis Chess Club möchte mit diesem Turnier die Verbreitung des Schachspiels bei Frauen und Mädchen weiter fördern. Zu Ehren der Mitbegründerin des Clubs, Dr. Jeanne Sinquefield, geborene Cairn, wurde das Turnier Cairns Cup benannt. Zehn der weltbesten weiblichen Spielerinnen wurden eingeladen und kämpfen um die besten Preise aus dem Gesamtpreisfonds von 150.000 USD. Die drei ersten Preise sind 40.000 USD, 30.000 USD und 20.000 USD. 

Das Teilnehmerfeld umfasst Spielerinnen aus sieben verschiedenen Ländern, darunter sollten die ehemalige Weltmeisterin der Frauen, Alexandra Kosteniuk sein, die ehemalige Weltmeisterin der Frauen im Blitzschach, Nana Dzagnidze, die vierfache US-amerikanische Meisterin Anna Zatonskih und die siebenfache US-amerikanische Frauenmeisterin Irina Krush.

"Wir freuen uns sehr, dieses neue internationale Schachturnier für Frauen vorstellen zu können", sagte Dr. Jeanne Cairns Sinquefield, Mitbegründerin des Saint Louis Chess Club. "Wir hoffen, dass dadurch mehr Frauen dazu angeregt werden, auf wettbewerbsfähigem Niveau Schach zu spielen. Wir freuen uns darauf, dieses Turnier für viele Jahre auszurichten und eines der besten Schachturniere der Welt zu werden."

Ursprünglich war das unten aufgelistete Teilnehmerfeld geplant. Ob das zusammen kommt, ist fraglich, denn derzeit ist es für Sportler aus anderen Ländern nicht so leicht, ein Visum zur Einreise in die USA zu bekommen.

So scheint es, dass Nana Dzagnidze kein Visum erhalten hat, obwohl ihrer Landsfrau Bela Khotensahvili dies gewährt wurde. Möglicherweise hat die Entscheidung damit zu tun, dass Dzagnidze seit einigen Jahren in der iranischen Liga spielt, häufig also den Iran besucht hat. Das reicht anscheinend den US-Behörden aus, ein Visum zu verweigern. Tatev Abrahamyan ist erste Ersatzspielerin und wird in diesem Fall einspringen. Einen noch subtileren Umgang pflegen die USA mit Russland. Die Beziehungen sind seit der Besetzung der Krim-Halbinsel sehr schlecht. Ein Konsulat, in dem russische Sportler ein Visum beantragen könnten, gibt es in Russland gar nicht. Valentina Gunina reiste deshalb nach Prag und beantragte das Visum dort, erhielt es aber auch. 
 

Die Spielerinnen

Jede Runde wird täglich vom 6. bis 16. Februar ab 13.00 Uhr Ortszeit (= 20 Uhr MEZ) live per Video gesendet und von Experten wie WGM Jennifer Shahade, GM Yasser Seirawan und GM Maurice Ashley kommentiert. Für die Zuschauer vor Ort kommentieren WGM Tatev Abrahamyan und IM Tania Sachdev. Es gibt zudem einen russischen Video-Kommentar mit IM Almira Skripchenko und WGM Anastasiya Karlovich.

Die erste Runde wird am 6. Februar ab 20 Uhr MEZ gespielt. Die letzte Runde am Sonntag, den 16. Februar. Am 11. Februar ist Ruhetag.

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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