Zweiter Spieltag beim Wettkampf um die Weltmeisterschaft der Frauen zwischen Ju Wenjun und Lei Tingjie: Das Match findet zur Hälfte in Shanghai, der Heimatstadt von Ju Wenjun, und zur Hälfte in Chongqing, der Heimatstadt von Lei Tingjie statt.
Die Hafenstadt Shanghai, mit 15 Mio. Einwohnern im inneren Stadtgebiet, liegt ungefähr in der Mitte der langen chinesischen Küstenlinie am Ostchinesischen Meer, an der Mündung des Jaingtse, dem längsten Fluss Chinas. Mit seinen fast unvorstellbaren Länge von über 6300 km Länge durchfließt der Fluss fast ganz China in seiner Breite und teilt das Land in zwei Hälften. Der Jiangtse ist auch das verbindende Element zwischen Shanghai und Chongqing, denn auch diese Stadt liegt am Jiangtse, aber weit im Landesinneren, ca. 1600 km von Shanghai entfernt. Es gibt eine Straßenverbindung und man würde mit dem Auto 18 Stunden benötigen, um von Shanghai nach Chongqing zu fahren. Nach sechs Partien werden die Spielerinnen ihre Zelte in Shanghai abbrechen und sich auf den Weg machen. Man darf wohl davon ausgehen, dass sie die Strecke nicht mit dem Auto, sondern mit dem Flugzeug zurücklegen werden, was aber auch zweieinhalb Stunden in Anspruch nehmen wird. Als Reisetag ist der 13. Juli vorgesehen. Am 14. Juli dürfen sich die beiden Spielerinnen von den Strapazen ausruhen, bevor es am 15. Juli mit dem zweiten Teil des Wettkampfes weitergeht.
Das administrative Stadtgebiet von Chongqin hat ungefähr die Größe von Österreich und ist in mit 32 Mio. Einwohnern die größte Stadt der Welt. Im eigentlichen Kerngebiet der Stadt, in der "Innenstadt" leben allerdings nur ca. 7 Mio Einwohner. Chongqing ist von Gebirgen umgeben und hat ein subtropisches Klima mit einer Durchschnittstemperatur von 19 Grad. Die überlieferte Geschichte der Stadt reicht bis weit ins zweite vorchristliche Jahrtausend zurück. Als Verkehrsknotenpunkt und Wirtschaftszentrum hat Chongqin eine bedeutenden Position in China.
Chongqin: Grundstücke für das Eigenheim sind rar | Foto: Pixabay
In Shanghai findet das Match in einem Hotel in einem Konferenzsaal statt. Die Zuschauerzahl ist eher überschaubar. Die Zuschauer, die kommen, sind aber enthusiastisch, wie man sieht.
In der ersten Wettkampfpartie geriet Ju Wenjun nach einem Bauernopfer gegen ihre Berliner Verteidigung unter Druck. Als es schien, als würde die Titelverteidigerin die Kontrolle verlieren, setzte Lei Tingjie nicht präzise fort und Ju Wenjun konnte die Partie remis halten.
Am zweiten Spieltag durfte die Weltmeisterin die weißen Steine führen. Sie eröffnete mit 1.d4 und es entstand symmetrische eine Position aus der Tarraschvariante des Damengambits, in der beide Seiten einen Isolani auf der d-Linie besaßen. Auch hier hatte eher Lei Tingjie die Initiative.
Schachendspiele 9 - Turm und Leichtfigur
Endspiele mit Turm und Leichtfigur gegen Turm und Leichtfigur kommen in der Praxis sehr oft vor, sogar viel häufiger als Turmendspiele. Die vier verschiedenen Materialkonstellationen Turm und Springer gegen Turm und Springer, Türme mit ungleichfarbigen und gleichfarbigen Läufern und Turm und Läufer gegen Turm und Springer werden nacheinander unter die Lupe genommen.
Videospielzeit: 7 Std. 24 min.
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