Fritz 20: Matthias Wüllenweber stellt die neuen Features vor

von Matthias Wüllenweber
20.05.2025 – Fritz 20 ist das Ergebnis von 34 Jahren Schachinnovation - die erste Version erschien 1991. Inzwischen ist aus dem leicht zu besiegenden DOS-Programm ein humorvoller Allroundtrainer geworden. Fritz 20 hat drei neue Gegnertypen und mit dem konfigurierbaren Gegner kann man sich schon einmal seinen nächsten Gegner im Turnier nachbilden. Matthias Wüllenweber stellt diese und viele weitere neue Features von Fritz 20 vor.

Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..

Fritz 20: 34 Jahre Schachinnovation 

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20 Versionen einer Software in 34 Jahren, das ist eine lange Zeit. Prinzipiell schauen wir ja immer nach vorne. Gerade in Zeiten der KI-Explosion ist diese Blickrichtung aufregender denn je.  

Gleichzeitig lohnt es sich, kurz innezuhalten und die bemerkenswerte Entwicklung zu würdigen, die Fritz in seinen 20 Versionen durchlaufen hat – von einem anfänglich leicht zu besiegenden DOS-Programm zu einem Matchgegner von Weltmeistern. Von einfachster Partieverwaltung zu einem effektiven und humorvollen Allroundtrainer. Immer getragen von drastischer Verbesserung von Hardware, Betriebssystemen, Entwicklungswerkzeugen, Knowhow und dem Internet. 

Die neuen Gegner 

Das mit Fritz19 eingeführte „menschliche“ Spielkonzept wurde in Fritz 20 weiterentwickelt. Das Programm agiert taktisch insgesamt ungenauer und bestraft z.B. Fehler seltener – dafür überzeugt es durch eine positionellere Spielweise. Fritz 20 bietet drei neue Gegnertypen: Hypermodern, Romantisch und Konfigurierbar. 

Hypermodern spielt Flankeneröffnungen wie Reti und kontrolliert das Zentrum mit Figuren statt Bauern. Romantisch ist ein Angriffsspieler im Stil des 19. Jahrhunderts, der offene Stellungen und Opfer liebt. 

Der konfigurierbare Gegner hat es in sich: Hier kann man die mit dem Stilreport aus ChessBase 18 bekannten Merkmale einstellen und damit gängige Spielertypen nachbilden. Der Auswahldialog bietet dazu eine Reihe von Voreinstellungen wie „Kasparov“, „Tal“, „Karpov“ oder „Carlsen“. Natürlich spielt das Programm dann auch die Eröffnungen der großen Vorbilder.  

Bullet Training 

Das Spiel gegen die menschlichen Gegner geht jetzt mit Uhr. Fritz teilt sich den eigenen Zeitverbrauch realistisch ein. Man kann dazu einstellen, ob das Programm eher langsam oder schnellt spielt, so dass man es z.B. in langen Endspielen in schlechter Stellung über die Zeit heben kann. 

Die Zeiteinteilung von Fritz ist so realistisch, dass sich damit die eigene Bullet-Technik stressfrei und ohne Kosten für die Wertungszahl optimieren lässt: Üben Sie, einen starken Fritz über die Zeit zu heben, oder trainieren Sie gegen einen Gegner, der ungenau aber sehr schnell spielt. 

KI-Chat 

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz findet bei Fritz eine originelle Anwendung. Das Programm redet auf Wunsch während der Partie. Bis auf die Begrüßung („Hey Schachfreund, alles im Lot?“) beziehen sich alle Kommentar schachlich und situationsbezogen auf die Partie. Der Vorteil von KI-Kommentaren ist, dass sie immer wieder neu entstehen und damit abwechslungsreich bleiben. Natürlich in allen Sprachen. Außerdem hat jeder Gegnertyp eine eigene Stimme, die seinem Charakter entspricht. 

Engine 

Die neue Fritz Engine von Frank Schneider ist über 100 Elopunkte stärker als Fritz 19. Bei der Computerschach-WM 2024 in Santiago de Compostela belegte sie unter neun Teilnehmern den geteilten ersten Platz in der Softwareklasse. Die Fritz-Engine entspricht mit Bewertung durch neuronalem Netz den heutigen Entwicklungsstandards der Schachprogrammierung, doch kontrastiert sie zum allgegenwärtigen Stockfish, so dass man z.B. im Analysebetrieb mit zwei Engines unter ChessBase häufig alternative Zugvorschläge ernten kann. 

Neuer Look 

ChessBase 18 hat es  vorgemacht, Fritz zieht nach: Alle Schaltflächen der Benutzeroberfläche wurden neu gestaltet, um ein modernes und einheitliches Erscheinungsbild zu bieten. 

Fritz 20: UVP: 69,90 €
ISBN 978-3-98884-021-9

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Matthias Wüllenweber, Gesellschafter und Geschäftsführer von ChessBase
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