Fünf Spieler punktgleich in Böblingen

von Klaus Besenthal
03.01.2016 – Das 32. Böblinger Open sah kurz vor Silvester gleich fünf Spieler mit je 7 aus 9 an der Spitze. Der ukrainische GM Alexander Zubarev siegte nach Wertung vor seinem Landsmann GM Olexandr Bortnyk und dem slowenischen GM Jure Skoberne. Mehr...

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Wer sich noch an die Zeiten erinnern kann, als es nur wenige deutsche Großmeister gab, der wird auch noch wissen, dass man damals die biographischen Hintergründe dieser Spieler mehr oder weniger im Kopf hatte. Dass der eigentlich aus Berlin stammende GM Klaus Darga einen Job als Programmierer bei der IBM im württembergischen Böblingen hatte, gehörte quasi zur Allgemeinbildung eines jeden ambitionierten Schachspielers. Die IBM war aber nicht der einzige Weltkonzern der US-Computerindustrie, der in der kleinen Stadt vor den Toren Stuttgarts seine Deutschlandzentrale hatte. Auch die Firma Hewlett Packard (HP) hatte sich hier angesiedelt, und weil viele EDV-Leute eine natürliche Affinität für das Schachspiel hatten, verwundert es nicht, dass der SC Böblingen 1975 als Betriebssportgruppe bei HP gegründet wurde. Dabei soll natürlich nicht verschwiegen werden, dass man von Anfang an auch an den offiziellen Meisterschaften des Württembergischen Schachverbands teilgenommen hat.

Böblingen ist also schon lange ein gutes Umfeld für das Schachspiel, und so ist es auch kein Wunder, dass der SC Böblingen sein traditionelles Open zwischen Weihnachten und Silvester im Jahr 2015 bereits zum 32. Mal ausrichten und bei der Eröffnung mehr als 50 Titelträger begrüßen konnte. Am Ende waren es gleich fünf Spieler, die im A-Turnier an der Spitze des Feldes 7 Punkte aus 9 Partien vorzuweisen hatten: GM Alexander Zubarev (Ukraine) wurde nach Wertung Erster vor GM Olexandr Bortnyk (Ukraine) und GM Jure Skoberne (Slowenien). Vierter wurde FM Maximilian Neef (Deutschland), Fünfte WGM Lei Tingije (China). Elofavorit Sebastien Feller landete mit 6,5 Punkten nur auf Rang 10.

Abschlusstabelle des A-Opens:

Rang Teilnehmer Titel TWZ Attr. Verein⁄Ort Land S R V Punkte GegWrt
1. Zubarev, Alexander GM 2548 M SC Siegburg UKR 5 4 0 7.0 2376
2. Bortnyk, Olexandr GM 2552 M   UKR 5 4 0 7.0 2367
3. Skoberne, Jure GM 2547 M   SLO 6 2 1 7.0 2356
4. Neef, Maximilian FM 2403 M USV TU Dresden GER 5 4 0 7.0 2354
5. Lei, Tingjie WGM 2444 W   CHN 5 4 0 7.0 2306
6. Menezes, Christoph FM 2346 M   AUT 4 5 0 6.5 2351
7. Xu, Xiangyu   2390 M   CHN 5 3 1 6.5 2331
8. Pezerovic, Edin IM 2414 M Münchener SC GER 4 5 0 6.5 2311
9. Stupak, Kirill GM 2542 M   BLR 5 3 1 6.5 2301
10. Feller, Sebastien GM 2623 M SG Speyer-Schwegenheim FRA 5 3 1 6.5 2284
11. Yankelevich, Lev   2404 M SC Eppingen GER 5 3 1 6.5 2277
12. Pogorelow, Jewgeni   2197 M   GER 6 1 2 6.5 2195

Detaillierte Ergebnisse auf der Homepage des Veranstalters

Wer als Großmeister ein Open gewinnen will, der muss natürlich zusehen, dass er gegen schwächere Konkurrenten keine Punkte liegen lässt. Alexander Zubarev gelang dies in nachstehender Partie ausgezeichnet:

 

Der slowenische GM Jure Skoberne konnte sich mit seinem Sieg in der letzten Runde noch in die Spitzengruppe vorkämpfen.

Jure Skoberne

 

Sebastien Feller erlitt hingegen eine überraschende Niederlage, die ihn entscheidende Punkte kostete.

Sebastien Feller

 

Weitere Partien zum Download:

 

Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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