Ganguly gewinnt Hunan Open

von André Schulz
07.08.2019 – Keiner der Top-Favoriten, sondern Surya Ganguly gewinnt das "Belt and Road" International Open in Hunan. Dem indischen Großmeister reichte in der Schlussrunde ein Remis gegen Francisco Vallejo-Pons zum Turniersieg. | Fotos: Chinesischer Schachverband

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Ganguly mit 7 Punkten und dem Glück des Tüchtigen

"Belt and Road" nennt die Chinesische Regierung ihre Initiative, die Handelswege von China in die übrigen Länder der Welt zu verbessern. In Deutschland ist die Initiative unter dem Begriff "Neue Seidenstraße" bekannt geworden.

"Belt and Road" Open hieß ein sehr gut dotiertes Open, das in Hunan ausgetragen wurde und gestern endete. Das Turnier wurde in drei Spielklassen für unterschiedliche Spielstärken organisiert. Für das A-Turnier stand ein Preisfonds von 142.000 Dollar bereit, davon alleine 50.000 Dollar für den 1. Platz. Das B-Turnier war noch mit über 40.000 Dollar dotiert und selbst im C-Turnier wurden noch 20.000 Dollar verteilt. 

Der Turniersaal

Mit Wei Yi, Yu Yangyi und Wang Hao bewerben sich einige chinesische Topspieler um den 1. Preis. Zudem war die Schachweltmeisterin Ju Wenjun am Start. Und mit Le Quam Liem, Bassem Amin oder Maxim Matlakov hatten sich noch einige weitere nichtchinesische Supergroßmeister auf den Weg nach nach Hunan gemacht. Darüber hinaus spielten aber auch noch einige starke Spieler der Kategorie 2650plus mit, zum Beispiel Francisco Vallejo Pons, Arkadij Naiditsch, Ivan Cheparinov oder David Anton Guijarro.

Surya Ganguly gehört nicht zum engeren Favoritenkreis, aber nach neun Runden Schweizer System war es der indische Großmeister, der den ungeteilten ersten Preis mit nach Hause nehmen durfte. Ganguly kam als einziger Spieler auf 7 Punkte. In einigen Partien halfen seine Gegner mit.

Kateryna Lagno, li.

Nach zwei Siegen zum Auftakt, in der zweiten Runde gegen Kateryna Lagno, erhielt Ganguly mit Nguyen und Yu zwei starke Großmeister zugelost und kam gegen diese zu zwei Remis. In Runde fünf besiegte er dann auf ungewöhnlich Weise den Topfavoriten des Turniers Wei Yi.

Der junge chinesische Topspieler war Ganguly offenbar in eine vorbereitete Falle hinein gelaufen.

1.c4 Sf6 2.Sc3 c5 3.Sf3 Sc6 4.d4 cxd4 5.Sxd4 e6 6.g3 Db6 7.Sdb5 Se5 8.Lg2 a6 9.Da4 Lc5 

 

Üblich ist hier 10.0-0. Weiß spielte 10.Lf4!? und ließ den f2-Bauern ungedeckt. Nach 10...Lxf2+? 11.Kf1 hat Schwarz einige Probleme. Es folgte 11...Sfg4 [11...d6? ist nicht gut möglich wegen 12.Sxd6++-] 12.h3 g5 13.Lxg5 Lxg3 14.c5 Dxc5 15.Se4 und nun noch 15...Dg1+ 16.Kxg1 Vielleicht hatte Schwarz hier ein ersticktes Matt auf f2 gesehen, doch das Feld ist gedeckt. Vielleicht ist die Notation auch falsch. Schwarz gab auf. 1-0

In zwei Fernpartien geschah statt 10...Lxf2 besser 10...Sfg4: 11.0-0-0 Tb8 (Hier auch nicht 11...Lxf2? wegen 12.Sd6++- 1-0 (15) Brooks,I-Greiner,T corr 1989) 12.Sa3= und 0-1 (26) Bang,A (2315)-Fedder,S (2390) Lyngby 1989]

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Ganguly gewann gegen Cheparinov und spielte gegen Amin remis und kam in der vorletzten Runde gegen einen weiteren Favoriten erneut zu einem etwas glücklichen vollen Punkt.

 

Schwarz spielte 35... Sd5

Nun war 36.Tg4 möglich. Nach 36...Dc1+ 37.Kh2 Sf6 38.Sxe6 Sxg4+ 39.Txg4 Te8 40.De5 Kh8 41.Tg6 hat Weiß trotz Minusqualität die Initiative und ausrechend Kompensation.)

Und im Falle von 38... Te8 39.Tg6 Sxe4 40.Dxe4 Tde7 hat  Weiß den giftigen Zug 41.Dd4+-

Weiß spielte stattdessen 36.Sxe6 und nahm nach 36...Sxf4 unbedacht mit dem Turm. 37.Txf4? [Nach 37.Sxf4 Df5 spielt Weiß noch gut mit.] Das kostete den Springer: 37...Te7 38.Te4 Dd5 Und die Fesselung entscheidet. 0-1

Endstand

 

Partien

 

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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