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Gashimov Sieger von Reggio Emilia
Vugar Gashimov gehörte zu der "goldenen" aserischen Generation. Mit ihm, Teimour Radjabov und Shakhriyar Mamedyarov konnten drei aserische Spielern bis in die absolute Weltspitze vorstoßen konnte. Gashimov wurde jedoch bald durch Krankheit gehandicapt, die zunächst fälschlicherweise als Epilepsie fehldiagnostiziert und erst später als Hirntumor erkannt wurde. Eine Operation in Bonn vor einigen Jahren verlief zunächst erfolgreich, doch nach dem Turnier in Wijk aan Zee 2012 verschwand Gashimov aus der Öffentlichkeit und musste sich einer neuerlichen Behandlung unterziehen. In der Nacht vom 10. auf den 11. Januar verstarb in einem Heidelberger Krankenhaus.
Der aserische Schachverband organisiert nun schon bereits ein Gashimov-Gedenkturnier mit Top-Besetzung. Im A-Turnier spielen:
Magnus Carlsen (Norwegen)
Fabiano Caruana (Italien)
Hikaru Nakamura (USA)
Sergey Karjakin (Russland)
Shakhriyar Mamedyarov (Aserbaidschan)
Teimour Radjabov (Aserbaidschan)
Der Preisfonds umfasst 100.000 Euro.
Zudem ist ein B-Turnier mit zehn Teilnehmern geplant, Preisfonds: 30.000 Euro.
Hauptsponsor des Turniers ist der aserische Multikonzern Synergy Group, der in Shamkir, wo das Turnier stattfindet, unter anderem ein Hotel und einen Ferienpark betreibt. Die Synergy Group unternimmt auch große Anstrengungen im Bereich Ausbildung, Schach spielt dabei auch eine große Rolle.
Shamkir City Park
Schachklassen
Die Bibliothek des Konzerns
Shamkir City, Hauptstadt des gleichnamigen Bezirk, ist nach einer alten, von den Mongolen 1235 zerstörten Festung benannt und hat heute knapp 70.000 Einwohner. Im 5. Jahrhundert war Shamkir als persisches Handelzentrum bekannt. I, Laufe der Geschichte wurde es mehrfach zerstört und neu aufgebaut. Im 16. Jahrhundert wurde der Ort von einem aserischen Stamm übernommen. 1803 wurde Shamkir von Russland annektiert.
Shamkir, im Westen des Landes gelegen
Im Jahr 1818 erreichten deutschstämmige Aussiedler, die ursprünglich aus Württemberg stammten, den Kaukasus. Eine erste deutsche Siedlung Alt-Katharinenburg, wurde 1819 wieder aufgegeben. Auf der anderen Seite des Flusses Schamchor wurde Annenfeld gegründet. Aus Annenfeld entstand das heutige Shamkir.
Göygöl, Hauptstadt des Nachbarbezirks von Shamkir, wurde 1819 von 194 schwäbischen Familien begründet. In den Jahren 1888 bis 1914 entstanden in Aserbaidschan zudem die deutschen Siedlungen Georgsfeld (1888), Alexejewka (1902), Grünfeld und Eichenfeld (1906), Traubenfeld (1912) und Jelisawetinka (1914).
Die deutschen Kolonisten kultivierten die Vorgebirgssteppe und beschäftigten sich unter anderem mit dem Weinbau. Die Zahl der deutschen Siedler in Aserbaidschan wurde Anfang des 20 Jahrhunderts auf 6000 geschätzt. Auch im Nachbarland Georgien siedelten viele deutschstämmige Siedler, deren Vorfahren aus Schwaben oder Hessen stammten, bauten Kirchen im deutschen Stil, gründeten Fußballclubs, Jägerclubs, aber auch Schulen und Gymnasien. 1918 wurden in Georgien 20 deutsche Dörfer gezählt. In Tiflis entwickelet sich durch die Neuankömmlinge ein deutscher Stadtteil - Neutiflis.
Deutsche Kirche in Baku
Von 1906 bis 1920 gab Kurt von Kutschenbach in Tiflis die Wochenzeitung "Kaukasische Post" heraus.Chefredakteur war der in Breslau geborene Schriftsteller und Journalist Arthur Leist.
Karte der deutschen Siedlungen im Kaukasus. Karte: Wikipedia
Nach der Okkupation von Georgien und Aserbaidschan durch die Sowjetunion 1921 wurden die deutschen Siedlungen zumeist umbenannt. Mit Beginn der 1930er Jahre waren die Deutschstämmigen dann zunehmender Verfolgung ausgesetzt, wurden deportiert, verschleppt oder ermordet. Vom 15. Oktober und 12. November 1941 ließ Stalin über 45.000 Kaukasusdeutsche nach Sibirien deportieren. Die evangelisch-lutherische Kirche in Tiflis ließ er 1946/47 von von deutschen Kriegsgefangenen abreißen.
Links:
Deutschlandfunk: Deutsche im Kaukasus
Letzte Ehrung für Vugar Gashimov...
"Du warst ein großartiger Mensch!"...