Beide Partien endeten ohne große Überraschung nach weniger als zwei Stunden mit Remis.
Damit steht es in beiden Halbfinals 6-6 Unentschieden, da ein Remis in den klassischen Partien jedem Spieler drei Punkte einbringt.

Fabiano Caruana mit Fans | Foto: Lennart Ootes
Die Partie zwischen Aronian und Caruana ging als erste zuende. Caruana hatte Schwarz und lud Aronian nach 1.c4 Sf6 2.Sc3 mit 2...g6 dazu ein, Grünfeld oder Königsindisch zu spielen, beides Eröffnungen, die zu scharfem, zweischneidigem Spiel führen kann. Aronian lehnte diese Einladung jedoch ab und wählte eine solide Variante, die dann allerdings schnell zu Vereinfachungen führte. Nach 26 Zügen endete die Partie mit Remis.
Nach der Partie erklärte Caruana, dass er mit seiner Eröffnungswahl zeigen wollte, dass er für einen offenen Schlagabtausch gerüstet war. "Aber", so Caruana weiter, "wenn Weiß solide spielen will, dann hat Schwarz oft keine andere Wahl, als das auch zu tun."

Zwei Partien, zwei Remis: Levon Aronian gegen Fabiano Caruana | Foto: Lennart Ootes
Im zweiten Halbfinale spielte Maxime Vachier-Lagrave mit Weiß gegen Praggnanandhaa, und wurde von seinem Gegner in einer Variante der Caro-Kann Verteidigung bereits im siebten Zug überrascht.
Um jedes Risiko zu vermeiden, spielte Vachier-Lagrave 8.Lc4 – einen Zug, den er später selbst als kaum geeignet bezeichnete, um Schwarz ernsthaft unter Druck zu setzen. Praggnanandhaa glich schnell aus und hatte schon nach zwölf Zügen jede Initiative neutralisiert.
Nach 21 Zügen endete die Partie mit Remis. Praggnanandhaa erklärte nach der Partie, dass er zwar auch mit Schwarz in der Regel auf Gewinn spielt, aber dass es besser ist, in solchen Stellungen mit Ausgleich zufrieden zu sein, als die Stellung zu überreizen.

Ein kurzer Austausch nach der Partie | Foto: Lennart Ootes

"MVLs" Partieformular | Foto: Lennart Ootes
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