Finale der Grand Chess Tour, Tag 2: Zwei schnelle Remis

von Carlos Colodro
30.09.2025 – Vier Spieler haben es ins Finale der Grand Chess Tour in São Paulo geschafft, wo sie im K.o.-System und mit unterschiedlichen Bedenkzeiten gegeneinander antreten. Beide Halbfinalwettkämpfe begannen mit einem Remis, und auch die zweite Partie brachte in beiden Wettkämpfen keine Entscheidung. Nach einem kurzen Test ihrer Eröffnungskenntnisse trennten sich Levon Aronian und Fabiano Caruana schnell Remis und auch die Begegnung zwischen Maxime Vachier-Lagrave und Praggnanandhaa folgte einem ähnlichen Muster. Damit fällt die Entscheidung über den Einzug ins Finale im Schnell- und Blitzschach. | Foto: Lennart Ootes

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Beide Partien endeten ohne große Überraschung nach weniger als zwei Stunden mit Remis. 
Damit steht es in beiden Halbfinals 6-6 Unentschieden, da ein Remis in den klassischen Partien jedem Spieler drei Punkte einbringt.

Fabiano Caruana

Fabiano Caruana mit Fans | Foto: Lennart Ootes

Die Partie zwischen Aronian und Caruana ging als erste zuende. Caruana hatte Schwarz und lud Aronian nach 1.c4 Sf6 2.Sc3 mit 2...g6 dazu ein, Grünfeld oder Königsindisch zu spielen, beides Eröffnungen, die zu scharfem, zweischneidigem Spiel führen kann. Aronian lehnte diese Einladung jedoch ab und wählte eine solide Variante, die dann allerdings schnell zu Vereinfachungen führte. Nach 26 Zügen endete die Partie mit Remis.

Nach der Partie erklärte Caruana, dass er mit seiner Eröffnungswahl zeigen wollte, dass er für einen offenen Schlagabtausch gerüstet war. "Aber", so Caruana weiter, "wenn Weiß solide spielen will, dann hat Schwarz oft keine andere Wahl, als das auch zu tun."

Levon Aronian, Fabiano Caruana

Zwei Partien, zwei Remis: Levon Aronian gegen Fabiano Caruana | Foto: Lennart Ootes

Im zweiten Halbfinale spielte Maxime Vachier-Lagrave mit Weiß gegen Praggnanandhaa, und wurde von seinem Gegner in einer Variante der Caro-Kann Verteidigung bereits im siebten Zug überrascht.

Um jedes Risiko zu vermeiden, spielte Vachier-Lagrave 8.Lc4 – einen Zug, den er später selbst als kaum geeignet bezeichnete, um Schwarz ernsthaft unter Druck zu setzen. Praggnanandhaa glich schnell aus und hatte schon nach zwölf Zügen jede Initiative neutralisiert.

Nach 21 Zügen endete die Partie mit Remis. Praggnanandhaa erklärte nach der Partie, dass er zwar auch mit Schwarz in der Regel auf Gewinn spielt, aber dass es besser ist, in solchen Stellungen mit Ausgleich zufrieden zu sein, als die Stellung zu überreizen.

Maxime Vachier-Lagrave

Ein kurzer Austausch nach der Partie | Foto: Lennart Ootes

Maxime Vachier-Lagrave

"MVLs" Partieformular | Foto: Lennart Ootes

Partien

Webseite der Grand Chess Tour


Carlos Colodro stammt aus Bolivien und ist Spanisch-Philologe. Seit 2012 arbeitet er als freier Übersetzer und Autor. Schach, Literatur und Musik sind seine großen Leidenschaften.