Finale der Grand Chess Tour: Rapid und Blitz müssen entscheiden

von Carlos Colodro
03.10.2025 – Alle Partien mit klassischer Bedenkzeit beim Finale der Grand Chess Tour São Paulo endeten mit Remis. Im Kampf um den Turniersieg konnte Maxime Vachier-Lagrave Fabiano Caruana in der zweiten Partie ihres Matches zwar unter Druck setzen, aber am Ende kam er im Turmendspiel nicht über ein Remis hinaus. Im Spiel um Platz 3 setzte Praggnanandhaa Levon Aronian ebenfalls unter Druck, aber auch diese Partie endete Unentschieden. Damit stehen beide Wettkämpfe nach den klassischen Partien 6-6 Unentschieden und werden am Freitag im Blitz- und Schnellschach entschieden. | Foto: Lennart Ootes

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Leichte Vorteile für Weiß

Beide Partien endeten am Ende mit Remis, aber waren doch spannend, da Vachier-Lagrave und Praggnanandhaa ihre Gegner im Endspiel unter Druck setzen konnten - wenn auch ohne Erfolg.

Praggnanandhaa Rameshbabu, Levon Aronian

Praggnanandhaa sucht nach Gewinnchancen | Foto: Lennart Ootes

Vachier-Lagrave und Caruana diskutierten eine aktuelle Variante des Sizilianers, die der junge türkische Großmeister Ediz Gurel mit Schwarz beim FIDE Grand Prix in Samarkand gegen Mukhammadzokhid Suyarov probiert hatte: 14...Db6!?.

Die Vorgängerpartie endete mit Remis, aber Caruana hatte gehofft, Vachier-Lagrave überraschen zu können. Doch "MVL" zeigte sich unbeeindruckt, übernahm bald die Initiative und zwang Caruana, genau zu spielen, um ein Turmendspiel mit Minusbauern zu verteidigen.

Doch Caruana war auf der Höhe und mit dem Opfer eines zweiten Bauern neutralisierte er alle weißen Drohungen.

Weiß hat zwei Bauern mehr, aber die Bauern sind zu schwach, um sie zu halten

Nach der Partie gab Caruana zu, dass er immer noch frustriert über den langen Kampf am Vortag war, bei dem er realistische Gewinnchancen gehabt hatte. Er zeigte sich jedoch zufrieden darüber, dass er die defensive Aufgabe in Partie zwei gemeistert hatte.

Maxime Vachier-Lagrave

Maxime Vachier-Lagrave | Foto: Lennart Ootes

In der Partie zwischen Praggnanandhaa und Aronian kam es in einer Struktur des Abgelehnten Damengambits bereits im 14. Zug zum Damentausch, aber trotz objektiv ausgeglichener Stellung wollte Praggnanandhaa kein schnelles Remis.

Nach der Partie meinte Praggnanandhaa, er hätte nie geglaubt, ernsthafte Gewinnchancen zu haben, aber hätte trotzdem weiter danach gesucht. Aronian erklärte nach der Partie, Weiß hätte keine ernsthaften Drohungen mehr gehabt, nachdem Schwarz seinen Läufer auf c5 und seinen Springer auf e5 verankern konnte.

Damit fällt die Entscheidung im Blitz- und Schnellschach am Freitag, den 3. Oktober. Der letzte Wettkampftag beginnt allerdings zwei Stunden früher als die vorherigen Runden, um 18:00 Uhr MESZ.

Levon Aronian

Levon Aronian | Foto: Lennart Ootes

Alle Partien

Webseite der Grand Chess Tour


Carlos Colodro stammt aus Bolivien und ist Spanisch-Philologe. Seit 2012 arbeitet er als freier Übersetzer und Autor. Schach, Literatur und Musik sind seine großen Leidenschaften.