Georgien und Kasachstan hatten sich mit ihren Siegen über die USA und Frankreich für das Finale der Frauenmannschaftsweltmeisterschaft qualifiziert. Schaut man nur auf die Elozahlen, war das georgische Team auf dem Papier leichter Favorit. Allerdings hatten die Kasachinnen im Laufe des Turniers gezeigt, dass sie mit allen Gegnern mithalten konnten und letztlich zumeist auch die Oberhand behielten. Im Halbfinale hatte sich die Kasachinnen gegen ein starkes französisches Team durchgesetzt. Georgien hatte gegen die USA die Oberhand behalten. Beiden Teams kamen aber erst im Stichkampf zum Erfolg.
Die Mannschaftsweltmeisterschaft der Frauen wird mit verkürzter Bedenkzeit von 45 Minuten plus 10 Sekunden Zeitzugabe/Zug gespielt. Nach der Gruppenphase werden die K.o.-Runden in zwei Umgängen ausgetragen, also mit Hin-und Rückspiel.
Der erste Umgang der Finalkämpfe wurde Dana Reizniece Ozola, der Vorsitzenden des FIDE Management Board, und von Akaki_Iashvili, dem Direktor für Sonderaufgaben der FIDE und Präsidenten des georgischen Schachverbandes, eröffnet.
Im ersten Finalmatch gelang Georgien gegen Kasachstan ein 2,5:1,5-Sieg. Bibisara Assuabayeva und Bela Kotenashvili trennten sich am Spitzenbrett remis. Auch die Partien zwischen Meli Arabidze und Meruert Kamalidenova sowie Alua Nurmanova und Nino Batsiashvili blieben ohne Siegerin.
An Brett zwei punkte aber Lela Javakishvili mit einem Sieg über Amina Kairbekova für Georgien und sorgte damit auch für den Matchsieg.
In der Königsindischen Verteidigung lag Javakishvili meist vorne, beinahe hätte sie den Sieg jedoch noch verschenkt:
Damit war Kasachstan im Zugzwang und musste Rückkampf unbedingt gewinnen, um noch einen Stichkampf zu erreichen. Am dritten Brett erreichte Nino Batsiashvili gegen Alua Nurmanova ein frühes Remis. Am Spitzenbrett überzog dann Bibisara Assaubayeva mit Schwarz ihre Partie gegen Bella Khotenashvili, wurde ausgekontert und verlor in schlechter Stellung eine Figur. Lela Javakhishvili kam gegen Amina Kairbekova erneut zu einem Sieg und auch am Brett zwischen Kamalidenova und Arabidze ging der Punkt an Georgien, das den Rückkampf somit klar mit 3,5:0,5 für sich entschied.
Georgien - Kasachstan (2½-1½) (3½-½)
Georgien gewinnt bei der Mannschaftsweltmeisterschaft der Frauen 2023 Gold. Schon 2015 hatte das gleiche georgische Team mit Bella Khotenashvili, Meri Arabidze, Nino Batsiashvili, Lela Javakhishvili und Salome Melia, damals noch in einem anderen Format, diesen Wettbewerb gewonnen. Silber geht an Kasachstan, mit 18 Jahren im Schnitt das jüngste Team.
Match um Platz drei
Im kleinen Finale saßen sich am vierten Brett zwei Spielerinnen gegenüber, die beide im Iran geboren wurden, dort zusammen in der Frauen-Nationalmannschaft gespielt hatten und ihr Geburtsland inzwischen vermutlich aus den gleichen Gründen verlassen haben. Mitra Hejazipour lebt jetzt in Frankreich. Atousa Pourkashiyan ist in die USA gegangen und hat kürzlich Hikaru Nakamura geheiratet.
Im ersten Match endeten alle vier Partien mit einer Entscheidung, am Ende stand es 2:2. Alice Lee gewann gegen Daimante Daulyte-Cornette und Pourkashiyan besiegte Hejazipour. Für Frankreich holte Anastasia Savina gegen Tatev Abrahamyan und Sophie Milliet gegen Anna Zatonskih die Punkte.
Frankreich gewann dann das zweite Match durch Siege Sphie Millliet gegen Annie Wang und Natacha Benmesbah gegen Pourkashiyan.
Frankreich - USA (2-2) (3-1)
Bronze geht damit an Frankreich.
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