Das German Masters in Rosenheim hat nun deutlich an Fahrt gewonnen und brachte in der siebten Runde vier Entscheidungen. Nur eine Partie endete remis.

Daniel Friedman gewann dabei mit den weißen Steinen das Duell gegen Leonardo Costa. Der Youngster hatte Fridmans Königsfianchetto mit der Modevariante 1...d5 und 2... Sbd7 beantwortet. Weiß änderte seinen Aufmarschplan und es entstand eine Französische Struktur, in der Weiß Raumvorteil besaß. Costa hielt die Partie lange ausgeglichen, verlor dann einen Bauern und geriet in der Folge nach und nach in entscheidenden Nachteil.
Einen ganzen Punkt verbuchte auch Rasmus Svane gegen Jonas Roseneck. In einer Maroczy-Struktur verschaffte sich Rasmus Svane am Damenflügel eine Bauernmehrheit, mit deren Hilfe der Lübecker seinen Gegner im Endspiel mit Turm und Leichtfigur erfolgreich unter Druck setzte und die Partie schließlich für sich entschied.
Die Königsindische Partie zwischen Alexander Donchenko und Michael Prusikin in der Abtauschvariante der Klassischen Variante war lange völlig ausgeglichen und mündete in ein Turmendspiel, das ebenfalls beiden Spielern gleiche Chancen bot. Allerdings gab es hier noch eine Reihe von Finessen zu beachten und nach einer Ungenauigkeit von Prusikin holte sich Donchenko doch noch einen ganzen Punkt.
Einen sehr glücklichen Sieg verzeichnete Dennis Wagner gegen Christopher Noe. Mit den weißen Steinen war dem Großmeister die Eröffnung im Angenommenen Damengambit missglückt. Wagner befreite seine Stellung mit der Brechstange, gab zwei Bauern und suchte in Verluststellung nach Schwindelchancen. Die fand er dann auch.
Interview mit Dennis Wagner
Das einzige Remis spielten Frederik Svane und Matthias Blübaum. In einer Nimzoindischen Verteidigung hatte sich Frederik Svane mit Weiß einen kleinen Vorteil verschafft, der aber bald wieder verpuffte. Die Partie mündete in ein völlig ausgeglichenes Turmendspiel.
Nach sieben Runden liegen Dennis Wagner und Alexander Donchenko mit fünf Punkten in Führung.

Im German Masters der Frauen boten die Teilnehmerinnen eine sehr bunte Runde, ebenfalls mit vielen Entscheidungen. Josefine Heinemann gewann schon in der Eröffnungsphase eine Figur und führte den Materialvorteil souverän zum Gewinn.
Interview mit Josefine Heinemann
Jana Schneider gab in ihrer Partie gegen Zoya Schneider die Qualität auf a8, um auf diese Weise zum Angriff gegen die weiße Königsstellung zu kommen.

Weiß verteidigte sich kühl und entwickelte selber einen Königsangriff. Nach ungenauem weißen Spiel in der Zeitnotphase setzte sich dann doch der schwarze Angriff durch, nachdem der weiße König sich ins Freie begeben hatte.
Zu einem kräftigen Königsangriff gegen die lange Rochade kam Sarah Papp gegen Hanna Marie Klek mit Schwarz in der Caro-Kann-Verteidigung.

Mit dem Rücken zur Wand wehrte sich Weiß jedoch hartnäckig und am Ende entschied ein weißer Freibauer auf der d-Linie die Partie zugunsten von Weiß.
Dinara Wagner führte gegen Lara Schulze ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern, aber allen Bauern am gleichen Flügel geduldig zum Sieg.
Die Partie zwischen Melanie Lubbe und Luisa Bashylina endete nach lebhaftem Verlauf in der Sizilianischen Verteidigung mit der Punkteteilung.
Dinara Wagner, Jana Schneider und Hanna Marie Klek führen im Masters der Frauen mit je 5,5 Punkten.
Tabelle offenes Turnier
Partien offenes Turnier
Tabelle Frauenturnier
Partien Frauenturnier
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