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Vor der Runde konnte Frederik Svane das Turnier noch aus eigener Kraft gewinnen, doch was nützt diese eigene Kraft, wenn der Gegner dabei nicht mitmacht? Vincent Keymer jedenfalls hatte heute keine Lust, sich noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Er hatte ein überzeugendes Eröffnungskonzept, das fast wie ein roter Faden für die Partieanlage aussah, nachdem Svane 28.c4 hatte spielen müssen: Die dadurch geschaffene Schwäche d3 konnte Keymer anschließend belagern, ohne dass für ihn noch ein Verlustrisiko bestanden hatte. Im höheren Sinne hatte Keymer das Turnier bereits zu diesem Zeitpunkt gewonnen.
Warum er letztlich nicht auch die Partie gewann? Das muss wohl von den Endspielexperten noch genauer untersucht werden. Eine gute Möglichkeit in diesem Sinne wäre aber auf jeden Fall der Zug 33. ... La3 gewesen.
Frederik Svane und Vincent Keymer sind beide Jahrgang 2004, aber Svane ist knapp 10 Monate älter - mehr Erfahrung mit Partien auf Topniveau hat vorerst noch der Jüngere: Keymer
Schachklassiker - Partien, die man kennen muss
Wie der Autor im Einführungsvideo erklärt, bereichert die Kenntnis der klassischen Partien aus der Vergangenheit das Schachverständnis im Allgemeinen und hilft, das Niveau der eigenen Partien zu verbessern.
Die Partie zwischen Arik Braun und Dmitrij Kollars endet nach 29 Zügen mit einem Remis durch dreimalige Stellungswiederholung, wobei die Remisbreite zu keinem Zeitpunkt der Partie verlassen worden war.
Unterhaltsam war die Partie zwischen Niclas Huschenbeth und Daniel Fridman. In einer langen, gut bekannten Französisch-Variante opferte Schwarz zeitweilig zwei Bauern, hatte im Endspiel mit T+(ungleichen)L aber so viel Figurenaktivität, dass er mühelos ein Remis erreichen konnte. Diese Partie endete im 42. Zug.
Die Partie von Rasmus Svane und Luis Engel dauerte 80 Züge und hatte einiges zu bieten. Zeitweilig hatte Engel einen Bauern mehr, am Ende konnte Svane dasselbe von sich behaupten, und neue Damen, für deren Beseitigung die andere Seite jeweils eine Figur geben musste, gab es zwischendurch auch noch. Gewinnen konnte hier indes auch keiner.
Rasmus Svane und Luis Engel kennen einander gut - beide spielen für den Hamburger SK in der Schachbundesliga
In der Partie zwischen Jonas Rosner und Tobias Kölle berechneten die Computer in einem Turmendspiel mit einem Bauern mehr für Rosner zeitweilig ziemlich großen Vorteil - ob das stimmt, lässt sich schwer beurteilen. Am Ende bestätigte sich jedenfalls die alte Bauernregel: Alle Turmendspiele sind remis!
Jonas Rosner und Tobias Kölle waren die Außenseiter im Turnier - Rosner wurde mit 2,0/9 Letzter, während sich Kölle mit starken 4,0/9 unter die Großmeister mischen konnte
Rg. | Name | Pkt. | Wtg1 | |
1 | GM | Keymer Vincent | 7 | 0 |
2 | GM | Svane Frederik | 6 | 0 |
3 | GM | Braun Arik | 5 | 0,5 |
4 | GM | Fridman Daniel | 5 | 0,5 |
5 | GM | Kollars Dmitrij | 4,5 | 0 |
6 | FM | Kölle Tobias | 4 | 1,5 |
7 | GM | Svane Rasmus | 4 | 1 |
8 | GM | Engel Luis | 4 | 0,5 |
9 | GM | Huschenbeth Niclas | 3,5 | 0 |
10 | IM | Rosner Jonas | 2 | 0 |
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