Gespräch mit Herbert Bastian,
Präsident des Deutschen Schachbundes,
und Michael S. Langer, Vizepräsident Finanzen und stellv. Präsident des
Deutschen Schachbundes
Das neue DSB-Präsidium hättet ja viel Grund zur Freude – gerade einmal die
berühmten 100 Tage im Amt, und nun hat die deutsche Nationalmannschaft gleich
sensationell mit dem Gewinn der Goldmedaille für den größten Erfolg des DSB
überhaupt gesorgt…?
Herbert Bastian:
Das ist gewiss ein herausragender Erfolg, den wir in erster Linie dem
großartigen Einsatz unserer Spieler zu verdanken haben. Sie haben nach dem Tief
in letzten Jahr gezeigt, wozu sie fähig sind und insgesamt sichtbar gemacht,
welches Potential im Deutschen Schachbund steckt.
Vor der letzten Schacholympiade 2010 führten die Verhandlungen über die
Honorare der Nationalspieler in eine Sackgasse – am Ende nur Platz 64 ohne A-
Nationalspieler. War es im Nachhinein gesehen nicht ein Fehler, die
Verhandlungen scheitern zu lassen?
Herbert Bastian: Als neu
gewählter Präsident antworte ich mit einem klaren „Ja“! Eine Korrektur wurde
noch im alten Präsidium begonnen und im neuen Präsidium zu einem guten Ende
gebracht.
Michael Langer: Das mit
dem Ja! kann ich so nicht unkommentiert stehen lassen. Ich bin der Ansicht, dass
auch der Knall den weiteren Weg maßgeblich vorgezeichnet hat. Den zweiten Satz
unterstreiche ich gern.

Der große Leistungsunterschied ist allerdings auffällig, mit der
A-Mannschaft spielt Deutschland oben mit, ohne die ersten vier landet man nur im
ganz tiefen Mittelfeld. Offenbar hat das deutsche Schach zu wenig Topspieler,
ist die Lücke zwischen der A-Nationalmannschaft und dem Nachwuchs zu groß…?
Herbert Bastian: Diesmal
hat alles gestimmt, wir hatten zwar einige Reibungsverluste im Vorfeld, aber
insgesamt haben alle Räder ineinander gegriffen und in die gleiche Richtung
gewirkt. Die Mannschaft im letzten Jahr nahm all den Ärger mit, der sich
angestaut hatte, und war international noch zu unerfahren.
Mit Arik Braun, der seine Schachkarriere allerdings inzwischen gegenüber
seiner beruflichen Ausbildung zurück gestellt hat, hatte der DSB noch einen
Jugendweltmeister. Insgesamt gesehen spielen die deutschen Jugendlichen bei den
Jugendweltmeisterschaften zunehmend kaum eine Rolle. Werden wir international im
Nachwuchsbereich abgehängt?
Herbert Bastian: Momentan
scheint es so auszusehen, doch das kann sich auch wieder ändern. Das neue
Präsidium hat das internationale Abschneiden unserer Jugendlichen bisher nicht
thematisiert, das ist die Sache der DSJ. Wir setzen große Hoffnungen auf die
HonorarKonzept Prinzengruppe, die (mit Matthias Blübaum) ja schon einen
wesentlichen Beitrag zum Gewinn des Mitropa-Cups geleistet hat.

Michael Langer: Mit
Hanna Marie Klek konnten „wir“ in diesem Jahr noch einen Vizeweltmeistertitel
einheimsen! Herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe und gehe davon aus, dass wir
zukünftig einen positiven Trend verzeichnen können.
Es fällt auf, dass es in Deutschland so gut wie keine Rundenturnier für
Spitzenspieler oder auch Nachwuchsspieler gibt. Wäre das nicht eine Aufgabe für
den DSB?
Herbert Bastian: Wir
arbeiten bereits an diesem Thema.
Manche Spieler beklagen eine gewisse Ablehnung des „teuren und nutzlosen“
Leistungsschachs innerhalb der Landesverbände. Gibt es diesen Konflikt
Breitenschach-Leistungsschach und wie stellt sich das DSB-Präsidium dazu?
Herbert Bastian: Am
häufigsten wird darüber geklagt, wie manche Spitzenspieler sich in der
Öffentlichkeit über Angestellte des DSB oder über gewählte Funktionäre äußern.
Das größte Problem sehe ich aber darin, dass es keinen konstruktiven Dialog
zwischen den Profis und den gewählten Funktionären gibt. Die Profis sind auf
Kongressen und Versammlungen praktisch nicht vertreten, die Funktionäre lassen
sich auf wichtigen Turnieren zu wenig blicken. Wie kann man produktiv
zusammenarbeiten, wenn man sich nicht kennt und nicht miteinander redet? Sehr
viele Kontakte laufen über „Boten“ wie zwischen verfeindeten Parteien. Das
Präsidium bekennt sich voll zum Leistungsschach und versucht, das Breitenschach
dafür zu gewinnen, unsere Spitze zu unterstützen. Umgekehrt müssen die
Spitzenspieler ihre Vorbildfunktion positiv wahrnehmen und dürfen sich der Basis
gegenüber nicht arrogant verhalten.
Nach dem Erfolg der
deutschen Mannschaft könnte man sich ja nun gegenseitig auf die Schulter
klopfen. Arkakdij Naiditsch hat aber inzwischen seine Kritik am DSB, bzw. am
Bundestrainer wiederholt. Wie sieht man das im Präsidium?
Herbert Bastian: Die
angesprochene Kritik ist in Stil und Inhalt eines Nationalspielers unwürdig. Es
fehlt jegliches Eingehen auf bereits erfolgte positive Entwicklungen. Solche
öffentlichen Auftritte können nicht toleriert werden. Bei mir sind viele
Beschwerden eingegangen. Die Entwicklung der Nationalmannschaft – wir wollen sie
aufwerten – wird seit Monaten intensiv im Präsidium und mit der Kommission
Leistungssport diskutiert. Nun werden wir Europameister und die Kritik hört
nicht auf! Dies zeigt doch, dass es hier um persönliche Interessen geht und
nicht um die Interessen des Deutschen Schachbundes!

Michael Langer: Ich
„muss“ mich Herbert anschließen. Ich empfinde es als Desaster, dass wir im
Moment des größten sportlichen Erfolges, den der DSB je erreicht hat, fast nur
negative Schlagzeilen produzieren. Ich hätte es als normal und notwendig
empfunden, wenn wir erst mal miteinander „gefeiert“ hätten und dann gemeinsam
die Schritte für eine positive Ausnutzung dieses Erfolges besprochen und
bearbeitet hätten.
Aus der von Arkadij Naiditsch nach der
Europameisterschaft erneut geäußerten Kritik am Bundestrainer, erschienen im
Rahmen eines Interviews im Internet, entstand eine Diskussion, die letztlich
dazu geführt hat, dass Naiditschs Vertrag als Nationalspieler ausgesetzt wurde,
um das Wort Suspendierung zu vermeiden. Dazu zwei Fragen: Wäre es für das
DSB-Präsidium nicht möglich gewesen, das Thema auf Sparflamme zu kochen und
seinen Spieler intern zur Mäßigung aufzurufen? Welcher Nutzen wird darin
gesehen, eine solche Diskussion mit größtenteils anonymen Personen, denen es
zumeist auch gar nicht um die Sache geht, in Foren außerhalb des DSB zu führen?
Michael Langer: Zu Frage 1:
Nein! Es war ob der mittlerweile unendlich langen Vorgeschichte und mehrfach
intern vorgenommenen Versuchen, die Thematik nicht eskalieren zu lassen, leider
nicht mehr möglich, die entstandenen Probleme hinter den Kulissen zu bearbeiten.
Zur zweiten Frage haben Herbert und ich intern kontrovers diskutiert. Ich möchte
es ihm überlassen, seine Beweggründe, sich so stark in den Foren einzubringen,
zu schildern.
Herbert Bastian: Zu Frage
1: Die Veröffentlichungen und weitere vorliegende Berichte ließen keinen
Handlungsspielraum mehr. An konstruktiven Versuchen hat es im Vorfeld nicht
gemangelt. Wenn sich dann aber herausstellt, dass den gewählten
Präsidiumsmitgliedern nicht mehr der nötige Respekt entgegengebracht wird, so
dass sie ihr Amt souverän ausüben können, besteht Handlungsbedarf.
Zu Frage 2: Ich bin der Meinung, dass diese Diskussion unbedingt notwendig war.
Ob sie am richtigen Ort und auf die richtige Art und Weise geführt wurde, ist
eine andere Frage. Jedenfalls war der Druck, der sich entladen hat, vorhanden.
Und dieser Druck wäre ohne Ventil weiter angewachsen. Öffentlich geäußert habe
ich mich nur im Forum von Jörg Hickl, der ehemaliger Nationalspieler ist und den
DSB intern kennt. Ich bin davon ausgegangen, dass den Diskussionspartnern in
diesem Forum die nötige Seriosität zugetraut werden kann. Es gibt eine Reihe
strittiger Fragen im DSB, die in den vergangenen Jahren einfach ignoriert
wurden, anstatt sie mit den Mitgliedern zu diskutieren und Lösungen voran zu
bringen. Zum Teil liegt das daran, dass es keine geeignete Bühne dafür gibt. So
ist es verständlich, dass sich immer mehr Unmut angestaut hat. Es wäre besser,
wenn der DSB ein eigenes, streng moderiertes Forum anbieten würde, aber so weit
sind wir noch nicht und das ist auch umstritten.
Der inhaltliche Grund für mein Eingreifen war durch das öffentliche Mobbing
gegen Uwe Bönsch gegeben, das einen enormen Schaden angerichtet hat. In Subforen
wurden die falschen Behauptungen als Tatsachenbehauptungen aufgegriffen und
diskutiert. Ziel meines Eingreifens war eine Versachlichung der Diskussion,
indem ich auf einige, aber nicht alle sachlichen Hintergründe der Attacken gegen
Uwe Bönsch hingewiesen habe. Danach wurde das Thema ausgewogener diskutiert.
Wenn man die Diskussion einmal entpersonalisiert betrachtet,
stellt Arkadij Naiditsch offenbar die Frage, ob es richtig ist, dass der Verband
für das Amt des Bundestrainers jemanden fest eingestellt hat, - was ja
finanzielle Mittel in bestimmter Größe bindet -, während die eigentlichen
Leistungsträger der Wettkämpfe, - das sind die Spieler -, um bessere Honorare
kämpfen müssen. Wie ist hier die Position des Verbandes? Warum wurde das so
eingerichtet?
Herbert Bastian:
Diese Frage kann man so stellen. Aber sie gehört nicht in die Öffentlichkeit,
sondern in die zuständigen Gremien. Dort wird sie bereits seit einiger Zeit,
auch mit dem jetzigen Bundestrainer, in Ruhe und mit Augenmaß diskutiert. Der
öffentlich ausgeübte Druck bringt uns einer Lösung nicht schneller näher,
sondern er verlangsamt den Prozess. Dann sind zwei Dinge dazu zu sagen: Erstens
hat gerade Uwe Bönsch den Kontakt zum Sponsor der Nationalmannschaft
hergestellt. Dass gerade er dennoch persönlich von Spielern aus der Mannschaft
angegriffen wird, ist primitiv und egoistisch. Zweitens erhielten Rustam
Kasimdschanow und die Spieler für ihre Teilnahme an der EM ein erheblich
besseres Salär als der angestellte Bundestrainer, der während der EM die
Funktion des Teamchefs ausübte.

Michael Langer: Die
Stelle des Bundestrainers ist Teil unseres beim BMI eingereichten und von dort
bewilligten Personalplans. Inhaltlich möchte ich ergänzen, dass sich die Stelle
des Bundestrainers nicht ausschließlich auf die A-Nationalmannschaft
einschränken lässt.
Mit Rustam Kasimdzhanov wurde diesmal ein Eröffnungstrainer
engagiert. Eine Idee der Spieler, die sich als voller Erfolg erwies, auch weil
man mit Kasimdzhanov einen Glücksgriff tat. Soll das Konzept auch in Zukunft
verfolgt werden?
Herbert Bastian: Ob dies
so eine Idee der Spieler war, weiß ich nicht. An mich wurde diese Idee schon vor
etwa einem Jahr von Uwe Bönsch herangetragen, und nach meiner Wahl zum
Präsidenten am 5.6. wurde Uwe Bönsch beauftragt, eine Einigung mit den Spielern
herbeizuführen. Anfangs waren ca. vier Namen im Gespräch, es wurde auch
überlegt, für jeden Spieler einen persönlichen Eröffnungstrainer zu engagieren,
der zuhause am Computer sitzen und zuarbeiten sollte. Nach langen Verhandlungen
einigte sich Uwe Bönsch mit den Spielern auf Rustam. An der Vorbereitung der
Olympiade sollen die Spieler konstruktiv beteiligt werden. Dann wird man sehen,
wer als Eröffnungstrainer gewünscht wird, zur Verfügung steht und bezahlbar ist.
Michael Langer:
Es stimmt schon! Die Spieler haben beim Treffen mit dem Präsidium im November
2010 genau diese Ergänzung des Trainerstabes gefordert. Die weiteren Schritte
bis zum Engagement von Rustam Kasimdzhanov wurden, so wie von Herbert
beschrieben, in enger Abstimmung aller Beteiligten gemeinsam angegangen.
Mit Honorakonzept und UKA hat der Schachbund zwei Sponsoren
gewonnen, die sich im Bereich der Nationalmannschaft engagieren, die dadurch
wohl für den Erfolg auch mitverantwortlich sind. Sehen Sie Möglichkeiten, jetzt
nach dem Erfolg der Nationalmannschaft die „Marke Nationalmannschaft“ noch
besser zu verkaufen und weitere Sponsoren zu gewinnen?
Herbert Bastian: Die
öffentlichen Angriffe auf Uwe Bönsch haben uns weit zurückgeworfen, es gibt
deswegen großen Unfrieden. Wir werden unser Ziel dennoch weiter verfolgen, die
„Marke Nationalmannschaft“ weiter aufzubauen. Die Chancen dürften mittelfristig
besser geworden sein. Es ist aber klar, dass niemand mit jemandem, der sich
nicht respektvoll gegenüber seinen Mitmenschen benimmt, für sich werben will.

Michael Langer: Ich
hoffe, dass wir auf der Basis unseres großartigen Erfolges schnellstmöglich
gemeinsam die Marke Nationalmannschaft wieder stärken und damit für die
bisherigen aber auch für weitere Sponsoren Anreize für eine auch aus ihrer Sicht
erfolgreiche Zusammenarbeit schaffen.
Nicht nur die Spieler zeigten sich von der öffentlichen Resonanz
auf den Gewinn der Europameisterschaft enttäuscht. Es gab einige Kurzmeldungen
und einige wenige Artikel der Schachjournalisten in der Tagespresse. Die
Schacholympiade Dresden vor drei Jahren war ja medientechnisch auch eher ein
Desaster. Was läuft hier schief? Wenn man z.B. mit der Presseecho bei der WM
Anand-Kramnik in Bonn vor Augen hat, sieht man, was möglich ist.
Herbert Bastian: Das ist
ein schwieriges Thema. Wir befinden uns in einem harten Wettbewerb, vor allem
mit den olympischen Sportarten, und sind nicht der einzige Sportverband, dem es
so geht. Die Präsidien vergangener Tage hatten nicht die Möglichkeiten,
wirklich professionelles Marketing in die Verbandarbeit zu integrieren. Diese
Lücke muss so schnell wie möglich geschlossen werden
Michael Langer: Wir
müssen diese Dauerbaustelle (- siehe
mein letztes
Interview bei Dir!) schnellstmöglich schließen. Wir müssen unsere Mitglieder
in die Lage versetzen, dass sie für eine Professionalisierung dieses
Teilbereiches bereit sind, finanziell zu investieren!
Die Anzahl der Mitglieder im DSB ist bekanntlich rückläufig – aus
vielerlei Gründen. Wie will der DSB gegensteuern, oder ist ein Schachverein im
digitalen Zeitalter ein Anachronismus und wir müssen uns damit abfinden?
Herbert Bastian: Die
Schachvereine müssen sich grundlegend verändern. Das ist ein Breitensportthema,
das wir aus vielen Richtungen angreifen. Im nächsten Jahr starten wir in
Zusammenarbeit mit der DSJ eine Großoffensive mit Vereinskonferenzen, die für
das Jahr 2013 den ersten bundesweiten Vereinskongress vorbereiten sollen. Die
traditionellen Schachturniere müssen mehr durch Schachevents ergänzt werden.
Stellvertretend nenne ich das Weißgerber-Event zum 90-jährigen Jubiläum des
Saarländischen und des Pfälzischen Schachverbandes, das ausgezeichnet von den
Teilnehmern angenommen wurde.
Sarah Hoolt hat kürzlich in einem Interview über ihre Erfahrung als
junge Frau in der Schachszene gesprochen. “ Wenn man als Mädchen in einen
Schachclub geht, sind dort nur alte Männer. Das ist wenig attraktiv.“ Was kann
man hier tun, vielleicht Mädchenschachclubs gründen?
Herbert Bastian: Das
Thema Frauenschach muss zu einem großen Thema gemacht werden. Wir haben sogar
beim Zonentreffen in Wien ins Auge gefasst, dieses Thema international
anzupacken. Meiner Meinung nach wird eine zukunftsweisende Veränderung unserer
Schachvereine nur unter breiter Einbeziehung von Frauen und Mädchen machbar
sein. Wenn wir diese Metamorphose nicht schaffen, werden wir weiter schrumpfen,
und zwar gewaltig. Was dazu im Einzelnen zu tun ist, muss noch ausgearbeitet
werden.
Michael Langer: Wir
brauchen in Schachdeutschland endlich eine Atmosphäre, in der Frauen sich
willkommen fühlen. Ich sehe Frauen als die letzte uns verbleibende „neue“
Zielgruppe an! Wenn sie am Ende auch noch ihre Kinder und last but not least
ihre Partner mitbringen, haben wir die Wende geschafft. Klar! Der Weg dorthin
ist nicht einfach. Aber haben wir eine Alternative!?
Schachnachwuchs kann doch eigentlich nur an den Schulen
angeworben werden. An vielen Schulen wird Schachunterricht angeboten. Die
Schüler selber haben aber immer weniger Zeit, Schach auch außerhalb der Schule
zu spielen. Welche Möglichkeiten gibt es für den Verband, sich hier
einzubringen?
Herbert Bastian: Diese
Frage kann man auch für das Schach im Internet stellen. Mein Zauberwort heißt
„Vernetzung“. Die Vernetzung von Schulen und in der Nähe befindlichen Vereinen
eröffnet einen Kanal vom Verein in die Schule. Man muss nicht jede Woche in der
Schule präsent sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Gute lokale Pressearbeit
im Wochenrhythmus und mehrere Schachveranstaltungen im Jahr in der Schule können
schon ausreichen, um etwas zu bewirken. Dann gehören in alle Schulen
Schachspiele. In Pausen und Freistunden bieten sich vielfältige Gelegenheiten,
Schach zu spielen. Es muss nicht alles verschult und benotet werden. An meiner
Schule habe ich beste Erfahrungen mit dem „Sickerlernen“ gemacht: Bei passenden
Lerngelegenheiten gebe ich einen Input, z.B. ein Plakat oder ein Aufgabenblatt,
der Input sickert dann allmählich durch die Schule durch. So kann man auch bei
geringem Zeitbudget etwas erreichen.
Michael Langer: Ich lasse
dem Lehrer an dieser Stelle das Schlusswort ;-)
Das Interview führte André Schulz.