ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Fotos: John Saunders
David Anton ging mit einem halben Punkt Vorsprung in die 10. und letzte Runde des Tradewise Gibraltar Chess Festivals. Doch das reichte ihm nicht für den Turniersieg. Gegen Michael Adams kam der Spanier nicht über ein Remis hinaus und wurde so von Hikaru Nakamura und von Yu Yangyui nach Punkten eingeholt. Nakamura hatte seine Partie gegen Romain Edouard siegreich gestaltet und Yu gewann gegen seine Landsfrau Ju Wenjun.
Beide Entscheidungspartien hat der Pressechef des Festivals, John Saunders, kommentiert.
Drei Spieler punktgleich an der Spitze bedeutete nach den Regeln des Turniers einen zweistufigen Schnellschach-Stichkampf. Der beste Spieler nach Zweitwertung, in diesem Fall David Anton Guijarro, wurde für das Finale gesetzt. Die anderen beiden Spieler, Hikaru Nkamura und Yu Yanguyi, bestritten den Vorkampf.
Die Bedenkzeit der Schnellschachpartien betrug 10 Minuten plus fünf Sekunden/Zug. Falls dann noch keine Entscheidung gefallen ist, wird mit zwei Blitzpartien mit 3 Minuten plus 2 Sekunden/Zug eine weitere Runde ausgetragen. Am Ende steht eine "Sudden death"-Partie mit 4 Minuten plus 2 Sekunden gegen 3 Minuten plus 2 Sekunden.
Gegen Yu Yanguyi musste Nakamura nach zwei Remisen im Schnellschach in die Verlängerung. Hier gewann er beide Blitzpartien. Im Finale gegen David Anton entschied der US-Amerikaner die zweite Schnellschachpartie für sich und sicherte sich erneut den Turniersieg.
Für Nakamura ist es der dritte Turniersieg beim Tradewise Gibraltar Open in Folge. Als Lohn gibt es einen Siegerscheck über 23.000 Pfund. Er sei in diesem Jahr etwas vom Losglück begünstigt gewesen, meinte der Sieger später, und hätte gegen kaum einen der "Big Guys" spielen müssen. Gegen Yu glaubte Nakamura, in der zweiten Schnellschachpartie einen Gewinn verpasst zu haben.
Hikaru Nakamura mit Sponsor James Humphreys (l.) und Organisator Brian Callaghan
Nakamura mit seinem Stiefvater Sunil Weeramantry
Ju Wenjun, beste Frau im Feld
Ju Wenjun gewann trotz ihrer Niederlage gegen Yu Yanguyi in der Schlussrunde den Preis für die beste Frau in Höhe von 15.000 Pfund.
Abseits der sportlichen Ergebnisse sorgte der Vorfall um Yifan Hou für großen Gesprächsstoff, nicht nur in Gibraltar, sondern auch in den einschlägigen Diskussionplattformen. Gegen Lalith Babu kam sie erst im letzten Moment vor Ablauf der Karenzzeit zum Tisch, eröffnete wie ein Anfänger mit g4 und f3 und gab im 5. Zug auf. Damit verzichtete die Chinesin auch ein mögliches Preisgeld in der Frauenwertung.
Später erklärte die Weltmeisterin ihr Verhalten mit ihrer Verärgerung über die Auslosung. In den vorherigen neun Runden hatte sie sieben Mal gegen Frauen spielen müssen. Gezielte Vorwürfe gegen die Organisatoren, etwa den der Manipulation, machte sie jedoch nicht. Brian Callaghan verwies darauf, dass die Auslosung stets maschinell durchgeführt wurde und Zufall war. Tatsächlich bestand das Feld zu einem Fünftel aus Spielerinnen, so dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass man als Frau gegen eine Frau gelost wird. Allerdings haben Statistiker errechnet, dass sieben Spielerinnen als Gegnerinnen in neun Runden als Auslosungsergebnis dann doch recht unwahrscheinlich sind. Inzwischen soll die Auslosung von neutraler Stelle noch einmal überprüft worden sein und wurde nicht beanstandet.
Die FIDE erlaubt bei Open mit Sonderpreisen für bestimmte Kategorien, hier Frauen, dass diese bevorzugt gegeneinander gelost werden, mit der Idee, dass diese Sonderpreise im direkten Vergleich ausgefochten werden können. Die Auslosungsprogramme haben entsprechende Schalter. Ob ein solcher Schalter beim verwendeten Auslosungsprogramm aktiv war, wurde von den Organisatoren in Gibraltar nicht kommuniziert.
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