29.06.2023 – Der siebte Spieltag der Global Chess League sah das Spitzenspiel zwischen den Alpine Warriors und den Ganges Grandmasters, mit dem weltmeisterlichen Duell Anand gegen Carlsen am Spitzenbrett. Der 15. und der 16. Weltmeister zeigten in einer Endspielschlacht großes Schach - nicht ganz fehlerfrei.
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Vor dem siebten Spieltag lagen die Alpine Warriors und die Ganges Grandmasters nach Matchpunkten gleichauf und trafen am siebten Spieltag aufeinander. Am Spitzenbrett saßen sich der 15. Weltmeister und der 16. Weltmeister gegenüber. Wir erinnern uns gerne an die beiden spannenden Wettkämpfe um die Weltmeisterschaft.
Als Viswanathan Anand auf der europäischen Schachbühne erschien, hatte er in Indien schon einige Erfolge erzielt, die indischen Jugendmeisterschaften und als Jugendlicher auch die Landesmeisterschaften der Erwachsenen gewonnen. Mit gerade einmal 14 Jahren wurde Anand 1984 für die Schacholympiade in die indische Nationalmannschaft berufen. 1987 wurde er Juniorenweltmeister, 1988 verlieh die die FIDE dem 19-jährigen den Titel eines Großmeisters.
Inzwischen ist es schon zehn Jahre her, dass Magnus Carlsen Vishy Anand beim glanzvollen Wettkampf in Chennai den Weltmeistertitel abnehmen konnte. 2014 verteidigte der Norweger seinen Titel in Sotschi erfolgreich gegen den gleichen Gegner. Inzwischen hat sich Carlsen ungeschlagen aus dem Weltmeistergeschäft zurückgezogen und sein 22 Jahre älterer Vorgänger hat immer noch viel Spaß am Schach und besonders am Schnellschach. In den letzten Runden fuhr Anand überzeugende Sieg ein. Die Partie gegen Magnus Carlsen verlief aber wie erwartet etwas anders.
Carlsen wählte gegen Anand die Französische Verteidigung, die der Norweger neuerdings in sein Arsenal aufgenommen hat. Nach ruhigem Verlauf und Damentausch entstand eine festgefahrene Struktur und die Partie sah nach Remis aus. Doch dann probierte Carlsen noch etwas und plötzlich entwickelte sich ein hochspannendes Endspiel bei wenig Bedenkzeit mit vielen interessanten Wendungen.
Die Partie im Video
Nach der Partie und dem glücklichen Ende für ihn war Magnus Carlsen natürlich sehr zufrieden und beschrieb das Geschehen so:
"Es begann ziemlich ruhig. Nachdem er die Damen getauscht hatte, war die Stellung ziemlich ausgeglichen. Dann versuchte ich etwas herauszuholen, er baute erst eine Festung auf, dann schuf er Gegenspiel, dann gab es eine erstaunliche Pattidee, bei der ich dachte... Ja, das ist wirklich schön... Es war ziemlich verrückt. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass ich heute wahrscheinlich gewinnen muss, für das Team. Also habe ich es einfach versucht, habe Druck gemacht. Er hat sich gewehrt, und es hat einfach viel Spaß gemacht."
Carlsen lobte auch die Leistung seines Teams:
"Wir haben einen Spieler, der jede einzelne Partie gewinnt. Das ist sehr hilfreich. Ich denke, wir haben von vielen Leuten gute Leistungen gesehen. Die Frauen haben sich im Allgemeinen sehr gut geschlagen, aber Pragg war der absolute Star. Nicht nur die Tatsache, dass er Partien gewinnt, sondern auch die Art und Weise, wie er sie gewinnt. Es scheint, als ob er jede einzelne Partie mit Klasse gewinnt. Ich bin wirklich beeindruckt."
Mit seinem Schwarz-Sieg steuerte Carlsen vier Punkte zum Ergebnis seiner Alpine Warriors bei. Einen weiteren "Vierer" lieferte Praggnanandhaa, vom dem Carlsen sich so begeistert zeigte. Die Weißsiege der Ganges Grandmasters von Richard Rapport gegen Gukesh und von Yifan Hou gegen Irina Krush konnten das nicht ausgleichen.
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Im zweiten Wettkampf des Tages gewannen die Alaskan Knights gegen die Mumbai Masters. Das Match wurde am sechsten Brett entschieden, wo Raunak gegen Javokhir Sindarov gewann.
Alle anderen Partien endeten ohne Sieger, also hier 1:1.
Ergebnisse
Durch den Sieg im Spitzenspiel hat Carlsens Team, in dem Elisabeth Pähtz als einzige Deutsche mitspielt, nun die Führung übernommen.
Zu den Chancen auf den Gesamtsieg meinte der Norweger:
"Es sieht jetzt ziemlich gut aus. Offensichtlich war das heute ein wichtiger Erfolg, aber wir müssen so weitermachen. Wir haben fünf Mal in Folge mit Schwarz gespielt und vier Matches gewonnen. Aber jetzt ändern sich die Dinge ein wenig. Jetzt müssen wir anfangen, mit Weiß zu gewinnen. Ein Unentschieden wird nicht ausreichen. Wir haben zum Beispiel zwei Matches gewonnen, die nach normaler Zählung 3:3 ausgegangen wären. Aber wir haben gewonnen, weil wir mit Schwarz gespielt haben. Es wird mit Sicherheit nicht einfach werden. Es ist ein höllischer Ritt. Jedes Match steht auf der Kippe. Bis jetzt haben wir uns durchgesetzt. Hoffentlich können wir so weitermachen."
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