Die Mahindra Tech Global Chess League ist ein Schachspektakel. Der Preisfonds von 1 Million Dollar hat zahlreiche Spitzenspieler ins indische Mumbai gelockt, wo sie vom 14. bis 23. Dezember ein großes Mannschaftsschnellturnier spielen. Neben dem Kampf um Siegprämien sehen viele Spieler das Turnier vermutlich auch als Einstimmung auf die Schnellschach- und Blitz-WM, die am 26. Dezember in Doha in Katar beginnt.
Gespielt wird mit einer Bedenkzeit von 20 Minuten für die ganze Partie, ab dem 41. Zug gibt es eine Zeitgutschrift von 2 Sekunden pro Zug. Diese Bedenkzeit sorgt zwar nicht für fehlerfreies Schach, aber für spektakuläre Partien und zahlreiche Zeitnotschlachten.
Vincent Keymer hat 2025 die Qualifikation für das Kandidatenturnier 2026 knapp verpasst, kann aber trotzdem auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Seine Erfolge zeigen sich nicht zuletzt in einem beträchtlichen Elo-Gewinn: Im Januar 2025 kam er auf eine Elo-Zahl von 2733, im Dezember 2025 lag sie bei 2776, und das macht die deutsche Nummer 1 zur Nummer 4 in der Welt.
Aber in der Global Chess League läuft es bislang nicht für Keymer, der hinter Vishy Anand an Brett 2 für die Ganges Grandmasters spielt und mit vier Remis und zwei Niederlagen ins Turnier startete. Aber dann gewann er in Runde 7 gegen Anish Giri.
Giris Niederlage zeigt, wie wechselhaft das Schlachtenglück bei einer so kurzen Bedenkzeit sein kann, denn nur einen Tag zuvor hatte Giri in Runde 6 in spektakulärem Stil und mit überraschender Eröffnung (1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.c3!?) gegen Wei Yi gewonnen.
In einem beschwingten Interview mit Sagar Shah nach der Partie verriet Giri mehr über die Geschichte dieser Eröffnungsvariante, die er sehr gründlich vorbereitet hatte, aber dennoch mit dem Kommentar „London is already stupid and you play stupid London“ abtat.
In der Gesamtwertung des Turniers liegt Titelverteidiger Triveni Continental Kings nach sieben Tagen an der Spitze. Allerdings ist die Tabelle verzerrt, da die upGrad Mumba Masters und die Alpine SG Pipers erst sieben Wettkämpfe gespielt haben.
Die beiden Mannschaften, die nach zehn Runden an der Spitze stehen, kämpfen im Finale um den Turniersieg.

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