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Going to Ibiza!
Von Almira l'Ami
Whoah! We're Going To Ibiza
Whoah! Back To The Island
Whoah! We're Gonna Have A Party
Whoah! In The Mediterranean Sea
Merkwürdig, aber ich musste diesen berühmten Vengaboys-Hit einfach immer wieder singen, während wir von Amsterdam nach Ibiza flogen. Auch Erwins Kommentare hielten mich nicht davon ab, ich war guter Stimmung, die ich mir durch nichts verderben lassen wollte! Und dabei waren wir noch nicht einmal angekommen – so sieht sie aus, die bekannte Wirkung auf die Endorphine, ausgelöst durch die Aussicht auf das weltweit bekannte Partyparadies: IbizaJ
Allerdings endet die Touristensaison Ende September/Anfang Oktober und so konnten wir uns aufs Schach konzentrieren (der Hauptgrund für unsere Reise zu dieser wunderschönen Insel), anstatt rund um die Uhr Party zu machen – was hier gar nicht so ungewöhnlich ist.
Die Boote warten geduldig auf ihre reichen und berühmten
Eigentümer.
Schließlich ist die Insel für ihre Freizügigkeit bekannt und gilt als unangefochtene Partyhauptstadt der Welt! Man müsste schon blind sein, um die zahllosen Bars und Discotheken zu übersehen, die Abertausenden von Adrenalinsuchenden Platz bieten und wo die besten DJs der Welt die Partyszene Ibiza in ein gewaltiges Geschäft verwandeln. All das ging an uns vorbei, aber ich kann nicht sagen, dass ich das bedauere. Im Gegenteil, wir hatten Gelegenheit, das wahre Ibiza kennenzulernen, die Insel, die so sehr von der alles beherrschenden Partyszene verdrängt wird.
Die Kanonen sind strategisch gut ausgerichtet, um die
Festung Ibiza zu bewachen (und wurden errichtet, als es die Nachtclubs noch
nicht gab)
Typischer Küstenverlauf in Ibiza
Die Altstadt, die von
mittelalterlichen Festungsbauten umgeben ist und von der Kathedrale Santa Maria d'Eivissa überragt wird. Die Kathedrale wurde im 14. und 15. Jahrhundert im
gotischen Stil dort gebaut, wo zu Zeiten der Araber die Moschee stand. Die
Altstadt wirkt, als seien die Häuser in einem schwer durchschaubaren
Durcheinander übereinander gebaut :)
Der Hafen: in Anbetracht der strategisch wichtigen Lage
im Mittelmeer fiel die Insel mehreren arabischen Invasionen zum Opfer. In den
Jahren 902-903 nach Christus wurde sie schließlich vom Kalifat Cordoba unter
Emir Abd Alla annektiert, wonach die Stadt unter dem Namen Iabissa (Madina
Yabisah) bekannt wurde.
So konnten wir in aller
Ruhe das Schachfestival genießen, das vom 28. Oktober bis zum 1. November
stattfand – und dabei konnten wir dem Winter einmal mehr ein Schnippchen
schlagen J.
Das Wetter war großartig, es herrschten stets Temperaturen von 20 Grad oder
mehr, wobei sich die Organisatoren sogar dafür entschuldigten. Ich sehe da zwar
keinen Grund, sich zu entschuldigen, aber wenn, dann war dies das Einzige, was
einen hätte stören können. Alle anderen Aspekte der Organisation, die man
beeinflussen und kontrollieren konnte, waren vorbildlich gelöst. Natürlich kann
man immer etwas besser machen, aber das zweite Eivissa (der katalanische Name
für Ibiza) Schachfestival hatte alles, was es braucht, um auch den verwöhnten
und anspruchsvollen Schachspieler zufrieden zu stellen.
Eröffnet wurde das Festival
durch eine Simultanveranstaltung meines Mannes, dem holländischen GM Erwin l’Ami, danach folgten Vorträge und ein Schnellturnier.
Erwin spielte simultan gegen 34 begeisterte Schachfans
– keine Niederlage und fünf Remis gegen ein paar sehr raffinierte Spieler.
Pia Cramling und ihre Tochter Ana warten auf den Beginn
des Simultans (das von Erwin gegeben wird).
Die erste Runde begann
fast pünktlich, womit ich aufgrund einiger meiner Vorurteile über südländische
Kultur und Lebensweise ehrlich gesagt nicht gerechnet hatte. Gespielt wurden
acht Runden nach Schweizer System, was bei spanischen Turnieren üblich ist und
allen 85 Teilnehmern die gleiche Farbverteilung garantierte: vier Mal hatte man
Weiß, vier Mal Schwarz. Die Bedenkzeit betrug 25 Minuten für die ganze Partie,
ohne Zeitaufschlag, was uns Gelegenheit gab, einige sehr interessante
Zeitnotduelle zu verfolgen und zu genießen.
Trophäen
Nahaufnahme der Trophäe für den besten Senior
Wie immer wirft Erwin einen Blick in die Schachbücher.
Pia mit ihrer Tochter Ana
Turniersaal
Rechts: Ana Cramling Bellon, die in die Fußstapfen
ihrer Mutter tritt.
Zeitnot...
Mit 7 aus 7 und einem
schnellen Remis in der letzten Runde war Erwin l’Ami der souveräne Sieger des
Turniers, wahrscheinlich ein Grund mehr, warum ich mich auf dieser Insel so wohl
fühlte.
Ana erhält die Trophäe für das beste Ergebnis U-10! Ist
das der Beginn der Karriere eines neuen Champions?!
Pia mit ihrer Familie
Erwin erhält den ersten Preis: ein wunderbares
Kunstwerk, das von einem berühmten einheimischen Künstler gefertigt wurde. Die
Schönheit des Kunstwerks verblüfft mich immer noch und jedes Mal, wenn ich es
anschaue, entdecke ich neue verborgene Bedeutungen.
Gruppenfoto mit allen Siegern
Was soll man sonst tun, wenn ein Turnier zu Ende
gegangen ist, als ein bisschen weiter spielen?!:)
Mit den Medien
Das Kunstwerk, das ich erwähnt habe. Wenn man
genau hinschaut, entdeckt man die Schachfiguren!
Außerdem wurden wir mit offenen Armen empfangen, mit der typischen herzlichen
Gastfreundschaft der Spanier! Und dank der wunderbaren Menschen, die wir
kennengelernt haben, hatten wir die Gelegenheit, die andere Seite dieser
balearischen Juke-Box zu sehen, das Land jenseits der Partymeile, in der ein
geistiger Wettkampf wie Schach perfekt hineinpasst.
Einer der Zugänge zur Altstadt. Wenn man nicht
aufpasst, kann man sich hier leicht verirren – alles sieht gleich und doch
verschieden aus.
Mein Lieblingsfoto, das mich glauben lässt, dass ich irgendwo anders, aber nicht
in Spanien bin; vielleicht irgendwo in Marokko oder Ägypten, auf jeden Fall im
arabischen Raum.
Spaziergänge in der Altstadt...
wegen der engen und steilen Gassen...
... habe ich mir ein paar Mal fast den Hals gebrochen; ...
... Spaß gemacht hat es trotzdem.
Es ist leicht, Ibiza zu
lieben, aber es zu beschreiben fällt mir schwer – zu viele Entdeckungen, um sie
angemessen darzustellen. Deshalb sollten Sie im nächsten Jahr selbst zum dritten
Festival de Ajedrez Eivissa kommen!
Was kann es Besseres geben, als sich auf der
Terrasse zu entspannen?!
Paella! Ein absolutes Muss in einem spanischen
Restaurant;
Albondingas (Fleischbällchen) – ein weiteres typisch
spanisches Gericht
Ein Hutladen!
Alltagsszene mit Katzen und Hunden, Wäsche, die zum
Trocknen auf der Leine hängt, Palmen und weißen Häusern.
Eine Oase! Ein typisches ländliches spanisches Haus, 'finca'
genannt; hier schöpfe ich neue Kraft für die Mannschaftseuropameisterschaften.
1. Ergebnisse: http://www.chess-results.com/Tnr57217.aspx?lan=2
2. Turnierseite: http://www.amicsdelsescacs.org/
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