Grand Prix: Grischuk holt auf

 


Hauptschiedsrichterin Anastasia Sorokina bei der Vorbereitung auf die Runde


Tabellenführer Sergey Karjakin spielte mit Schwarz gegen Boris Gelfand und probierte es mit einem Dameninder. Nach vielen, aber wenig spektakulären Manövern im Mittelspiel endete die Partie im 49. Zug Remis.


Boris Gelfand bei seiner Lieblingsbeschäftigung


Vassily Ivanchuk

Vassily Ivanchuk glänzte gegen Wang Yue durch gute Defensivarbeit. In einem Paulsen-Sizilianer spielte Wang Yue mit Schwarz in etwa ausgeglichener Stellung mit 19...Sxe4 energisch auf Gewinn und gab eine Figur für zwei Bauern. Doch Ivanchuk verteidigte sich präzise und umschiffte alle Gefahren, die seinem exponiert stehenden König drohten und kam zu seinem ersten vollen Punkt in Peking.



Alexander Grischuk
Alexander Grischuk gelang in Runde 5 ein wichtiger und schöner Sieg gegen Shakhriyar Mamedyarov. Grischuk wählte mit Weiß die Englische Eröffnung, die in einen Sizilianer mit vertauschten Farben überging. Mit einem für diese Stellungen typischen Qualitätsopfer riss Grischuk im 29. Zug die Initiative an sich und setzte Mamedyarov im weiteren Verlauf der Partie kontinuierlich unter Druck. Das zahlte sich aus und Mamedyarov unterliefen in Zeitnot ein paar Ungenauigkeiten, die es Grischuk erlaubten, die Partie mit seiner Bauernmehrheit im Zentrum zu entscheiden.

Mit diesem Sieg verdrängte Grischuk Mamedyarov vom zweiten Platz und liegt jetzt nur noch einen halben Punkt hinter Spitzenreiter Sergey Karjakin.


Gata Kamsky gegen Anish Giri

Gata Kamsky ging einmal mehr mit Baseball-Käppi ans Brett. Glück brachte ihm das nicht. Im Gegenteil. Gegen Anish Giri berechnete er in einem Sizilianer mit 3.Lb5+ im 18.Zug (18.Sb6) eine Abrechnung falsch und büsste ersatzlos einen Bauern ein. Auf der Suche nach Gegenspiel gab Kamsky bald darauf noch einen zweiten Bauern, aber dieser Versuch, im Trüben zu fischen scheiterte und Giri gewann problemlos.


Wang Hao

Eine interessante Partie spielten auch Wang Hao und Veselin Topalov. Allerdings ließ Wang Hao, der die Grünfeld-Verteidigung Topalovs mit dem Fianchetto seines Königsläufers beantwortete, ein paar gute Möglichkeiten aus. So brachte er in einer taktisch komplizierten Stellung mit 21.Sd6 ein Bauernopfer, hätte aber stattdessen mit 21.Ld6 in Vorteil kommen können. Für den Bauern hatte Wang Hao jedoch immer Kompensation und so mündete die Partie schließlich in ein vollkommen gleich stehendes Endspiel.



Nicht immer sucht Alexander Morozevich einen guten und originellen Zug.
Gegen Peter Leko hatte Morozevich mit Schwarz wenig Gelegenheit, wirklich originelle und gute Züge zu machen, denn schon im 31. Zug hatten es die beiden geschafft, eine Zugwiederholung und ein Remis aufs Brett zu zaubern. 




Sofia Leko und Anastasia Sorokina


Hoher Besuch: Hou Yifan

In China spielt man nicht nur Schach, sondern auch Go.



Partien

Spielplan

(Zeitangaben: MESZ)


Fotos: Anastasiya Kharlovich

Text: Johannes Fischer


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