Grand Prix Lausanne: Die ersten Entscheidungen

von André Schulz
04.03.2020 – In der ersten Runde des Grand Prix Turniers der Frauen in Lausanne endeten noch alle Partien remis. In der gestrigen zweite Runde fielen aber die ersten Entscheidungen. Nana Dzagnidze und Aleksandra Goryachkina gewannen ihre Partien und übernahmen die Führung in der Tabelle. | David Llada (FIDE)

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Goryachkina und Dzagnidze punkten als Erste

Nach einer Auftaktrunde mit sechs Remisen eröffnete der Vizepräsident der Schweizerisch-Chinesischen Gesellschaft Gérald Béroud mit dem symbolischen ersten Zug am Brett von Ju Wenjun die zweite Runde. Die Gesellschaft feiert in diesem Jahr den 70sten Jahrestag ihrer Gründung.

Der erste Zug

Am Ende des Tages trugen sich Nana Dzagnidze gegen Zhansaya Abdumalik und Aleksandra Goryachkina gegen Alexandra Kosteniuk als Siegerinnen ein.

Im Londoner System beging Abdumalik ohne großes Zutun ihrer Gegnerin am Königsflügel strategischen Selbstmord und stand dann rasch auch auf Verlust:

 

Zhansaya Abdumalik hatte mit h6 und g5 ihren Königsflügel kompromittiert. Nach 17.h4 f6 (urgh) folgte das naheliegende 18. Dc2 und die weiße Dame reitet ein. Die Kasachin leistete noch etwas Widerstand, konnte die Niederlage aber nicht aufhalten.

Dzagnidze-Abdumalik

Im Duell der Aleks(x)andras behielt die amtierende Vizeweltmeisterin Aleksandra Goryachkin gegen die frühere Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk die Oberhand. Kosteniuk hatte ihren Turm auf Exkursion geschickt, doch der geriet dort in Not.

 

Der Tb4 ist deplatziert: 26.b3 (droht 27.Lxe4) 26... De7 27.a3 Tb5 28.b4. Nun ist der Turm patt und nach 29.Sd4 auch matt. Zur Befreiung musste Schwarz nun mit 28...d4 einen Bauern opfern. Im Endspiel ging auch der Bauer e4 verloren.

Alexandra und Aleksandra

Antoaneta Stefanova konfrontierte Ju Wenjun als Nachziehende mit einer neuen Idee in einer langen Variante der Grünfeld-Verteidigung, gab dort einen Bauern und erhielt Initiative. 

 

Weiß befreite sich aus dem Druck und die Partie endete remis.

Gewinnen gegen Grünfeld

Die Grünfeld-Verteidigung ist eine sehr dynamische Eröffnung, bei der die schwarze Stellung in vielen Varianten so wirkt, als ob sie an einem seidenen Faden hinge.

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Auch Anna Muzychuk wählte gegen Pia Cramling die Grünfeld Verteidigung und kam dort mit einem Mehrbauern ins Endspiel mit Turm und ungleichfarbigen Läufern. Bald darauf hatte die Ukrainerin sogar zwei Mehrbauern, doch nach dem Tausch der Türme war nicht mehr als die Punkteteilung möglich.

 

Schwarz probierte 62...e4 63. fxe4 g4 63. f4 , aber auch die zwei verbundenen Freibauern reichten nicht zu einem Sieg.

Auch die übrigen Partien endeten remis.

Ergebnisse

 

Partien

 

Tabelle

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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