ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Die erste Partie des Halbfinales hatte Maxime Vachier-Lagrave mit Schwarz verloren, deshalb brauchte er in der zweiten Partie mit Weiß unbedingt einen Sieg. Aber was macht man in einer solchen Situation? Von Beginn an versuchen, zweischneidige Stellungen herbeiführen, auch wenn das bedeutet, dass man nicht immer den besten und den korrekten Zug spielen darf? Oder versuchen, immer nach dem besten Zug zu suchen, in der Hoffnung, den Gegner so unter Druck zu setzen und Gewinnchancen zu bekommen?
Vachier-Lagrave setzte auf Komplikationen und Nepomniachtchi spielte mit. So stand nach nur sieben Zügen eine ungewöhnliche Stellung auf dem Brett, in der Weiß einen Bauern weniger, aber gutes Spiel und Chancen hatte.
Doch im weiteren Verlauf der Partie konnte Vachier-Lagrave seine Chancen nicht nutzen, und es war Nepomniachtchi, der sich in der komplizierten Stellung besser zurechtfand. Er neutralisierte die weißen Chancen und übernahm anschließend die Initiative. Die schwarze Stellung war so gut, dass sich Vachier-Lagrave gezwungen sah, sich mit einem Remisangebot zu "retten". Nepomniachtchi nahm das Angebot natürlich an und sicherte sich so den Sieg im Wettkampf und den Einzug ins Grand Prix Finale.
Wenn er auch im Finale gegen Wei Yi oder David Navara gewinnt, dann ist Nepomniachtchi beim Kandidatenturnier 2020 dabei. Vachier-Lagrave kann hingegen nur hoffen, dass Nepomniachtchi kurz vor der Ziellinie scheitert - wie es Vachier-Lagrave jetzt schon zum wiederholten Male passiert ist.
Sollte Nepomniachtchi im Finale verlieren, hat er immer noch Chancen, per Wildcard ins Kandidatenturnier zu kommen.
Gegen wen Nepomniachtchi im Finale spielt, steht noch nicht fest. Denn David Navara und Wei Yi trennten sich auch in ihrer zweiten Partie Remis und spielen am Donnerstag im Tiebreak um den Finaleinzug.
Wei Yi beeindruckte in der zweiten Partie des Halbfinales gegen David Navara mit guter Vorbereitung. In einem Grünfeld-Inder folgten beide Seiten bis zum 16 Zug einer Partie zwischen Sergey Volkov und Alexander Riazantsev, in der Weiß schweren Schiffbruch erlitt. Navara hatte die Dinge besser im Griff, aber landete dennoch in einem leicht schlechteren Schwerfigurenendspiel, das er jedoch ohne größere Probleme Remis halten konnte.
Damit steht es nach den beiden klassischen Partien 1-1 und die Entscheidung über den Einzug ins Finale fällt morgen im Tiebreak - Beginn 14 Uhr.
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