Grand Prix Nikosia: Erster Sieg für Pähtz - mit Überraschungswaffe

von André Schulz
20.03.2025 – Mit einer Überraschungswaffe in der Wiener Partie kam Elisabeth Pähtz beim Grand Prix Turnier der Frauen in Nikosia zum ersten vollen Punkt. Anna Muzychuk holte ihren dritten Sieg und setzte sich damit an die Spitze des Feldes. | Fotos. Mark Livshitz

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Am fünften Spieltag erhielt das Grand Prix Turnier hohen besuch in Gestalt von Viswanathan Anand, der die Partien mitkommentierte.

Elisabeth Pähtz ist die einzige deutsche Spielerin in der laufenden Grand Prix Serie, befindet sich derzeit aber nicht in Bestform. Beim Turnier in Nikosia, dem vierten von insgesamt sechs Grand Prix Turnieren, startete die Wahl-Berlinerin mit zwei Niederlagen in den ersten beiden Runden und musst nach einem Remis in Runde drei in der folgenden Runde gegen Nana Dzagnidze eine weitere Niederlage hinnehmen. Die deutsche Spitzenspielerin ist aber für ihren Kampfgeist bekannt und kam in der fünften Runde des Turniers zu ihrem ersten vollen Punktgewinn. Ihre Gegnerin Harika Dronavalli wurde das Opfer einer Überraschungswaffe in der Wiener Partie. Die Inderin kannte Zugfolge anscheinend gar nicht, fühlte sich vielleicht etwas provoziert und antwortete mit einer neuen Gambit-Idee, die überhaupt nicht funktionierte. Die deutsche Großmeisterin stand praktisch schon in der Eröffnung auf Gewinn. Danach war die Partie ein Spiel auf ein Tor.

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Ein ganz anderes Ergebnis zeigte Anna Muzychuks Gambit in ihrer Partie gegen Stavroula Tsolakidou. Mit den schwarzen Steinen gab die Ukrainerin in einer Position der Symmetrischen Tarraschvariante einen Bauern am Damenflügel und konnte im Gegenzug ihr Läuferpaar auf den langen Diagonalen sehr wirksam positionieren. Mit ihrer aktiven Figurenstellung entwickelte Muzychuk eine starke Initiative und setzte ihrer Gegnerin unter Dauerdruck.

Tarrasch-Verteidigung - Ein modernes Repertoire

Kaum eine Eröffnung ist so vielseitig anwendbar wie die Tarrasch-Verteidigung (1.d4 d5 2.c4 e6 3. Sc3 c5 bzw. 3.Sf3 c5). Sie ist die aktivste Antwort auf das Damengambit, darüber hinaus kann sie auch nach anderen Partieanfängen entstehen.

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Die übrigen drei Partien endeten ohne Gewinnerin.

In ihre Partie gegen Divya Deshmuk organisierte Nana Dzagnidze einen in der Nimzoindischen Verteidigung einen Angriff einen Angriff am Königsflügel, dem aber durch Damentausch die Spitze abgebrochen wurde. Das folgende Endspiel endete mit der Punkteteilung, nachdem nur noch zwei Läufer und ein paar Bauern den Kampf überstanden hatten.

Olga Badelka antwortete auf Mariya Muzychuks möglichen Versuch, die Grünfeld-Verteidigung zu erreichen mit 3.h4. Es entstand eine Position mit königsindischen Anmutungen, in der Muzychuk vielleicht ihre Möglichkeiten nicht ganz ausreizte (20...b5!? statt 20...Sd7 und nach 21.cxb5 Tc2!). Die Partie endete in einem Turmendspiel remis.

Eine sehr spannende Partie lieferten sich Zhu Jiner und Aleksandrina Goryachkina im Gioco Piano. Die Russin griff als Führerin der schwarzen Steine mit ihren Bauern am Königsflügel stürmisch an. Doch die Chinesin fand mit ihrer aktiven Dame einen Weg, den Angriff zu neutralisieren. Die Partie endete durch Dauerschach.

Anna Muzychuk hat jetzt die alleinige Führung übernommen. Am Donnerstag wird ein Ruhetag eingelegt. 

Ergebnisse

Tabelle

Partien

Gesamtstand des Grand Prix

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.
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