Grand Prix Pune: Zhu Jiner weicht aus und bleibt in Führung

von Stefan Liebig
19.04.2025 – Vor dem Ruhetag sollte man meinen, dass die Spieler sich zurückhalten und vorsichtig spielen würden – niemand will ein Spiel verlieren und zu sehr darüber nachdenken. Doch fast das Gegenteil war der Fall! | Fotos: Abhilash Shinde/ FIDE

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Viel los in Runde 5 des Women’s Grand Prix in Pune: Mit der einzigen Ausnahme des Duells zwischen den befreundeten Rivalinnen Humpy Koneru und Harika Dronavalli waren die anderen vier Partien hart umkämpft, endeten aber Untentschieden – bis die Zuschauer Zeugen eines fantastischen positionellen Damenopfers und Vaishali Rameshbabus erstem Sieg wurden:

Ein wichtiger Sieg für Vaishali, der sie mit 50 Prozent in den Ruhetag gehen lässt. Sie eröffnete die Partie mit dem Reti 1.Sf3 und 2.g3, gefolgt von einem frühen Damentausch.
Sehr solide, aber mit wenig aggressiv – Munguntuul Batkhuyag glich bequem aus und man könnte sogar behaupten, dass Schwarz die Oberhand hatte. Doch dann fing Vaishali an zu zaubern.
 

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Alina Kashlinskaya und Salome Melia, die derzeit die beiden letzten Plätze in der Tabelle belegen, einigten sich ebenfalls auf ein Remis. Die polnische Nummer eins entschied sich, die solide Alapin-Variante gegen die Sizilianische Verteidigung ihrer Gegnerin auszuprobieren. Als die Damen nicht mehr auf dem Brett war, hing alles von Kashlinskaya Endspieltechnik ab – würde sie in der Lage sein, ihren Vorteil zu nutzen? Sie drängte und opferte einen Bauern, um einen Randbauern zu bekommen, aber Melia konnte zu jeder Zeit das Gleichgewicht halten und die Engine bestätigte Gleichheit. Im einundvierzigsten Zug wurde schließlich ein Remis vereinbart.

Alina Kashlinskaya | Foto: Abhilash Shinde/ FIDE

Wenn Zhu Jiner dieses Turnier am Ende gewinnt, dann vor allem, weil sie ihre Partie heute mit Ach und Krach gerettet hat. In einer modischen Londoner Eröffnung erhielt Zhu das Läuferpaar im Austausch für eine leichte Bauernschwäche am Königsflügel. Im frühen Mittelspiel unterliefen beiden Spielerinnen einige kleine positionelle Ungenauigkeiten, aber schließlich glich sich die Stellung aus, und ein Remis schien das wahrscheinlichste Ergebnis zu sein. Nach einigen weiteren Abtauschen und Manövern schlug Salimova sogar einige Zugwiederholungen vor, während Zhu Jiner diese um jeden Preis vermeiden wollte: Sie wollte, dass die Partie weitergeht und rechnete wahrscheinlich mit einigen Fehlern in Salimovas Zeitnot. Doch den Fehler machte sie selbst. Salimova konnte ihn aber nicht ausnutzen und die Partie endete Remis.

Ergebnisse

Tabelle

Partien

Paarungen in Runde 6:

Salome Melia–Polina Shuvalova
Harika Dronavalli – Divya Deshmukh
Munguntuul Batkhuyag – HumpyKoneru
Zhu Jiner – Vaishali Rameshbabu
Alina Kashlinskaya – Nurgyul Salimova

Für den freien Samstag haben die Organisatoren einen Ausflug ins Zentrum von Pune geplant, um sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen und auf Souvenirjagd zu gehen. Spieler, Schiedsrichter und Medienvertreter werden die Gelegenheit haben, sich auszutauschen und gleichzeitig ihre Batterien für die vier Finalrunden aufzuladen, in denen der Sieger des Pune WGP ermittelt wird.

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Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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