Grand Prix Pune: Zhu Jiner punktet in einer dramatischen Runde

von André Schulz
23.04.2025 – Die vorletzte Runde des Frauen Grand Prix war die bisher spannendste. An drei Brettern hätte es eine Siegerin geben müssen, am Ende durfte sich aber nur Zhu Jiner über einen Sieg freuen. So wurde die Runde zum Festival der verpassten Chancen. | Foto: Dr. Ravindra Dange, Kommissar des IRS von Pune, eröffnete für Zhu Jiner. | Fotos: Abhilash Shinde

Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..

In der vorletzten Runde des vorletzten Grand Prix-Turniers der Serie 2024/25 in Pune gab es an den fünf Brettern einige sehr spannende Partien, doch nur eine fand auch eine Siegerin. Zhu Jiner, die am Montag ihre Führungsposition nach ihrer Niederlage gegen Humpy Koneru verloren hatte, war am Ende des Tages die einzige Spielerin, die sich über einen vollen Punkt freuen konnte. Die Partie nahm einen interessanten verlauf, nachdem die Chinesin gegen Divya Deshmuk mit den weißen Steinen im Vierspringerspiel mit 5.g3 von den Hauptvarianten abgewichen war. Deshmuk antwortete mit 5...Lc5 und strebte später mit der Öffnung der f-Linie ein Spiel am Königsflügel an. In einer taktische aufgeladenen Position löste Zhu Jiner die Spannung mit einem Figurenopfer auf, für das sie starke Freibauern im Zentrum und am Damenflügel und ein gewonnenes Endspiel erhielt.

Die Anfangszüge des Vierspringerspiels (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Sc3) machen auf den ersten Blick einen beschaulichen Eindruck. Es bedarf aber nur ein paar weiterer natürlicher Züge, und schon können Sie mit Weiß einen raketenschnellen Angriff starten!

Interview mit Zhu Jiner:

Die Spitzenreiterin Humpy Koneru unternahm mit Schwarz gegen Alina Kashlinskaya in einer etwas missglückten Aufstellung in der Italienischen Partie einen Raubzug mit der Dame, der zu einer völlig verlorenen Position führte. Kashlinskaya stand mit ihren aktiven Figuren hochüberlegen und wusste gar nicht, welche der vielen Möglichkeiten sie nutzen sollte. Koneru schaffte es noch irgendwie, die Stellung noch zu halten, musste aber in ein verlorenes Endspiel abwickeln. Dort hatte Kashlinskaya einen entscheidenden Elfmeter, verwandelte aber nicht.

Das sagt Alina Kashlinskaya:

Noch eklatanter war das Ende in der Partie zwischen Nuryul Salimova und Vaishali.

Die Inderin war mit Schwarz in einer Slawischen Gambitvariante sehr gut aus der Eröffnung gekommen. Nach einem lebhaften Mittelspiel kam Vaishali mit einem Turmopfer zum entscheidenden Mattangriff gegen den nun schutzlosen weißen König. Salimova wehrte sich hartnäckig, doch gegen Vaishalis Angriff hatte sie keine ausreichende Verteidigung. Doch die Inderin fand den Gewinnweg nicht.

Halb-Slawisch (1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 e6) ist eine der interessantesten und spannendsten Eröffnungen nach 1.d4. Nielsen erklärt auf dieser DVD was hinter dieser Eröffnung steckt.

Ein lange Schlacht über 91 Züge lieferten sich Bathkhuag Munguntuul und Polina Shuvalova. Zum Schluss versuchte Shuvalova noch lange einen Mehrbauern im Turmendspiel in einen vollen Puunkt zu verwandeln, doch es reichte nicht.

Noch länger kämpfte Harika Dronavalli gegen Salome Melia um den vollen Punkt, auch hier zum Schluss mit einem Mehrbauern im Turmendspiel. Erst im 116. Zug gab Harika ihre Bemühungen auf.

Vor der letzten Runde liegen Koneru und Zhu Jiner nun punktgleich in Führung.

Ergebnisse 8. Runde

Tabelle nach 8 Runden

Partien

Turnierseite...

Ergebnisse bei Chess-results...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.
Diskussion und Feedback Senden Sie Ihr Feedback an die Redakteure