Grand Prix Runde 3: Wieder 3 Siege für Schwarz

Wang Hao

Mit drei Remis und einer Niederlage konnten die beiden Wangs ihren Heimvorteil in den ersten beiden Runden nicht zur Geltung bringen. Auch in Runde 3 schrammten beide knapp an einer Niederlage vorbei. Wang Hao kam mit Weiß gegen Grischuks Grünfeld-Inder beinahe unter die Räder und konnte am Ende in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern nur mit Mühe und vielleicht auch mit Hilfe seines Gegners Remis halten.

Für den stets gut vorbereiteten Leko sollte 1...Sf6 eigentlich keine Überraschung sein.

Auch Wang Yue hatte Mühe, einen halben Punkt zu retten. Er spielte gegen Peter Leko Semi-Tarrasch, aber geriet schon in der Eröffnung in Nachteil. Doch einmal mehr konnte Leko seine Vorteile nicht nutzen und Wang Yue rettete sich in einem Endspiel mit Minusbauern ins Remis.

Auch Veselin Topalov musste froh über sein Remis gegen Gata Kamsky sein. Kamsky spielte mit Weiß und kam nach mehr oder weniger ausgeglichenem Verlauf der Partie im späten Mittelspiel mit 32.d6! zu Gewinnchancen. Doch das sich ergebende Turmendspiel konnte Kamsky nicht gewinnen und so endete auch diese Partie Remis.

Wie so oft in letzter Zeit sorgte Vassily Ivanchuk einmal mehr für Kopfschütteln. Mit geschicktem Spiel zauberte er gegen Shakhriyar Mamedyarov eine Gewinnstellung aufs Brett, die allerdings dank der ungleichen Materialverteilung (Ivanchuk spielte mit drei Figuren gegen die Dame) kompliziert war. In dieser Situation unterlief Ivanchuk ein taktischer Fehler, der ihn die Partie kostete.

Anish Giri

Boris Gelfand, der vor kurzem das Tal Memorial in Moskau gewann, ist seine gute Form auf dem Weg nach China offensichtlich abhanden gekommen und er erlitt gegen Anish Giri in der dritten Runde bereits seine zweite Niederlage in diesem Turnier. In einer interessanten Partie überschritt Gelfand im 37. Zug die Zeit.

Alexander Morozevich verteilt Autogramme

Gut in Form ist hingegen Sergey Karjakin, der gegen Alexander Morozevich gewann und damit den dritten Sieg hintereinander erzielte. Einmal mehr schien Morozevich um jeden Preis Komplikationen heraufbeschwören zu wollen und einmal mehr erwies sich diese Strategie als Bumerang. Nachdem Morozevich früh einen Bauern verloren oder geopfert hatte, versuchte er die Partie taktisch zu verwickeln, doch Karjakin behielt die Nerven und widerlegte ungerührt alle weißen Versuche, im Trüben zu fischen.

3 aus 3: Sergey Karjakin

Spielplan

(Zeitangaben: MESZ)


Fotos: Anastasiya Kharlovich

Text: Johannes Fischer

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