Grand Prix Serie der Frauen: Entscheidendes Turnier in Österreich

von ChessBase
02.05.2025 – Die sechste und letzte Etappe des FIDE-Grand-Prix der Frauen 2024/2025 beginnt am 6. Mai in Großlobming, Österreich. Drei Spielerinnen sind noch im Rennen um den Gesamttitel. Aleksandra Goryachkina führt derzeit die Gesamtwertung an, wird aber nicht an der Endrunde teilnehmen, so dass Zhu Jiner und Anna Muzychuk die Chance haben, sie zu überholen.

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Die sechste und letzte Etappe

Von Milan Dinic, Pressesprecher der FIDE

Die FIDE-Grand-Prix-Serie 2024/2025 der Frauen neigt sich dem Ende zu, und drei Spielerinnen kämpfen noch um den Gesamttitel. Die letzte, sechste Etappe beginnt am 6. Mai in Österreich.

Im August 2024 begann die erste Etappe der sechsteiligen FIDE Women's Grand Prix (WGP)-Serie in Tiflis, Georgien. Es gab wohl keinen passenderen Ort, um ein Frauenschach-Event auf höchstem Niveau zu starten, als das Land, das diesen Sport seit langem dominiert. Seit Jahrzehnten gehören georgische Schachspielerinnen - ob sie nun unter sowjetischer oder unter ihrer eigenen Flagge antreten - zur Weltspitze und werden in ihrer Heimat als Nationalheldinnen verehrt.

Seit dem Durchbruch von Nona Gaprindaschwili - einer der größten Spielerinnen aller Zeiten - in den 1970er Jahren hat sich das Frauenschach stetig weiterentwickelt. Die Einführung des Grand Prix im Jahr 2009 markierte eine große Veränderung - eine organisierte Serie, die beständige Chancen bietet. In den letzten Jahren hat sich die FIDE einem strukturierten Ansatz zur Förderung von Frauen in diesem Sport angenähert. Was früher eine Ausnahme war, ist heute ein System, und der größte Ausdruck davon ist die Grand-Prix-Serie, in der sich die besten und talentiertesten Spielerinnen durchsetzen.

In diesem Videokurs untersuchen Experten die Partien von Judit Polgar. Lassen Sie sich von ihnen zeigen, welche Eröffnungen Polgar wählte, wo ihre Stärken im Mittelspiel lagen oder wie sie ihre Gegner im Endspiel überspielte.

Mit sechs internationalen Stationen auf der ganzen Welt, einem Preisgeld von 600.000 Euro und der Möglichkeit für die beiden besten Qualifikantinnen, sich für die Kandidatinnen-WM zu qualifizieren, ist der Grand Prix nicht nur ein ernsthafter Wettbewerb, sondern auch eine stille Revolution, die die Rolle der Frauen im Spiel in den Mittelpunkt rückt.

FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich äußerte sich zu den Fortschritten:

Die Unterstützung des Frauenschachs hat sich von der Sicherung des Fortbestandes und der Existenzberechtigung in der von Männern dominierten Welt zu einer Strategie entwickelt, die sich im Laufe der Zeit verbessert. Der Women's Grand Prix ist einer der Schwerpunkte der Arbeit der FIDE und ich freue mich, dass wir mit der bevorstehenden sechsten und letzten Etappe der Veranstaltung einen weiteren wichtigen Meilenstein für das Frauenschach setzen und eine weitere erfolgreiche Serie abschließen werden.

Was in Österreich auf dem Spiel steht und wer mitspielt

Women's Grand Prix Austria 2025

Die sechste und letzte Etappe des FIDE Women's Grand Prix 2024/2025 wird in Großlobming, Österreich, ausgetragen. Hier wird nicht nur der Sieger der Serie ermittelt, sondern auch die beiden besten Spielerinnen, die sich für das Kandidatenturnier 2026 qualifizieren werden.

Bislang liegt Aleksandra Goryachkina mit 308,34 Punkten in Führung. Obwohl ihre Chancen, sich für das Kandidatenturnier 2026 zu qualifizieren, sehr groß sind, sind der Titel in der WGP-Serie und der Platz bei den Kandidatinnen für sie noch keine beschlossene Sache. Da Goryachkina nicht an dieser Endrunde teilnehmen wird, haben zwei andere Spielerinnen die Chance, sie zu überholen (wenn sie die ersten Plätze belegen): Zhu Jiner aus China und Anna Muzychuk aus der Ukraine.

Der Königsindische Angriff ist eine universelle Eröffnung: leicht zu erlernen, flexibel und reich an taktischen und positionellen Möglichkeiten.

Zhu hat die besten Chancen, Goryachkina vom ersten Platz zu verdrängen. Mit 235 Punkten hat die Chinesin derzeit einen Rückstand von 73,34 Punkten. Das bedeutet, dass sie unter die ersten drei kommen müsste, um sich den WGP-Titel 2024/2025 zu sichern.

Wesentlich schwieriger ist die Aufgabe für Anna Muzychuk, die 119,17 Punkte hinter Goryachkina liegt. Um die WGP zu gewinnen, muss sie in Österreich den alleinigen ersten Platz belegen und 130 Punkte erreichen. Rein rechnerisch ist dies möglich - aber es braucht mehr als nur Mathematik, um einen Sieg bei einem solchen Event zu erringen!

Zhu Jiner

Zhu Jiner | Foto: Mark Livshitz

Anna Muzychuk

Anna Muzychuk | Foto: Anna Shtourman

Mit drei ehemaligen Weltmeisterinnen - Alexandra Kosteniuk, Tan Zhongyi und Mariya Muzychuk - wird es schwer, bei diesem Turnier gut abzuschneiden, geschweige denn den ersten Platz zu belegen.

Ein Expertenteam aus vier internationalen Titelträgern zeigt Ihnen inspirierende Eröffnungsvarianten, strategische Meisterleistungen, wegweisende Endspielmanöver und mustergültige Kombinationen im Videoformat.
Max Euwe war der 5. Weltmeister der Schachgeschichte, nachdem er 1935 Alexander Aljechin im Wettkampf um die Weltmeisterschaft besiegen konnte. Von Beruf Mathematiklehrer blieb Euwe Zeit seines Lebens Amateur, war aber dennoch der beste Schachspieler der Niederlande und einer der weltbesten Spieler. Mit zwölf niederländischen Landesmeisterschaften hält Euwe den Rekord. Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft war Euwe eine Zeitlang auch der weltbeste Spieler. 1937 verlor er den Titel im Revanchematch gegen Alexander Aljechin wieder.
Kostenloses Videobeispiel: Eröffnungen

Zehn Spielerinnen nehmen an dem Turnier in Österreich teil:

Player Total WGP Points
Zhu Jiner 235
Anna Muzychuk 189.17
Tan Zhongyi 170
Nana Dzagnidze 121.67
Mariya Muzychuk 121.67
Rameshbabu Vaishali 85
Alexandra Kosteniuk 85
Nurgyul Salimova 70
Olga Badelka 25
Lela Javakhishvili 20

Der Weg nach Österreich

Der Weg nach Österreich war alles andere als einfach. In den fünf darauffolgenden Turnieren trafen die Spielerinnen auf ein starkes Feld, das sich aus den stärksten und erfahrensten Spielerinnen der Welt auf der einen Seite und den aufstrebenden Nachwuchsstars auf der anderen Seite zusammensetzte.

Jede Spielerin ist berechtigt, an drei der sechs Turniere teilzunehmen. Da einige Spielerinnen ihre Teilnahme zurückgezogen haben oder verhindert sind, wurden für einige Veranstaltungen Wildcards vergeben.

In der ersten Runde, in Tiflis (August 2024), gewann die für Polen spielende Alina Kaschlinskaja das Turnier mit sechs Punkten. Sie kam als eine der beiden Ersatzspielerinnen ins Turnier, nachdem Kateryna Lagno und Sarasadat Khademalsharieh zurückgezogen hatten. Mit einem halben Punkt Vorsprung vor der Zweitplatzierten Bibisara Assaubayeva holte Kashlinskaya - die bei der Veranstaltung von ihrem kleinen Sohn begleitet wurde, was bei Eliteturnieren immer noch ein seltener Anblick ist - 130 Punkte und übernahm damit als Erste die Führung in der WGP-Serie 2024/2025.

Die zweite Etappe wird im Oktober 2024 in Shymkent in Kasachstan ausgetragen. Die ehemalige Weltmeisterin Aleksandra Goryachkina zeigte eine spektakuläre Leistung: Sie dominierte die Veranstaltung vollständig und sicherte sich den Sieg mit einer Runde Vorsprung. Tan Zhongyi (die sich zu diesem Zeitpunkt auf den Weltmeisterschaftskampf der Frauen im Jahr 2025 vorbereitete) belegte mit einem halben Punkt Rückstand den zweiten Platz.

Goryachkina gewann dann auch das dritte Turnier der Serie, das im Februar in Monaco stattfand. Zwar war sie nicht so dominant wie in Kasachstan, aber sie setzte sich in einem Dreikampf um den ersten Platz mit Batkhuyag Munguntuul und Koneru Humpy durch. Damit übernahm Goryachkina die alleinige Führung in der WGP.

Über die Grand-Prix-Serie der Frauen

Die FIDE Women's Grand Prix (WGP) Serie 2024-25 ist eine der wichtigsten Serien im internationalen Frauenschachkalender. In ihrer siebten Saison dient sie als einer der entscheidenden Wege zum Kandidatenturnier der Frauen.

Die Veranstaltung umfasst sechs Turniere, die in verschiedenen Ländern ausgetragen werden: Georgien, Kasachstan, Monaco, Zypern, Indien und Österreich.

Das Punktesystem ist so konzipiert, dass nicht nur der Turniersieg, sondern auch die Kontinuität zwischen den Turnieren gefördert wird. Jeder Spieler hat das Recht, an drei der sechs Turniere der Serie teilzunehmen.

Die Veranstaltung ist Teil des Weltmeisterschaftszyklus der FIDE, und die beiden besten Spielerinnen der WGP qualifizieren sich für das Kandidatenturnier der Frauen 2026. Die Siegerin des Kandidatenturniers wird die Herausforderin der amtierenden Weltmeisterin Ju Wenjun, die ihren Titel im Jahr 2025 erfolgreich gegen Tan Zhongyi verteidigt hat.

Über das Grand-Prix-Turnier der Frauen in Österreich

Women's Grand Prix Austria 2025

Das Turnier findet in Großlobming, Steiermark, statt.

  • Termine: 5. bis 15. Mai (die Spiele beginnen am 6. Mai)
  • Regeln: Zehn Spieler spielen ein Rundenturnier (9 Runden). Die Zeitkontrolle beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, gefolgt von 30 Minuten für den Rest der Partie mit einer Erhöhung von 30 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug.
  • Preisgeld: 120.000 €, verteilt auf 10 Teilnehmer je nach Platzierung (siehe vollständiges Reglement)

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