Grand Prix: Vachier-Lagrave schlägt Topalov

von André Schulz
16.07.2019 – Zum Auftakt des Viertelsfinales gab es beim Grand Prix in Riga gestern drei Remis und eine Entscheidung. Veselin Topalov unterlag Maxime Vachier-Lagrave in einer bunten Partie und ist heute im Zugzwang. | Fotos: Niki Riga für Worldchess (Dana Reizniece-Ozola macht den ersten Zug).

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Der zweite K.o.-Grand Prix der FIDE-Geschichte, in Riga ausgetragen, ging gestern in die zweite Runde, das Viertelfinale. Acht Spieler waren aus der vorherigen Runde als Sieger hervorgegangen, in großer Zahl erst nach der Schnell- und Blitzschachrunde, nachdem zuvor in den regulären Partien doch übermäßig viel remis gespielt wurde.  Auch das Viertelfinale startete mit drei Partien ohne Entscheidung. In einer der Partien gab es aber doch eine Vorentscheidung.

Die Bühne

Die enttäuschendste Partie lieferten sich Sergey Karjakin und Wesley So. Sie endete schon nach 17 Zügen in einer Russischen Verteidigung ohne Sieger mit Hilfe einer Stellungswiederholung.

Jan Krzsyszof Duda und Shakhriyar Mamedyarov setzten immerhin eine richtige Partie in Gang, verhakten dann aber ihre Bauern im Endspiel so sehr ineinander, dass ihnen das Weiterspielen sinnlos erschien.

 

Remis

Alexander Grischuk versuchte in seiner Partie gegen Yu Yangyi mit Hilfe eines Bauernopfers zum Angriff zu kommen. Mehr als Materialrückgewinn brachte der Angriff aber nicht ein, und so stand auch hier am Ende die völlige Neutralisation der Kräfte.

 

Remis

Eine sehr lebendige Partie lieferten sich dafür Veselin Topalov und Maxime Vachier-Lagrave. Hier hatte der Bulgare mit Weiß in der Najdorf-Variante eine Figur "ins Geschäft gesteckt" und spielte auf Angriff.

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Weiß zog 13.Dd2 und Schwarz nahm das Angebot mit 13...e5 14.Sf5 exf4 15.Lxf4 Se5 an. Topalov bewegte sich danach lange auf der Kante zwischen "Angriff" und "vielleicht nicht ganz genügende Kompensation". 

Topalov-Vachier Lagrave

Einige Züge später transformierte Schwarz das Materialverhältnis in eine Mehrqualität und vereinfachte die Partie durch Tausch.

 

21... Sxe4 22.fxe4 Lxe4+ 23.Ka1 Lxh1 24.Txh1 Lg5 25.Sd5 Lxf4 26.Dxf4 Da7. Nach dem Damentausch kämpfte Schwarz noch lange ums Remis, doch vergeblich.

 

Hier kann man mit mit dem unüberlegten 57... Txg3 58. Kxg3 Sxe4 eine Figur gewinnen, nicht aber die Partie, weil der weiße h-Bauer gefährlich wird. Deswegen spielte Vachier-Lagrave auch 57... Sxe4 und Weiß gab auf.

Karjakin – So 1/2-1/2
Duda – Mamedyarov 1/2-1/2
Grischuk – Yu Yangyi 1/2-1/2
Topalov – Vachier-Lagrave 0-1

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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