Als die vier Spielorte der Grand Prix Serie bekannt gegeben wurden und klar war, dass einer der Spielorte Hamburg sein würde, fragten viele Hamburger Sportjournalisten, welcher deutsche Spieler denn dabei sein würde. Keiner, lautete die Antwort.
Normalerweise wird der Ausrichter eines großen Turniers der FIDE mit einem Ausrichterfreiplatz belohnt. Hier war das nicht der Fall. Worldchess und FIDE haben das Turnier in Hamburg sowieso mit eigenen Kräften organisiert, wenn auch in Kooperation mit den lokalen Organisationen, waren also nicht besonders verpflichtet. Trotzdem hätte es der öffentlichen Aufmerksamkeit gut getan, wenn ein deutscher Spieler dabei gewesen wäre. Das gilt natürlich generell für das deutsche Spitzenschach.
Fakt ist: Seit Robert Hübner, vielleicht mit Abstrichen seit Eric Lobron, gibt es keinen deutschen Spitzenspieler, der im Kreis der ganz Großen mitspielen kann. Arkadij Naiditsch tat es ansatzweise, wechselte dann aber in den aserischen Verband. Die deutsche Nummer eins, Dieter Nisipeanu, hat in Rumänien Schach gelernt, ist zwar immer für eine positive Überrschung gut, gehört aber nicht zur absoluten Weltspitze.
Wie kommt das, fragt Ulrich Stock und besuchte Björn Lengwenus, der passionierter Schachspieler ist, als Co-Autor von Fritz&Fertig dort sein pädagogisches Talent einbrachte und seit einiger Zeit Schulleiter einer Hamburger "Eliteschule des Sport" ist.
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