Grand Swiss: Großes Spektakel startet am Mittwoch

Das Isle of Man Open hatte sich dank eines großzügigen Preisfonds, für den vor allem die auf der Insel lebende Familie Scheinberg verantwortlich war, zu einem der bestbesetzten Open im internationalen Schachkalender entwickelt. 2019 wurde das Turnier noch einmal zusätzlich aufgewertet, nachdem die FIDE das Turnier als "Grand Swiss" zu einem der Qualifikationsturnier für ihr Kandidatenturnier erklärte. Wang Hao und Fabiano Caruana belegten bei der ersten Auflage 2019 die ersten beiden Plätze, die zur Teilnahme am Kandidatenturnier berechtigten. Da Caruana als Verlierer des Weltmeisterschaftskampfes von 2018 ohnehin qualifiziert war, rückte Kirill Alexeenko als Drittplatzierter nach. Das Kandidatenturnier in Jekaterinburg wurde dann infolge der Pandemie zu einem der längsten der Schachgeschichte, denn es musste nach dem ersten Umgang 2020 wegen der Corona-Pandemie für ein Jahr unterbrochen werden und konnte erst 2021 fortgesetzt werden.

Auch das Grand Swiss konnte 2021 nicht so gespielt werden, wie es eigentlich geplant war. Wegen strikter Einreisevorschriften auf die Isle of Man, ebenfalls noch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie wurde das Turnier von der isle of Man nach Riga verlegt. Dort fand auch erstmals ein Grand Swiss der Frauen statt, da die FIDE inzwischen den WM-Zyklus der Frauen an die Regeln des offenen WM-Zyklus angepasst hatte.

Alireza Firouzja und erneut Fabiano Caruana belegten im offenen Turnier am Ende die beiden Qualifikationsplätze für das Kandidatenturniere. Bei den Frauen wurde nur ein Platz vergeben, den Lei Tingjie als Siegerin erhielt.

Das ist Geschichte und die Corona-Pandemie auch und so kehrt das Grand Swiss nun an seinen Geburtsort zurück, nach Douglas auf der Isle of Man. Als offizielles Datum für die Durchführung des Grand Swiss und des Grand Swiss der Frauen wird der Zeitraum 23. Oktober bis 5. November angegeben. Die erste Runde findet aber erst am 25. Oktober statt.

Fast alles, was Rang und Namen im Profischach hat, reist an und will um die begehrten zwei Plätze für das Kandidatenturnier bzw. das Kandidatenturnier der Frauen mitspielen. Etwas Preisgeld gibt es auch noch zu gewinnen. Im offenen Turnier umfasst der Preisfonds 460.000 USD. Im Frauenturnier stehen 140.000 USD zur Verteilung an. Der erste Preis beträgt 80.000 USD bzw. 25.000 USD.

Vom 25. Oktober bis 5. November wird an jedem Tag eine Runde gespielt, elf Runden insgesamt. Am Dienstag, den 31. Oktober, erhalten die Spieler einen Ruhetag. Als Rundenbeginn gibt die FIDE 14.30 an. Das ist vermutlich Ortszeit und entspricht 15.30 MESZ. Die letzte Runde beginnt eine halbe Stunde früher. 

Zeitplan

Im offenen Grand Swiss nehmen 114 Spieler teil, von denen 22 Spieler eine Wertungszahl über 2700 aufweisen. Der aktuelle Weltranglistenzweite Fabiano Caruana führt die Setzliste nach Elo an. Die meisten Topspieler sind am Start, aber nicht alle. Magnus Carlsen, der keine Lust mehr auf Weltmeisterschaftswettkämpfe hat, fehlt. Der amtierende Weltmeister Ding Liren spielt natürlich auch nicht mit und Ian Nepomniachtchi ist als Verlierer des letzten WM-Kampfes schon für das Kandidatenturnier qualifiziert. Aber auch Spieler aus dem oberen Bereich der Weltrangliste wie Wesley So, Sergey Karjakin, Leinier Dominguez oder Teimour Radjabov nehmen nicht teil.

Mit Praggnanandhaa hat sich einer der jungen Spieler schon über den World Cup für das Kandidatenturnier qualifiziert. Vielleicht gelingt es noch einem weiteren Nachwuchs-Großmeister. Alireza Firouzja ist immer noch der weltbeste Junior und einer der Kandidaten für einen vorderen Platz. Aber auch Gukesh, Abdusattorov und Vincent Keymer stehen im engeren Kreis. Die deutsche Nummer eins nimmt schon Platz 13 in der Elosetzliste ein und keymer hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er bei solchen Open gut mitspielen kann.

Aber auch sonst ist das Turnier aus deutscher Sicht besonders interessant. Der Deutsche Schachbund ist nämlich mit nicht weniger als acht Spielern in diesem erlesenen Kreis vertreten. Außer Vincent Keymer bewerben sich Alexander Donchenko, Matthias Blübaum, Rasmus und Frederik Svane, Dmitrij Kollars, Niclas Huschenbeth und Dennis Wagner um einen guten Platz, möglichst weit vorne.

Und wenn man möchte kann man auch noch Dietmar Kolbus hinzurechnen. Der Sponsor der früheren Bundesligamannschaft aus Trier startet allerdings unter der Flagge des Gastgebers und hat einen Ausrichter-Freiplatz erhalten.

Am Frauenturnier nehmen 50 Spielerinnen teil. Auch hier werden nun zwei Plätze für das nächste Kandidatinnenturnier vergeben. Elisabeth Pähtz, die vor zwei Jahren in Riga Zweite wurde, und Dinara Wagner vertreten als Achte und Elfte die Farben des Deutschen Schachbundes. Aleksandra Goryachkina führt die Setzliste an.

Die Familie Scheinberg und die FIDE haben vereinbart, das die Familie noch mindestens bis 2026 das Sponsoring des Turniers fortsetzten wird.

Teilnehmerliste offenes Turnier

Teilnehmerliste Frauenturnier

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FIDE announces long-term cooperation with the Scheinberg family...