Mit zahlreichen Interviews und Gesprächsausschnitten gibt Fry einen Einblick in das damalige Turniergeschehen und die Atmosphäre der damaligen Olympiade. Im offenen Turnier gewann in Thessaloniki die Sowjetunion, die mit Garry Kasparow (8,5/10), Anatoly Karpov (8.0/10), Artur Jussupow (6.0/10), Alexander Beliavsky (7.0/10), Jaan Ehlvest (4,5/7) und Vassily Ivanchuk (6,5/9) an den Start ging, und alle anderen Mannschaften weit hinter sich ließ. Sie holten insgesamt 40,5 Brettpunkte und lagen so am Ende ganze 6 Brettpunkte vor England und den Niederlanden, die jeweils auf 34,5 Brettpunkte kamen.
Die DDR und die Bundesrepublik Deutschland teilten sich mit je 32 Brettpunkten die Plätze 17 und 18.
England spielte mit Nigel Short, Jonathan Speelman, John Nunn, Murray Chandler, Jonathan Mestel und William Watson, und diese Mannschaft steht auch im Mittelpunkt der Dokumentation. Aber dennoch lässt Fry auch Prominente wie Garry Kasparov oder Anatoly Karpov zu Wort kommen, die man hier in jugendlicher Frische bewundern kann.
Eine Sensation der Olympiade in Thessaloniki war die ungarische Frauenmannschaft, die auch scherzhaft "Polgarien" genannt wurde, denn mit Zsuzsa, Judit und Sofia Polgar waren alle drei Polgar-Schwestern dabei. Die Vierte im Team war Idliko Madl. Die noch jungen Schwestern und Idliko Madl konnten mit dem Druck der Aufmerksamkeit jedoch sehr gut umgehen und verwiesen die favorisierte Mannschaft aus der Sowjetunion auf den zweiten Platz. Ungarn holte 33 Brettpunkte, die Sowjetunion einen halben Punkt weniger, 32,5.
Erfolgreichste Punktesammlerin der Ungarinnen war die damals erst 12-jährige Judit Polgar, die mit 12,5 aus 13 auf ein fast perfektes Ergebnis kam.
Doch in Frys Dokumentation sind die Ergebnisse letztlich zweitrangig. Fry, der ein leidenschaftlicher Schachspieler ist, und in zahlreichen Artikeln und in vielen seiner Bücher über Schach geschrieben hat, geht es vor allem darum, die Atmosphäre der Schacholympiade einzufangen und mit Ironie und mildem Spott ein Porträt der vielen bunten und schillernden Charaktere zu zeichnen, die in Thessaloniki dabei waren. Und natürlich auch der Frage nachzugehen, was Schach so faszinierend macht.
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