Grischuk gewinnt Moskauer Blitzmeisterschaft im Muzeon-Park

von ChessBase
31.08.2009 – Die Moskauer Blitzmeisterschaft - gesponsert von der Zeitung “Vechernyaya Moskva” (Moskauer Abend) - findet traditionell im Freien im Muzeon-Park statt. Am Sonntag war es wieder so weit. Die besten Blitzspieler der Stadt, mit einigen Ausnahmen, versammelten sich in der Nähe der Park-Skulpturen und spielten um die Meisterschaft. Als Favoriten gingen Alexander Morozevich, Alexander Grischuk, Dimitry Jakovenko und der Neu-Moskowite Sergey Karjakin (Bild: Karjakin, von Kunst umringt) ins Rennen. Die Meisterschaft wurde dann zum Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Grischuk und Morozevich. Mit einem halben Punkt Vorsprung ging Grischuk in die letzte Runde- und verlor seine Partie. Wie Grischuk dann aber doch Blitzmeister wurde, verrät Misha Savinov in seinem umfangreichen Bildbericht. Moskauer Blitz-Who-is-who...

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Grischuk mit Glück und Können Moskauer Blitzmeister
Von Misha Savinov


Der Eingang zum Muzeon im Saruman -Stil


Peter der Große monumental


Lenin und Marx


Kreative Athmosphäre

Das Teilnehmerfeld der traditionsreichen Moskauer Blitzmeisterschaft, die schon seit Jahrzehnten von der Zeitung “Vechernyaya Moskva” (Moskauer Abend) gesponsert wird, war wie üblich extrem stark besetzt. Zu den üblichen Verdächtigen Grischuk und Morozevich gesellte sich der Neu-Moskauer Sergey Karjakin, sowie die Geheimfavoriten Jakovenko, dessen Elo-Zahl schwindelnde Höhen erreicht hat, und Malakhov, der immer ein schwerer Gegner ist.


Malakhov vs. Riazantsev


Alexander Morozevich und Alexander Bakh


Dmitry Jakovenko, wie man ihn kennt


Sergey Shipov nahm lieber als Journalist teil, als selber zu spielen


Morozevich schut sich bei den Hobbyspielern um


Der neue Moskowite

Durch Abwesenheit glänzten Vlad Tkachiev (er spielte in Indien klassisches Schach), Ian Nepomniatchchi (Grund unbekannt) und Sergey Shipov (der dem Presseturnier den Vorzug gab). Alexandra Kosteniuk spielte im Hauptfeld und überließ das Frauenturnier der jüngeren Generation. Der erste Platz ging da an Valentina Gunina, dahinter folgten Darja Charochkina und Alina Kashlinskaya – alles drei noch keine 20.

Wie der Zufall es wollte, wurde die entscheidende Partie in der ersten Runde gespielt. Alexander Grischuk traf auf Alexander Morozevich. Ich habe die Partie nicht gesehen, aber Morozevichs langjähriger Freund und Sekundant Vladimir Barsky meinte, “Sasha war noch nicht wach”. Wie auch immer, ein guter Start für Grischuk. Und am Ende trennte die beiden nur ein halber Punkt.


Nikolay Vlassov qualifizierte sich


Zvjaginsev and Kobalia

Sergey Karjakin startete mit fünf Siegen und einem Remis sehr gut ins Turnier. Doch in der siebten Runde wurde er durch die ruhige Macht gestoppt – Vladimir Malakhov. Malakhov hatte Schwarz, kam aber dennoch zu einer besseren Stellung, die schnell zu einem besseren Endspiel wurde.


Eines der Schlüsselspiele: Karjakin-Malakhov (0-1)

Grischuk meinte, das einzige Problem für Malakhov in solchen Stellungen sei es, sich das Lachen über den Gegner zu verkneifen, der den hoffnungslosen Widerstand hartnäckig fortsetzt. Schwarz wickelte in ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern ab, aus dem jedoch schnell zwei wurden, worauf Karjakin aufgab.


Evgeny Vasiukov


Grischuk trifft auf Kastanieda


Vorobiov gegen Jakovenko, Anatoly Bykhovsky schaut zu

 



Grischuk vernichtet Vorobiov und übernimmt Führung


Malakhov erledigt Karjakin

In den Runden sechs bis zehn übernahm Grischuk mit fünf Siegen in Folge die Führung.


Grischuk und Dragomaretsky


Malakhov vs. Morozevich


"Kann ich das gewinnen?" (Nein, es wurde remis)


Amonatov vs. Zvjaginsev


Morozevich in Aktion (Irgendwo da unten)


"Kann ich das gegen Najer gewinnen?" ("Auf jeden Fall kann ich ihn über die Zeit heben!")


Der legendäre Blitzspezialist Pavel Dvalishvili kiebitzt


Der einzige Spieler, dem es Spaß macht, gegen Malakhov zu spielen



Denis Bilunov, der Chef von kasparovchess.com und kasparov.ru


Grischuk vs. Karjakin (remis)


Solides Spiel von beiden Seiten


Anatoly Karpov wird interviewt


Oleg Pervakov, einer der weltbesten Schachkomponisten, nahm am Turnier für ungeratete Journalisten teil





Blick aufs Turnier


Najer vs. Kosteniuk



Alexandra


Großer Kampf: Jakovenko-Grischuk (0-1)


Vasiukov vs. Savchenko


Karjakin vs. Kobalia: Irgendwie überlebte Sergey in völlig hoffnungsloser Stellung




Vorletzte Runde: Grischuk-Kosteniuk 1-0 (Zeit)


Karpov beobachtet Vasiukov

Er spielte in klassischer Manier, machte das, was die Stellung verlangte und hütete sich davor zu überziehen – war die Stellung remis, akzeptierte Alexander das Unentschieden. Allerdings stand er um den 40. Zug herum meistens auf Gewinn. Grischuk ist einfach zu stark für einen 2650-Schnitt...

Nach der elften Runde lag Grischuk mit eindrucksvollen 9,5 aus 11 in Führung, während sich Morozevich und Karjakin mit je 9 Punkten die Plätze zwei und drei teilten. In der 17. Runde verloren beide Verfolger ihre Partien, während Grischuk gewann und seinen Vorsprung so auf 1,5 Punkte ausbauen konnte. In Runde 18 gewann Morozevich dann gegen Karjakin, während es Grischuk nicht gelang, gegen Dlugy zwei Mehrbauern in einen vollen Punkt zu verwandeln (Remis).


Max Dlugy

In Runde 19 gab der Tabellenführer ein weiteres Remis ab, wohingegen Morozevich und Karjakin beide gewannen. So lagen die beiden Alexanders mit einem halben Punkt Abstand voneinander an der Spitze. Runde 20: Grischuk gewinnt gegen Kosteniuk, Morozevich gewinnt gegen Savchenko.


Das Wettrennen Grischuk gegen Morozevich - Letzterer liegt einen halben Punkt hinten
 

Dann kam es zur letzten und entscheidenden Runde: Morozevich hatte Weiß gegen Jakovenko, Grischuk Schwarz gegen Amonatov.

Ich habe Grischuks Partie verfolgt. In einem Caro Kann stand Weiß etwas besser, bis Schwarz um den 30. Zug herum ein schwerer Fehler unterlief. Amonatov gewann einen Bauern und holte schließlich trotz flatternder Nerven im Damenendspiel den Punkt.


Schlussrunde: Amonatov-Grischuk 1-0

Doch als Grischuk aufgab, hatte er das Turnier bereits gewonnen! Morozevich stand gegen Jakovenko zunächst besser, aber als Dmitry ausgleichen konnte, übersah Moro eine einfache Gabel, die ihn einen Turm kostete – er gab sofort auf.


Zum Glück für Grischuk schlug Jakovenko Morozevich

So verhalf Jakovenko seinem Freund Grischuk zum Gewinn des zweiten Samowars der Moskauer Blitzmeisterschaft.


Schiedsrichter

Es gab eine ganze Reihe zusätzlicher Veranstaltungen – Frauen-, Veteranen-, Jugend-, Presseturniere usw.


Das Frauenturnier


Sergey Shipov ist der stärkste Blitzer unter den Journalisten

Außerdem gab es einen Lyrikwettbewerb, bei dem alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein signiertes Exemplar von Alexandra Kosteniuks neuem Buch erhielten. Das Wetter war großartig und viele Leute (darunter auch ich) kamen mit ihren Kindern, was zu einer insgesamt sehr entspannten Atmosphäre beitrug. Es war ein schöner Sommersonntag.


Viele Zuschauer


Spaziergang durch die Figuren


Katze


Frieden

Endstand:

Grischuk – 17 aus 21, Morozevich und Karjakin – beide 16,5, Kobalia und Malakhov – beide 14, Savchenko und Jakovenko – beide 13, Amonatov und Riazantsev – beide 12,5, Dlugy – 11,5, Korotylev – 11, Najer und Zvjaginsev – beide 10,5, Dragomaretsky – 10, Grachev – 9, Vlassov – 8,5, Kalinichev und Kastanieda – beide 6, Kosteniuk, Mesropov und Vorobiov – jeweils 5, Vasiukov – 4.


Die Pokale


Tabellen:



 

 

Siegerehrung:




Dritter Preis für Karjakin


Zweiter Preis für Morozevich


Grischuk ist Erster


Die Sieger





Sieger mit Karpov

 

 

 

 


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