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Großes Kino in der Bundeskunsthalle
Text: André Schulz
Bilder: Wolfgang Rzychon, André Schulz, Frederc Friedel
Die erste Partie des Wettkampfes um die Schachweltmeisterschaft zwischen Viswanathan Anand und Vladimir Kramnik endete remis und war auch nicht besonders ereignisreich - trotzdem kamen die zahlreichen Zuschauer - darunter viel Schachprominenz - und die ebenso zahlreich erschienene Presse im ausverkauften Forum der Bundeskunsthalle in den Genuss einer großen Inszenierung.
Das Pressecenter füllt sich
Olaf Heinzel von der UEP
Eric van Reem und Dirk Jan ten Geuzendam
Rolf Behovits als Pressedompteur
Klaus Bischoff, Dr. Helmut Pfleger und Bodo Schmidt
GM Alexandre-Igor Nataf bei der Analyse mit Brett
Noch ist die Bühne leer
Die Spannung steigt
Prof. Robert von Weizsäcker und OB Bärbel Dieckmann
Josef Resch erläutert Werner Müller die Inszenierung
Die Eröffnung der Weltmeisterschaft fand eine halbe Stunde vor dem Beginn der ersten Partie statt. Nach der Begrüßung durch den Event-Direktor der Bundeskunsthalle Stephan Andrae und dem UEP-Präsidenten Josef Resch wurden die Spieler aufgerufen und unter Applaus der Zuschauer begrüßt.
Josef Resch mit Miss Gazprom und Miss Evonik
Nachdem die beiden Spieler schon auf ihren Sitzen Platz genommen hatten - Anand vor den schwarzen, Kramnik vor den weißen Steinen - hielt der Ehrenpräsident der FIDE Florencio Campomanes die letzte Rede.
Schließlich wurden, wie das bei großen internationalen Sportveranstaltungen üblich ist, die Nationalhymnen der beteiligten Spieler gespielt.
Sogar die FIDE hat eine eigene Hymne, die ebenfalls zum Vortrag kam. Dann ging es endlich los.
Körpersprache: Anand zufrieden
Game over
Evonik-Chef Werner Müller machte den
symbolischen ersten Zug, der wegen zahlreicher Fotografenwünsche reichlich mehr
Zeit in Anspruch nahm, als das sonst beim ersten Zug üblich ist. Und weil
Kramnik dem Konzernchef des Sponsors zuvor seinen beabsichtigten ersten Zug
verraten hatte, konnte 1.d2-d4 auch sogleich für die folgende Partie verwendet
werden.
Anand antwortete mit dem Slawischen Damengambit, wonach Kramnik nicht eine der
Hauptvarianten spielte, sondern in die als eher zahm geltende Abtauschvariante
überleitete. In der Folge opferte Anand einen Bauern, erhielt jedoch genügend
Kompensation und nach drei Stunden endete die Partie trotz eifriger Bemühungen
der Kommentatoren Helmut Pfleger und Klaus Bischoff remis.
"Wer hat denn Remis angeboten?", wurde auf der folgenden Pressekonferenz gefragt. "Eigentlich die Stellung", meinten die beiden Spieler unisono.
Kramnik, Bischoff, Anand
"Wenn keiner einen Fehler macht, wird die Partie remis."
"Ich wollte mit Lg6 das Feld b1 unter Kontrolle halten."
Florence lächelt für Evonik
Zuschauer
Eine eher ruhige Partie mit einem Remis als Ergebnis ist bei Wettkämpfen ein Erfolg für den Schwarzspieler. Heute hat Kramnik wohl erst mal geschaut, was Anand mit Schwarz spielen will und hat sich den Gegner quasi "für die nächste Partie erstmal zurecht gelegt" (falls dieser dort das gleiche spielt). Morgen ist aber erst einmal Anand mit den weißen Steinen im Anzugsvorteil.
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