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In der Folge 487 "Die kleine Schachspielerin" der NDR-Kultserie "Großstadtrevier" lesen Harry Möller und Nils Sanchez auf dem Kiez das verstörte Mädchen Lena auf. Sie nehmen sie mit auf die Wache, doch das Mädchen will nicht verraten, was passiert ist. Als Daniel Schirmer mit einem Kollegen auf der Wache Schach spielt, stellt sich heraus, dass die zwölfjährige Lena ausgesprochen viel von diesem Spiel zu verstehen scheint.
Während Lena über die Schachpartie spricht, entdeckt Harry Möller Blutflecken auf ihrem T-Shirt. Ein spannender Fall, in dem hohle Schachfiguren eine Rolle spielen, beginnt.
Für die Dreharbeiten stellte der Hamburger SK von 1830 sein Vereinsheim in Eilbek zur Verfügung. Dort wurde ein Schild des fiktiven Schachvereins "Arbeiterschachklub St. Pauli von 1926 e.V." angebracht - St. Pauli, weil die meisten Folgen des Großstadtreviers auch etwas mit dem Hamburger Kiez zu tun haben.
In Hamburg gibt es 40 Schachvereine und tatsächlich auch einen in St. Pauli. Das ist die Schachabteilung des FC St. Pauli, die nach dem Krieg 1949 gegründet wurde. Den Fußballclub gibt es schon seit 1910. Die Schachabteilung des FC St. Pauli ist inzwischen nach dem Hamburger Schachklub von 1830 der größte Schachverein in Hamburg. Die erste Mannschaft spielt in der 2. Bundesliga Nord, mit dem polnischen Großmeister Bartosz Socko an Brett eins. Seine Frau Monika Socko, die beste Schachspielerin in Polen, spielt ebenfalls in der Mannschaft mit. Im letzten Jahr wurde St. Pauli in der zweiten Liga Fünfter. In der Südtribüne des schmucken Millerntorstadions haben die Schachspieler ein geräumiges Klublokal mit Anschluss an die Fußballer.
Aber wie war denn das mit dem Schach in St. Pauli? Gab es vielleicht wirklich einen Arbeiterschachverein von 1926? Angeregt durch die Meldung über die Dreharbeiten zum Großstadtrevier hat der Frankfurter Schachhistoriker Hans Dieter Post sein Zeitungsarchiv durchforstet.
Einen Hinweis auf einen Arbeiterschachklub in St. Pauli hat er nicht gefunden, nicht in den einschlägigen Schachzeitschriften oder der Deutschen Arbeiter Schachzeitung, auch keine Adresse eines Vereins oder von Funktionären oder Schachspielern in Ranneforths Schachkalender. Aber Hinweise auf andere Schachklubs und Schachaktivitäten in St. Pauli vor dem Krieg gab es schon.
Hans Dieter Posts Fundstücke:
Aus der Wiener Schachzeitung 1899, S.84, Ein Hilferuf bis nach Wien
DWS 1899, Die St.Pauli Avant Garde oder Echte "Vorkämpfer"
DSZ 1900, S.138, Julius Dimer, Lehrer in St.Pauli
Schach Echo und DSZ 1940, St.Pauli vor Kiel
Nun aber zurück zum Arbeiterschachklub von 1926, zum Glück erfunden, denn dort geht es nicht mit rechten Dingen zu:
Großstadtrevier: Die kleine Schachspielerin in der Mediathek...
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