EM 2022: Der Sieger, Matthias Blübaum, kommentiert! „Special“ zur FIDE-WM 1997. Neue Video-Reihe von Jan Markos: “Praxistipps für Turnierspieler“. Eröffnungsvideos von Sokolov, Rogozenco und Marin. 10 Eröffnungsartikel mit Ideen für Ihr Repertoire u.v.m.
Dorian Rogozenco stellt ein Bauernopfer gegen Grünfeld-Indisch vor, das auch der neue Europameister, Matthias Blübaum, erfolgreich anwandte. Ivan Sokolov ist in der Ragosin-Variante auf die Neuerung 8...h5 gestoßen, die er in diesem und dem kommenden CBM ausführlich prüft. Und Mihail Marin erläutert, warum er in der Slawischen Verteidigung nach 5...Lf5 die Replik 6.Se5 nicht mehr fürchtet.
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 7.Sf3 c5 8.Lb5+
Dem neuen Europameister, Matthias Blübaum, gelang in seiner Partie gegen Velimir Ivic mit einer relativ neuen Idee gegen die Grünfeld-Indische Verteidigung ein wichtiger Sieg auf dem Weg zum Titelgewinn. Diese Partie lieferte für unseren Autor den Anstoß, sich die Variante einmal genauer anzusehen. In seiner Videoanalyse geht Rogozenco zunächst auf einige grundlegende Konzepte beider Seiten und anschließend auf die konkreten Varianten – beginnend mit den drei schwarzen Antwortzügen 8…Ld7, 8…Sd7 und 8…Sc6 ein. Letzteres ist schon deshalb der Hauptzug, da Schwarz nur so überhaupt die Chance hat, den Druck auf den weißen Bauern auf d4 aufrecht zu erhalten. Nach 9.0-0 0-0 10.Lxc6 bxc6 ist 11.Dc2 eine neue Idee, die es Schwarz erheblich erschwert, Gegenspiel zu bekommen. Weiß opfert einen Bauern, doch dafür muss Schwarz seinen schwarzfeldrigen Läufer geben. Nach den Zügen 11…cxd4 12.cxd4 Lg4 13. Se5 Dxd4 14.Lb2 Db6 15.Tab1 Lxe5 16. Lxe5 kommt „die Hauptstellung dieser ganzen Variante“ aufs Brett. „Weiß hat immer gute Kompensation, und das weiße Spiel ist außer Gefahr. Nur Schwarz ist in Gefahr, und nur wenn er sehr gut vorbereitet ist, hat er Chancen, ein Remis zu erreichen.“
Grünfeld-Indisch (Ausschnitt aus CBM #208)
Gesamtspielzeit in CBM #208: 22:00
1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 Sf6 4.cxd5 exd5 5.Lg5 Lb4 6.e3 h6 7.Lh4 g5 8.Lg3 h5
Die Ragosin-Variante gehört zu den Klassikern im Damengambit. Und trotzdem sind auch hier noch überraschende Neuerungen möglich! So stieß Ivan Sokolov kürzlich in einer Partie von einem Open auf Menorca auf den Zug 8…h5. Der Vorstoß des h-Bauern ist für dieses Abspiel nicht ungewöhnlich, doch die normale Fortsetzung von Schwarz lautet hier 8… Se4 und erst dann wird ggf. der Randbauer in Bewegung gesetzt. Wo also liegen die Unterschiede? Zunächst einmal bietet 8…h5 den praktischen Vorteil, die Möglichkeiten von Weiß einzugrenzen – nach 8…Se4 stehen Weiß dagegen eine Reihe aussichtsreicher Alternativen zur Verfügung. Sokolov hat seine Analysen in zwei Teile aufgegliedert: In CBM #208 untersucht er die Fortsetzungen 9.f3, 9.Le5, Db3, Da4+ und 9.h3. In der kommenden Aussage wird er sich auf den Hauptzug 9.h4 konzentrieren.
Damgengambit Ragosin-Variante (Teil I) (Ausschnitt aus CBM #208)
Gesamtspielzeit in CBM #208: 24:11
1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 dxc4 5.a4 Lf5 6.Se5 Sbd7 7.Sxc4 Sb6
Die klassische Slawische Verteidigung mit 5...Lf5 zeichnet sich durch hypermodernes Spiel aus, da Schwarz das Zentrum seinem Gegner überlässt, um es selbst mit seinen aktiven Figuren effektiv unter Druck zu setzen. Mihail Marin ist schon seit langer Zeit vom Charakter der Slawischen Verteidigung in den Bann gezogen, hat sie aber selbst bislang nie mit Schwarz gespielt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist der Zug 6.Se5, der eine Einladung zu sehr langen forcierten Varianten darstellt – was nicht jedermanns Geschmack ist. Marin zeigt ausgehend von der Partie Aronian-Rapport vom Superbet-Turnier in Bukarest 2022, dass Schwarz das Spiel mittels 6…Sbd7 7.Sxc4 Sb6 8.Se5 a5 positionell halten und so lange theoretische Varianten vermeiden kann. Die Partie zeigt zudem ein paradoxes Manöver des weißfeldrigen Läufers, der seine Nützlichkeit auf verschiedenen Bereichen des Brettes nacheinander unter Beweis stellt.
Slawisch mit 4.Sc3 dxc4 5.a4 Lf5 6.Se5 Sbd7 7.Sxc4 Sb6 (Ausshnitt aus CBM #208
Gesamtspielzeit in CBM #208: 24:50
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Nach seiner Untersuchung des Londoner Systems gegen Königsindisch im CBM 207 verteidigt Tanmay Srinath in dieser Ausgabe seine Lieblingseröffnung mit Weiß gegen einen überaus kämpferischen Ansatz von Schwarz: 1.d4 Sf6 2.Lf4 c5, was sofort zu scharfem und zweischneidigem Spiel führt. Nach 3.d5 b5!? empfiehlt der Inder das unternehmungslustige Bauernopfer 4.e4!
Dorian Rogozenco stellt ein Bauernopfer gegen Grünfeld-Indisch vor, das auch der neue Europameister erfolgreich anwandte. Ivan Sokolov ist in der Ragosin-Variante auf die Neuerung 8...h5 gestoßen, die er in diesem und dem kommenden CBM ausführlich prüft. Und Mihail Marin erläutert, warum er in der Slawischen Verteidigung nach 5...Lf5 die Replik 6.Se5 nicht mehr fürchtet.
Dorian Rogozenco: Grünfeld-Indisch
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 7.Sf3 c5 8.Lb5+
Ivan Sokolov: DG Ragosin-Variante (Teil I)
1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 Sf6 4.cxd5 exd5 5.Lg5 Lb4 6.e3 h6 7.Lh4 g5 8.Lg3 h5
Mihail Marin: Slawisch
1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 dxc4 5.a4 Lf5 6.Se5 Sbd7 7.Sxc4 Sb6 8.Se5 a5
CBM #208 deckt mit 10 Eröffnungsartikeln wie gewohnt ein breites Spektrum ab:
Sergei Grigoriants: Englisch 1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Lb7 4.Ld3 f5
Petra Papp: Trompowsky 1.d4 Sf6 2.Lg5 c5 (Teil I)
Robert Ris: Sizilianisch Sweschnikow 11.c4 Sd4
Viktor Moskalenko: Franz. Vorstoßvariante 5...Sge7
Roven Vogel: Italienisch 3...Sf6 4.d3 Le7
Spyridon Kapnisis: Spanisch 5.d3 d6 6.c4
Alexey Kuzmin: Angenommenes DG 7.Te1
Lucian Miron: Schara-Hennig Gambit 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.cxd5 cxd4
Christian Braun: Katalanisch 7.Sa3
Krisztian Szabo: Nimzo-Indisch 4.Dc2 0-0 5.a3 Lxc3+ 6.Dxc3 d5 7.Lg5 c5
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