Gute Rendite: Aus 5 Pfund werden 735.000

von André Schulz
03.07.2019 – Kürzlich berichteten wie über eine wiederentdeckte Figur der Lewis Chessmen. Sie befand sich im Besitz eines Antiquitätenhändlers aus Edinburgh, der den Stein einst für 5 Pfund gekauft hatte. Nun wurde die Schachfigur bei Sotheby's versteigert und erzielte einen recht guten Erlös. Photos: Sotheby's

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Die Lewis Chessmen sind das berühmteste europäische Schachspiel. Sie wurden nach ihrem Fundort, der Insel Lewis der Äußeren Hebriden benannt. Der größte Teil der Steine befindet sich im British Museum, ein weiterer Teil im Schottischen Nationalmuseum. Die Figuren sind aus Walrossbein gefertigt und stammen aus Norwegen, wo sie vermutlich im 13. oder 14. Jahrhundert angefertigt wurden. Irgendwie kamen sie auf die Insel Lewis, wo sie am Strand von Uig nach einem Sturm im Sand versteckt entdeckt wurden.

1964 kaufte ein Antiquitätenhändler eine Schachachfigur zum Preis von 5 Pfund. Er fand die Figur sehr hübsch und verwahrte sie sorgfältig. Mit den Lewis Chessmen hat er sie allerdings nicht in Verbindung gebracht. Nach seinem Tod brachten die Erben den Stein zu Sotheby's, wo man sofort dessen Identität feststellte: Ein bisher unbekannter weiterer Stein aus dem Schachspiel der Lewis Chessmen. 

Nun kam der Stein zur Versteigerung und brachte einen recht ansehnlichen Erlös: Er wurde für sage und schreibe 735.000 Pfund verkauft. Bei einem Investment von 5 Pfund ist das sicher eine sehr ansehnliche Rendite. Wenn es noch mehr solcher vergessener Lewis Chessmen gäbe, könnte man jedem Investor nur dringend raten, sein Geld in Schachfiguren anzulegen. 


Es lohnt sich aber vielleicht doch, einmal in Edinburgh die örtlichen Antiquitätengeschäfte abzuklappern und nach Figuren aus Walrossbein zu fragen.

Die Erben der Lewis Schachfigur möchten übrigens den Namen des Antiquitätenhändlers, der die Lewis Schachfigur besaß, verständlicherweise nicht bekannt geben. Der frühere Inhaber von John Kay's Shop, dem einzigen Antiquitätenhändler in Edinburgh laut Google, wird es ja wohl nicht gewesen sein.

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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