Finale der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft 2017/2018
und Finalrunde des Dähnepokals in Leipzig
Ein gelungenes Finalwochenende in einer schönen Stadt
Am vergangenen Mittwoch reisten die ersten qualifizierten Spieler nach Leipzig mit dem Ziel „H4 Hotel Leipzig“, um sich zur Teilnahme an einem Schachturnier zu registrieren. Von Donnerstag bis Samstag fand in sieben Gruppen die Finalrunde der DSAM 2017/2018 sowie die Finalrunde des Dähnepokals statt. Insgesamt spielten über 350 Teilnehmer im H4-Hotel in den einzelnen Turnieren.
Blick in den Turniersaal
Das Org-Team um Dr. Dirk Jordan stellte wieder ein tolles Schach-Event zum Abschluss der aktuellen Saison auf die Beine. Mehrere Partien des Dähnepokal-Finales und mehrere Spitzenbretter der 7 Wertungsgruppen wurden live übertragen. Ergänzend zu den den Turnierpartien (jeweils 5 Runden) wurde ein sehr schönes Rahmenprogramm gestaltet („Schach total“).
Arne Bracker am ChessBase-Stand. Außerdem gab es eine Taktik-Challenge und ein ChessBase-Seminar
Neben einem Chessbase-Stand und einem großen Schach-Bücherstand gab es am Abschlusstag nach der 5. Runde einen Chessbase-Vortrag von Arne Bracker, ein tolles Uhren-Simultan mit Großmeister Lothar Vogt an 24 Brettern und als Höhepunkt anlässlich des diesjährigen Jubiläums einen sehr schönen unterhaltsamen und informativen Vortrag von dem deutschen „Lasker-Experten“ Dr. Michael Negele zum Thema „Lasker“.
Lothar Vogt beim Simultan
Lasker-Experte Dr. Michael Negele
Das Uhren-Simultan endete nach drei Stunden und spannenden Partien mit 13 Siegen, 7 Remispartien und 4 Niederlagen (davon auch welche wegen Zeitüberschreitung durch den GM) mit dem Gesamtergebnis 16,5:7,5.
Der Lasker-Vortrag war gespickt mit sehr vielen spannenden Zwischenfragen, Anekdoten und einem „Aufmerksamkeits-Test“ über die kompletten 90 Minuten. Es galt zu zählen, auf wie vielen Fotos der rund 60 Folien Lasker „rauchend“ zu sehen war. Nach reger Mitarbeit gab es als Belohnung für eine Hand voll Zuschauer sowie die „richtigen Zähler“ jeweils eine Sonderausgabe der Schachzeitschrift „Karl“.
Dirk Jordan begrüßt die Teilnehmer
Den Dähnepokal gewann erneut – es war bereits der 3. Pokalsieg in Folge – der junge starke IM und Bald-GM Hagen Poetsch. Zwischendurch rettete er sich in einer Partie mit Minusbauer in ein remisliches Turmendspiel und erreichte somit die Playoff-Blitzpartien, wo er sich dann souverän durchsetzen konnte. Die Finalbegegnung gegen IM Cliff Wichmann gewann er und brauchte nicht erneut zu blitzen.
Hagen Poetsch und Cliff Wichmann
In der A-Gruppe der Deutschen-Schach-Amateurmeisterschaft gewann der junge Frederik Svane (Bruder des GM Rasmus Svane) und qualifizierte sich somit für einen Platz bei der nächsten Deutschen Einzelmeisterschaft.
Weitere Informationen, zahlreiche Fotos und Berichte der DSAM und des Pokalfinales sind auf der ausführlichen Turnierseite (s.u.) zu finden.
Samstags Abends fand dann zum Abschluss noch ein sehr gutes Festbankett mit sehr guter Stimmung statt. Neben dem Organisations-Team waren auch Funktionäre des Deutschen Schachbundes angereist, insbesondere der neue Präsident Ullrich Krause war mit dabei. Bei einer kurzen Fragerunde auf der Bühne zog er ein positives Fazit seiner Tätigkeit als Präsident des DSB.
Etwas eingetrübt wurde der Abschluss, da aus brandschutztechnischen Gründen es diesmal keine Eisbomben mit Wunderkerzen gab, sondern der Nachtisch mit bunten Luftballons und Leuchtstreifen präsentiert wurde.
Viele der Spieler folgten der Empfehlung des Veranstalters und blieben eine weitere Nacht im Hotel, um am Sonntag tagsüber noch die Stadt Leipzig erkunden zu können, ganz ohne Schach.
Soweit die sehr guten Nachrichten. Abends im Zug wurde ich jedoch überrascht und war ein wenig schockiert und wütend über eine sehr kurz gehaltene Pressemitteilung des Deutschen Schachbundes, welche bei Facebook gepostet wurde und auf der Schachbund-Seite erschien:
Für mich als langjährigen Teilnehmer der Turnierserie (erste Teilnahme 2006) wirkt es sehr beunruhigend.
Ich finde es sehr schade, dass diesmal die äußerst beliebte Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft und langjährige Chef-Organisator Dr. Dirk Jordan die Leidtragenden und Gegenstand von Streitereien bzw. Unstimmigkeiten im Schachbund sind.
So wie es im Moment aussieht, stellt sich echt die Frage ob und/oder wie die Amateur-Turnierserie wohl 2018/2019 ausgetragen wird …? Ich hoffe mal auf ein gutes Ende!
Endstand: Dähne-Pokal
1. |
Hagen Poetsch |
SC Heusenstamm |
2507 |
2462 |
5,0 |
2. |
Cliff Wichmann |
ESV Nickelhütte Aue |
2305 |
2300 |
4,0 |
3. |
Michael Kopylov |
SK Norderstedt von 1975 |
2418 |
2366 |
4,0 |
4. |
Dirk Paulsen |
SC Kreuzberg e.V. |
2317 |
2297 |
4,0 |
5. |
Hartmut Metz |
SG Rochade Kuppenheim 1979 e.V. |
2279 |
2281 |
3,5 |
6. |
Markus Müller |
SC Niedermohr-Hütschenhausen |
2150 |
2135 |
3,5 |
7. |
Sebastian Müer |
SK Union Oldenburg |
2222 |
2236 |
3,0 |
8. |
Norman Daum |
SC Rotation Pankow e.V. |
2129 |
2025 |
3,0 |
9. |
Hans-Elmar Schwing |
SGEM Dreisamtal |
2325 |
2330 |
3,0 |
10. |
Ilja Ozerov |
Schachverein Mülheim-Nord 1931 e |
2166 |
2181 |
3,0 |
30 Spieler
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