
Mit seinen 36 Jahren ist Hikaru Nakamura der lebende Beweis dafür, dass die These von der Zeit zwischen 30 und 40 als "bestem Schachspieleralter" noch nicht ad acta gelegt werden kann. Den FIDE-Weltmeister Ding Liren jedenfalls hat Naka gestern sauber überspielt. Der Lohn war die weiterhin bestehende Tabellenführung beim Norway Chess, 2802 Punkte auf der Live-Eloliste sowie Platz 2 auf eben dieser Liste.
Ding Liren wurde Weltmeister - danach ging bei dem Chinesen kaum noch etwas
In Endspielen sind auch die besten Schachspieler der Welt nicht unfehlbar: Kein Mensch kann sich die gesamte Theorie merken, die Variantenberechnung ist zeitaufwändig und ermüdend, während zum Ende der Partie die Bedenkzeit zugleich immer knapper wird. Gestern erlebten mit Alireza Firouzja und Fabiano Caruana gleich zwei Spieler aus der absoluten Weltspitze einen solchen Absturz in der letzten Phase ihrer Partien. Der Fehlgriff von Firouzja gegen Carlsen kam gleichwohl überraschend, denn dass das Bauernendspiel nach dem Turmtausch verloren sein würde, war für einen Topspieler nicht allzu schwer zu sehen:
Die Chancen von Magnus Carlsen, sein "Heim-Turnier" ein weiteres Mal zu gewinnen, sind weiterhin intakt
Der Fehler von Fabiano Caruana gegen Praggnanandhaa war ebenfalls schwer wiegend, aber die Stellung war doch subtiler als bei Carlsen und Firouzja:
Platz 10 in der Live-Eloliste für Pragg
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