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Kleine Helden
ganz groß – der 1. Hamburger Grundschultag
Von Andreas Albers
Im Hamburger Jugendschach ist momentan viel Bewegung. Durch die Schulreformen (vor allem durch den steigenden Trend zu verlässlichen Ganztagsschulen) wird es schwieriger, die seit Jahrzehnten stattfindende Hamburger Schulmeisterschaft durchzuführen. Doch immer, wenn etwas ins Stocken gerät, ist es gleichzeitig eine Möglichkeit, etwas Neues anzupacken - und auch darin sind die Hamburger Schachorganisatoren Spitze.
Aus der relativ kleinen Grundschulmeisterschaft hob der Referent für Schulschach der Hamburger Schulbehörde, „Fritz&Fertig“-Schöpfer Björn Lengwenus den „1. Hamburger Grundschultag“ aus der Wiege.
Björn Lengwenus
In der Vielzweckhalle des Gymnasiums Lerchenfeld, unter Mithilfe zahlreicher ehrenamtlicher Helfer des Schachklubs „Schachelschweine“, spielten fast 200 Kinder zwischen 5 und 10 Jahren ihren Meister, sowie in einer Mannschaftswertung die beste Hamburger Grundschule aus. Die große Halle platzte fast aus den Nähten: 193 Kinder, dazu natürlich jede Menge Betreuer, Eltern und Trainer hatten sich hier versammelt.
Die Ruhe vor dem Sturm
Guten Morgen Finn!
Die Drei vom Schachbrett: Eileen, Hannah und Joana
Endlich kann es losgehen!
Selten habe ich ein Turnier erlebt in dem so friedlich miteinander gerungen wurde, kein Vergleich zu den manchmal doch sehr verbissenen Szenen in einem offenen Erwachsenenturnier. Zahlreiche neue Freundschaften wurden geschlossen, hin und wieder einmal ein wenig geweint, aber vor allem jede Menge gelacht. Für viele Schüler war es das aller erste Schachturnier, wer will es da übel nehmen, wenn immer mal wieder eine Partie durch das Schäfermatt beendet wurde?
Mona und Ramona spielten erst gegen einander und dann zusammen
Ich hab wohl grad nicht aufgepasst!
Die Eltern müssen auf die Maskottchen aufpassen
Fürs leibliche Wohl sorgen die Schachelschweine mit Waffeln und
Pfannkuchen.
„Haha, Dh7 schachmatt!!!“ Hadi dürfte eigentlich noch gar nicht mitspielen, er
geht erst in die Vorschule, holte aber sensationelle 5,5/7!
Eugen: „Autsch, den hab ich nicht gesehen!“
Eileen: „huhu, jemand zu hause?“
Und dass die Hamburger schon von klein auf ihrem Trainer die Treue halten, zeigte der Ausspruchs eines Drittklässlers, der nach einer verlorenen Partie zu seinem Betreuer sagte: „Du bist und bleibst unser Thomas Doll!“
Trainer Siegfried Seemann zeigt noch letzte Tricks
In 7 Runden Schweizer System wurden die Meister ermittelt. Die besten 8 Schüler einer Schule bildeten die Mannschaftswertung. Hier wie dort gab es am Ende eine klare Entscheidung: Wer alle Partien gewinnt, ist verdienter Meister, da bleiben keine Diskussionen. Und wenn dann noch der eigene Zwillingsbruder mit lediglich einem Remis auf Platz 2 landet, dann kann man wohl von einem gelungenen Familienausflug sprechen. Gelungen ist dieses Kunststück Julian und Daniel G. aus der Grundschule Alsterredder, in Hamburg noch bekannter unter ihrem Kampfnamen „Die Schachbären“, mit dem sie schon einige Erfolge beim „Thalia-Team-Cup“ in den Einkaufszentren erringen konnten.
Überlegender Sieger mit 7/7, Julian
Schon wieder? Nein, aber sein Zwillingsbruder Daniel holte Silber
Vorentscheidung in der 6. Runde, beide Brüder siegen gegen die ärgsten Verfolger
Eine große Meute an Verfolgern konnte 6 Punkte aus 7 Partien erringen, darunter auch die ersten Spieler aus erfolgreichsten Mannschaften. Julian und Daniel sind nämlich auf ihrer Grundschule fast die einzigen Kinder die Schachspielen, sonst wäre ihnen der Sieg auch in der Teamwertung wohl kaum zu nehmen gewesen.
Die Verfolger, alle bekamen einen Preis und eine Urkunde
Bestes Mädchen wurde Mona und die ist sichtlich stolz
So blieb ein großer Pokal für andere übrig. Die Schule, die mit Abstand die meisten Schüler zum Turnier schickte, konnte den Titel „Hamburger Grundschulmannschaftsmeister“ für sich feiern: die Grundschule Oppelner Straße. In einem sozial sehr schwierigen Umfeld leitet Lehrerin Anke Hefter dort mit hohem Engagement seit Jahren eine Schulschachgruppe, die nicht nur schachliches Wissen vermittelt, sondern auch die älteren Schüler in die Verantwortung nimmt und zu Trainern ausbildet.
Im Siegesrausch konnte niemand mehr stillhalten, trotzdem ein Siegerfoto
Neuestes Coachtalent: der 12 jährige Boriss G., der jederzeit Herr der Lage war, alle „seine“ 16 Kinder im Blick hatte und dabei gleichermaßen gewissenhaft und freudig seiner Arbeit nachging.
Nachwuchshoffnung der Hamburger Trainer, Boris freute sich, als hätte er selbst
mitgespielt½
Silber ging in den Süden Hamburgs nach Nettelnburg, dort hat der SC Bille seit einigen Jahren erfolgreiche Jugendarbeit betrieben, und die Früchte werden nun eingesammelt.
Silber für die Grundschule Nettelnburg
Auf Platz 3 feierte die Grundschule Alsterdorfer Straße einen Überraschungserfolg. Seit gut einem Jahr gibt es dort erst Schulschach und schon konnte man sich Bronze sichern. Spitzenbrett Oscar B. verlor nur gegen Julian und führte sein Team souverän aufs Treppchen.
Die Mannschaft aus der Alsterdorfer Straße holte Bronze!
Nach 7 Stunden Schach und einer rauschenden Siegerehrung mit Pokalen, Kuscheltieren, Kleinpreisen und riesigen Packungen an Naschereien blieb den „Schachelschweinen“ noch die Beseitigung der „Trümmer“, aber auch das sichere Wissen, ganz vielen Kindern heute einen wunderbaren Tag beschert zu haben.
Endlich Ruhe......
Ein Schachbär braucht seine Höhle
Die beiden erfolgreichsten Spieler des Hamburger Schachklubs, Ali und Oscar,
jeweils 6/7
„Wo gehören die noch mal hin?“
Björn findet immer noch Zeit, um den Kinder etwas zu zeigen: „Wie ging
noch mal der Stierkopf?“