Harmonie auf dem FIDE-Kongress

von ChessBase
10.09.2012 – Zum Abschluss der Schacholympiade wurde parallel zu den letzten Runden der 83. FIDE-Kongress durchgeführt. Das Präsidium stand diesmal nicht zur Wahl, so dass es zu keinerlei Eklat kam. Vor zwei Jahren war Kasparov, der Karpov in seiner letztlich aussichtslosen Kandidatur unterstützt hatte, noch aufgestanden und hatte aus dem Plenum heraus das Präsidium lautstark kritisiert. Diesmal stand Harmonie auf dem Programm. Der 13. Weltmeister erhielt Rederecht auf dem Podium und berichtete, dass alle Unstimmigkeiten zwischen ihm und der FIDE ausgeräumt seien. Die Generalversammlung verabschiedete die veränderten FIDE-Statuten. Bei einer Klage gegen die FIDE hatte der Sportgerichtshof in Lausanne zahlreiche unklare Formulierungen in den FIDE-Regularien entdeckt. Der Türkische Schachverband beantragte in diesem Zusammenhang den Ausschluss von sieben Verbänden aus der FIDE, darunter auch den Ausschluss des Deutschen Schachbundes, zog den Antrag aber offenbar während der Diskussion zurück. Die Schacholympiade 2016 wurde nach Baku vergeben - nicht ganz unproblematisch, da die armenischen Spieler es bisher stets abgelehnt haben, wegen der Spannungen zwischen den beiden Ländern in Aserbaidschan zu spielen. Zur FIDE...Bericht, Bilder, Video...

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FIDE-Generalversammlung
7.-9. September 2012
Von André Schulz
Fotos: FIDE

Agenda des 83. FIDE-Kongress...

Am ersten Tag verabschiedete die FIDE-Generalversammmlung mit großer Mehrheit eine überarbeitete Version der FIDE-Statuten.


Georgios Makropoulos, Kirsan Ilyumzhinov


Thomas Luther ist Vertreter des Behindertenschachs

Im Zuge der Behandlung der Klage einiger Verbände gegen die Kandidatur Ilyumzhinovs bei der letzten Präsidiumswahl vor zwei Jahren in Khanty-Mansysk hatte der Sportgerichtshof in Lausanne auf unpräzise Formulierungen in den FIDE-Statuten hingewiesen und eine Änderung empfohlen. Die FIDE-Statuten wurden daraufhin von der Kanzlei White & Case analysiert. Im Ergebnis wurden eine Reihe von Änderungen ausgearbeitet.

Zusammenfassung der empfohlenen Änderungen der Statuten...

Auch die Vereinbarung der FIDE mit Andrew Paulsons AGON hinsichtlich des WM-Zyklus wurde von den Delegierten bestätigt.

Die Schacholympiade 2016 wird ebenso wie der World Cup 2015 in Baku stattfinden.

Der aserische Schachverband setzte sich mit seiner Bewerbung gegenüber Albena (Bulgarien) und Talinn (Estland) durch. In einem Interview nahm Mahir Mamedov, Vizepräsident des aserischen Schachverbandes zum Problem der Teilnahme der armenischen Spieler Stellung.

Diese seien ebenso willkommen wie ihre Offiziellen. Alles, was nötig sei, würde für die Armenier bei ihrem Aufenthalt getan werden. Das Problem in Bezug auf die Teilnahme der Armenier sei viel kleiner als man denke.

Levon Aronian hatte es wegen der Spannungen zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg-Karabach in der Vergangenheit stets abgelehnt, z.B. bei Grand-Prix-Turnieren in Aserbaidschan zu spielen.

Nachdem es bei der Vollversammlung in Khanty-Mansiysk vor zwei Jahren zu einem Eklat kam, als Kasparov aus dem Saal heraus lautstark das FIDE-Präsidium kritisierte, stand diesmal Harmonie auf dem Programm.

Kasparov und Ilyumzhinov haben sich offenbar ausgesprochen und als Ergebnis wurde eine Zusammenarbeit Im Sinne des Schachs vereinbart. Kasparov wurde auf das Podium des FIDE-Präsidiums gebeten, wo er neben FIDE-Präsident Kirsan Ilyumzhinov saß und erhielt Gelegenheit zu einer Ansprache an die Delegierten, in der er betonte, dass alle Unstimmigkeiten ausgeräumt seien.



Zusammenfassung der Rede Kasparovs vor der Generalversammlung auf der FIDE-Seite...

Der letzte Punkt der Tagesordnung war der vom Türkischen Schachverband beantragte Ausschluss der Verbände von Deutschland, den USA, der Schweiz, der Ukraine, Frankreichs, Englands und Georgiens aus der FIDE.


Leo Battesti, Präsident des Französischen Verbandes

Die ersten fünf genannten Verbände hatten zur Unterstützung der Kandidatur Karpows als FIDE-Präsident die Rechtmäßigkeit der Kandidatur Illyumzhinovs bezweifelt und vor dem Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne angefochten. Diese ließ die Kandidatur Ilyumzhinovs zu, kritisierte aber die ungenauen Formulierungen der FIDE-Statuten, was einem Vergleich gleichkam. Die FIDE hatte 35.000 SFR an Prozesskosten zu tragen und ging dagegen vor einem Schweizer Gericht in Berufung, verlor diese und verursachte dadurch weitere Kosten. England und Georgien klagten gegen die FIDE in der Frage der zulässigen Zahl von Vize-Präsidenten. Der Antrag auf Ausschluss der Verbände wurde in der Generalversammlung diskutiert, s. Video. Zu einem Ausschluss kam es nicht, da der Türkische Verband seinen Antrag zurück zog.

 

 

Quelle: http://susanpolgar.blogspot.co.uk/2012/09/uscf-serious-legal-problems-with-fide.html

 

 

 

 

 


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