Havanna: Jonas Buhl Bjerre auf Larsens Spuren

von André Schulz
15.05.2023 – Mit einem Sieg über Rasmus Svane in der letzten Runde sicherte sich Jonas Buhl Bjerre den Sieg beim Capablanca Memorial in Havanna. Es ist der zweite Siege eines Dänen in dieser Turnierserie seit Larsens Turniersieg im Jahr 1967. | Foto: Schachbund

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Sieger der Elite-Gruppe des 56. Capablanca Memorials wurde der Jonas Buhl Bjerre. In der letzten Runde besiegte der junge dänische Großmeister Rasmus Svane und beendete das Turnier als einziger Spieler mit 7 Punkten. Alexandr Fier, der lange geführt hatte, wurde Zweiter mit 6,5 Punkten nach einem schnellen Remis gegen Elier Miranda.

Jonas Buhl Bjerre ist der zweite Däne, der sich nach Bent Larsens Sieg im Jahr 1967 in die Liste der Turnierseiger eintragen konnte.

Den dritten Platz belegte Luis Ernesto Quesada mit 5,5 Punkten als bester Kubaner im Feld. Rasmus Svane beendete das Turnier als Vierter mit 4,5 Punkten und der besseren Zweitwertung gegenüber den punktgleichen Eduardo Iturrizaga (Spanien), Raunak Sadhwani (Indien) und Carlos Daniel Albornoz (Kuba).

Endstand

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Bjerre, Jonas Buhl 7 0
2 Fier, Alexandr 6,5 0
3 Quesada Perez, Luis Ernesto 5,5 0
4 Svane, Rasmus 4,5 1,5
5 Iturrizaga Bonelli, Eduardo 4,5 1,5
Sadhwani, Raunak 4,5 1,5
7 Albornoz Cabrera, Carlos Daniel 4,5 1,5
8 Almeida Quintana, Omar 3 0
9 Martinez Duany, Lelys Stanley 2,5 0,5
10 Miranda Mesa, Elier 2,5 0,5

Partien

Das Open gewann der Kubaner Michel Alejandro Diaz, dank besserer Zweitwertung vor seinem Landsmann Ernes Espinosa und dem Kanadier Bator Sambuev (alle 8 Punkte). Mit Dagoberto Ibanez konnte sich ein weiterer Kubaner in die Siegerliste eintragen. Er gewann mit 7,5 Punkten nach 9 Runden das Seniorenturnier Ü60. DieKubaner Humberto Pecorelli und Pedro Rodriguez belegten die Plätze. Außerdem wurden zwei Jugendturnier der Altersklassen U16 und U12 durchgeführt.

Das Capablanca Memorial wird fast alljährlich in Gedenken an den einzigen kubanischen Weltmeister (1888-1942) ausgetragen. Raul Capablanca galt schon nach seinem Auftritt beim Turnier in San Sebastian als möglicher Nachfolger von Weltmeister Emanuel Lasker. Der Erste Weltkrieg verhinderte einen möglichen Wettkampf um die Weltmeisterschaft. 1921 kam es schließlich zum Match gegen Lasker. Der Titelverteidiger gab das Match vorzeitig auf. 

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Er war ein Wunderkind und um ihn ranken sich Legenden. In seinen besten Zeiten galt er gar als unbezwingbar und manche betrachten ihn als das größte Schachtalent aller Zeiten: Jose Raul Capablanca, geb. 1888 in Havanna.

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1927 spielte Capablanca gegen Alexander Aljechin in Buenos Aires um den Titel und unterlag. Capablanca bemühte sich zeitlebens bei Aljechin um ein Revanche-Wettkampf, erhielt aber nie mehr die Gelegenheit. Capablanca war für seine große Sicherheit berühmt. Er verlor im Laufe seiner Karriere nur 35 Turnierpartien. Capablanca gewann 302 Partien und spielte 242 Partien remis.

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.