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Als der junge Mann aus ganz "down under" – sprich Neuseeland – in Deutschland in der neu gegründeten Bundesliga 1980 am ersten Brett des Hamburger SK aufkreuzte, war Murray Chandler in Europa ein unbeschriebenes Blatt. Daber war er bereits 1976 Vizeweltmeister in der Jugendklasse U17 geworden und hatte 1977 in Baguio (Philippinen) die Jugendmeisterschaft Asiens gewonnen. Außerdem war er dreimal bei Schacholympiaden für Neuseeland gestartet.
In der Bundesliga bekam er schnell den Spitznamen "Schafhirte" weg. Doch ebenso schnell merkten seine Gegner, dass er keinesfalls lammfromm war, sondern ein "Wolf im Schafspelz". Dies unterstrichen 12,5 Punkte aus 15 Partien am Spitzenbrett in der ersten Saison. Und diese Form hielt an: insgesamt spielte Chandler in der Bundesliga 236 Partien und erzielte dabei ein Ergebnis von 158-78 (+116, =84, -36).
Nachdem er 1983 die englische Staatsangehörigkeit angenommen hatte, spielte er bei sechs Schacholympiaden für England. Von 1991 bis 1999 war er Herausgeber des British Chess Magazine und gründete schließlich seinen eigenen Verlag, die Gambit Publications, der bis heute zu den international führenden Schachbuchverlagen zählt. 2006 kehrte Chandler nach Neuseeland zurück, und trat bei seiner zehnten Olympiade 2008 wieder für sein Heimatland an, das ihm am 1. Mai 2018 in Anerkennung seiner Verdienste einen Orden verlieh.
Generalgouverneurin Dame Patsy Reddy gratuliert Murray Chandler zur Verleihung des Neuseeländischen Verdienstordens. | Foto: Regierung Neuseelands
Heute, am 4. April 2020, feiert Chandler seinen 60. Geburtstag! Herzlichen Glückwunsch!
Sein geradliniges und dynamisches Spiel brachte Chandler in der Bundesliga viele hübsche Siege. Der erste gelang ihm gleich in seiner allerersten Partie in der ersten Saison der einteiligen Bundesliga. Er gewann mit Schwarz gegen IM Klaus Wockenfuß, Deutscher Meister von 1976.
Auch später gelang Chandler in der Bundesliga so manches Glanzstück. 1985 besiegte er den ehemaligen WM-Kandidaten GM Zoltan Ribli in einem scharfen Sizilianer.
(Dies ist eine leicht bearbeitete Version eines Artikels, der zuerst im Schachkalender 2020 erschien. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.)